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0074 - Söldner des Teufels

0074 - Söldner des Teufels

Titel: 0074 - Söldner des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Wolf Sommer
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Marteau!«
    Der Weißgewandete schüttelte den Kopf. »Namen sind Schall und Rauch«, verkündete er. »Mit solchem weltlichen Unsinn geben wir uns nicht ab.«
    »Verstehe schon«, sagte der Professor. »Profanes Zeugs, materialistischer Schnickschnack… Bon, mein liebes Kind des Lichts. Ich gebe dir jetzt genau fünf Sekunden Zeit, mich zu Marcel de Marteau zu führen, sonst …«
    »Sonst?«
    »Das wirst du dann schon sehen! Eins, zwei…«
    Zamorra brauchte gar nicht weiterzuzählen. Der Sektenmensch wollte kurzerhand die Tür schließen und demonstrierte dem Professor damit augenfällig was er von dessen Countdown hielt. Gar nichts nämlich.
    So aber konnte er dem Parapsychologen nicht kommen. Blitzschnell stellte Zamorra den rechten Fuß zwischen Tür und Angel.
    »Also, was ist nun mit Marcel?«
    Zorn entstellte das ohnehin schon unangenehme Gesicht des kleinen Mannes noch mehr.
    Er zischte: »Selbst wenn es einen Sohn des Lichts geben sollte, der einst diesen Namen trug… Ich bin ganz sicher, daß er nicht das geringste Bedürfnis verspürt, sich eitlem Geschwätz mit Ihnen hinzugeben.«
    »Versuchen wir’s!« sagte der Professor. »Du holst jetzt Marcel, und dann prüfen wir, ob er mit mir reden will oder nicht. Alles klar?«
    »Nein!« sagte der Mann. »Gehen Sie, gehen Sie sofort!«
    Und als Zamorra keine Anstalten machte, seiner Aufforderung Folge zu leisten, fing er an zu drängeln, um die Tür schließen zu können.
    Der Professor wich keinen Millimeter. Im Gegenteil, er bemühte sich darum, neues Terrain zu erobern, indem er die halbgeschlossene Tür wieder ganz aufdrückte.
    Das paßte dem Sektenkerl überhaupt nicht. Ganz plötzlich ballte er die Faust und schlug nach dem Professor. Diese Aktion kam so überraschend, daß Zamorra dem Schlag nicht ganz ausweichen konnte. Die Knöchel des Weißen erwischten ihn am Kinnwinkel.
    Die Wirkung des Schlages war nicht der Rede wert. Und doch erzielte der Sektenmensch mit seiner Attacke einen Effekt. Allerdings wohl kaum den, der ihm vorgeschwebt hatte.
    Zamorra wurde jetzt ernstlich böse. Er ließ sich nicht gerne wie einen dummen Jungen behandeln. Und schlagen schon mal gar nicht. Sofort ergriff er geeignete Gegenmaßnahmen. Mit der Linken blockte er den zweiten Boxhieb des Weißgekleideten ab. Dann zuckte seine Rechte schlangenähnlich vor und packte das Gewand des Kerls in der Halsgegend. Er drehte den Stoff in einer Art und Weise, in der die Waschfrauen früher ihre nassen Bettücher zu wringen pflegten. Augenblicklich geriet das Kind des Lichts in Atemnot. Seine Augen traten aus den Höhlen und er fing an, blau im Gesicht zu werden.
    Die körperliche Verfassung des Mannes war wirklich nicht vom besten. Der Professor sah sich gezwungen, seinen Griff zu lockern, denn umbringen wollte er den Kerl nun wirklich nicht. Er gab dem Burschen Gelegenheit, Luft zu holen.
    Das tat dieser dann auch. Und er tat noch ein übriges. Mehrere durchdringende, gutturale Schreie entrangen sich seiner Kehle. Es waren nicht einfach unartikulierte Töne, geboren aus Schmerz oder Wut. Es waren ganz offensichtlich Worte, Worte in einer Sprache, die der Professor nicht verstand.
    Andere verstanden sie jedoch, und dies sogar sehr gut.
    Ganz plötzlich waren sie da. Drei junge Männer, weißgekleidet wie der Empfangssektierer, mit starren, ausdruckslosen Gesichtern.
    Ihre Zielrichtung war klar. Sie kamen, um Zamorras speziellem Freund zu Hilfe zu eilen.
    Aber nicht diese Erkenntnis war es, die den Professor zusammenzucken ließ.
    Sein Amulett machte sich intensiver bemerkbar. Je näher die drei Kinder des Lichts kamen, desto stärker wurde das Brennen auf seiner Brust.
    In diesen jungen Menschen schlummerten die Kräfte des Bösen!
    Zamorra war sich im klaren darüber, daß die nächsten Minuten sehr unangenehm werden würden. Dennoch dachte er nicht eine einzige Sekunde daran, sich durch ein Absetzmanöver der Konfrontation zu entziehen. Man mußte die Fische fangen, wie sie kamen, auch wenn man sich dabei vielleicht verheben konnte.
    Sie waren jetzt heran.
    Der Professor gab den älteren Mann, dessen Gewand er noch immer zwischen seinen Händen zerknautschte, ruckartig frei. Der Sektenmensch torkelte zurück, wäre beinahe mit den Neuankömmlingen kollidiert. Er begleitete seinen Faststurz mit einigen scharf akzentuierten Worten an die Adresse der jungen Männer. Wiederum verstand der Professor keine einzige Silbe von dem, was der Kerl sagte. Dennoch gab er sich über den Inhalt

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