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0076 - Unter den Sternen von Druufon

Titel: 0076 - Unter den Sternen von Druufon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eine zweite Fahrbahn. Wahrscheinlich, dachte Gucky, fahren dort ihre Autos. Hier unten ist alles dem Fußgängerverkehr vorbehalten.
    Seine Unterhaltung mit Harno beruhte zwar auf telepathischer Grundlage, aber es war im Prinzip doch genauso, als sprächen sie miteinander. „Nette Stadt, Harno. Bin gespannt, wo die nächste Bar ist." Harno teilte Gucky ein Lachen mit. „Wir haben andere Sorgen, kleiner Freund. Dort kommt ein Druuf!"
    Gucky sah in die angegebene Richtung und erschrak. Keine zwanzig Meter von ihnen entfernt schritt würdevoll und gemessen ein riesiger Druuf - und er kam genau auf sie zu. „Wir werden verschwinden, wenn Gefahr droht, Harno. Aber ich möchte wissen, wie sie auf mich reagieren. Das erleichtert uns unsere Aufgabe."
    „Mir ist es egal", gab Harno zurück. „Ich kann mich jederzeit in Sicherheit bringen."
    „Ich auch", meinte Gucky und bereitete sich auf eine schleunige Flucht vor. Er war davon überzeugt, einem rennenden Druuf ohne Anstrengung entfliehen zu können wenn diese Kolosse überhaupt rennen konnten.
    Der Druuf kam herbei und blieb stehen, als er Gucky sah. Seine vier Augen waren auf das merkwürdige Lebewesen gerichtet, das da so harmlos an der Hauswand hockte und ihn betrachtete. So ein Tier - war es ein Tier? - hatte er noch nie gesehen.
    Die Druuf hatten viele Hilfsvölker unter ihre Herrschaft gezwungen. Es gab in ihrem Reich eine Vielzahl der unterschiedlichsten Lebewesen, die niemand alle kennen konnte. Aber es war doch außergewöhnlich, daß ein solcher Sklave frei in der Hauptstadt herumlief.
    Vorsicht! signalisierte Harno. Er will dich fangen!
    Gucky reagierte entsprechend. Am liebsten hätte er ja seine telekinetischen Gaben eingesetzt und den Druuf fliegen lassen, aber das würde zuviel Aufsehen erregen. Da war es schon besser, einfach zu verschwinden. Der Druuf würde an eine Sinnestäuschung glauben und den komischen Mund halten.
    Er konzentrierte sich auf die andere Straßenseite und verschwand.
    Der Druuf starrte noch zehn Sekunden lang auf die Stelle, an der er eben das Wesen gesehen hatte, dann bequemte sich sein Gehirn dazu, den Vorgang zu erfassen. Allerdings streng logisch. Es mußte eine Sinnestäuschung gewesen sein, eine andere Erklärung gab es nicht. Niemand vermochte sich einfach in Luft aufzulösen.
    Der Druuf schüttelte den massigen Schädel und setzte sich wieder in Bewegung. Gucky konnte es von der anderen Straßenseite her gut beobachten.
    „Sie sind ja doch dumme Kerle", murmelte er leise, aber Harno verstand ihn auch so. „Wären sie klüger ..."
    „Man soll den Gegner nicht unterschätzen", warnte Harno. „Hast du aufgefangen, was er gerade dachte?"
    „Nein! Wieso?"
    „Er dachte an die drei fremden Schiffe, die auf dem Raumfeld liegen. Für einen ganz kleinen Augenblick dachte der Druuf, du könntest von einem der drei Schiffe stammen. Du siehst, wir müssen vorsichtig sein."
    Es war bereits dämmerig geworden, aber keine Beleuchtung wurde eingeschaltet. Es sah ganz so aus, als begäben sich die Druuf sehr früh zur Ruhe.
    „Was ist mit unserem Helfer?" fragte Gucky. „Kannst du ihn sehen?" Harno, entgegnete: „Hier ist es zu unsicher, Gucky. Können wir nicht an einen Ort gehen, wo wir garantiert ungestört sind?"
    Gucky sah nach unten. „Was hältst du von den unterirdischen Anlagen?"
    Harno gab keine Antwort. Er wurde plötzlich größer und schwebte dicht neben Gucky über den glatten Steinboden. Das Schwarz seiner Oberfläche wurde milchig und zur Bildscheibe.
    „Es sind keine Impulse des Unbekannten vorhanden."
    Das wußte Gucky auch. Er betrachtete schweigend die Kugel. Er stand immer noch an der Hauswand.
    Die ganze Weite des freien Platzes lag vor ihm, aber nun waren auch die letzten Druuf verschwunden.
    Die Sonnen mußten sich draußen auf der Ebene bereits dem Horizont nähern. Es wurde dunkel.
    Harno zeigte blitzsaubere Laboratorien und riesige technische Anlagen, die alle grell erleuchtet waren.
    Hohe Gänge und breite Straßen, von gewölbten Decken nach oben abgeschlossen, zogen sich kilometerweit dahin. Überall brannte Licht und erzeugte schwarze Schatten. Während die Druuf an der Oberfläche schlafen gingen, begann unter der Erde das Leben. Oder gab es nachts auf der Oberfläche überhaupt keine Druuf?
    Plötzlich erlosch Harnos Kugelbildschirm. Gucky erstarrte.
    Der Impuls war nur kurz, dafür aber um so deutlicher: Verlaßt Druufon, oder ihr seid verloren! Die Druuf wollen euch verraten! Ich werde mich

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