0076 - Unter den Sternen von Druufon
Hades."
„Siamed dreizehn?" vergewisserte sich Sikermann, ohne sein Erstaunen zu zeigen. „Wird es nicht auffallen, wenn wir dort landen?"
„Wer sagt, daß wir landen werden? Ich habe lediglich vor, mir mit einigen Leuten den neuen Stützpunkt anzusehen. Sie werden allerdings mit Oberst Everson nach Gray Beast zurückkehren und abwarten, wie die Lage sich entwickelt."
Atlan sah auf. „Gehen wir mit dem Transmitter nach Hades?"
Rhodan nickte. Gespannt betrachtete er den Bildschirm, auf dem Captain Rous Sendung zu sehen war.
Die beiden Schwärme der Kampfflotten waren aufeinandergeprallt und lieferten sich eine erbitterte Schlacht. Der Ausgang war nicht zweifelhaft, denn aus der Tiefe des Doppelsonnensystems tauchten immer wieder neue Verbände auf, die in das Geschehen eingriffen. Bald waren die Schiffe des Robotregenten eingekreist und wurden mit einem Hagel von Energieblitzen überschüttet.
„Grauenhaft!" kommentierte nun der schweigsam gewordene Bully. „Es ist grauenhaft, aber es gibt auch kein Mittel, diese Auseinandersetzung zu vermeiden. Sie mußte einmal kommen und ich halte es für besser, die Druuf vernichten unbemannte Roboterschiffe als die unsrigen. Außerdem werden sie genügend geschwächt, was als unschätzbarer Vorteil für uns gewertet werden darf."
Die DRUSUS jagte weiter, gefolgt von der KUBLAI KHAN. Sie wichen angreifenden Verbänden der Druuf aus, bis es kein Ausweichen mehr gab. Von allen Seiten näherten sich die schlanken Schlachtschiffe von Druufon. Rhodan befahl, das Abwehrfeuer zu eröffnen.
Da meldete sich David Stern aus der Funkzentrale: „Sir, eine Meldung der Druuf!"
„Geben Sie durch!" Leutnant Stern las vor: An den Kommandanten der Terraner! Ihr habt das Abkommen nicht eingehalten! Wenn ihr nicht sofort zu unserem Planeten zurückkehrt, werden wir euch vernichten! Tommy eins.
Rhodan lächelte kalt, als er sagte: „Stern, stellen Sie Kontakt mit den Druuf her. Ich habe ihnen etwas mitzuteilen."
Es dauerte nicht lange, bis Stern die Verbindung als klar melden konnte.
Rhodan sprach in das Mikrofon: „An Tommy eins! Hier spricht Rhodan, Kommandant der Terraner. Wenn jemand das Abkommen brach, dann Sie! Sie gewähren uns freien Abzug, oder wir werden uns mit dem gemeinsamen Gegner verbünden. Und wir wissen eine ganze Menge über euch - auch kennen wir das Projekt, an dem Onot arbeitet! Zeitfelder sind für uns kein Geheimnis mehr."
Sie warteten, aber es folgte keine Antwort. Allerdings schwenkten die Einheiten der Druuf plötzlich ab und gaben den Weg frei. In alle Richtungen rasten die Schiffe davon und waren Sekunden später verschwunden.
„Donnerwetter!" wunderte sich Bully anerkennend. „Denen hast du aber einen schönen Schrecken eingejagt."
„Ich bin nicht ganz sicher", sann Rhodan vor sich hin, „womit."
*
Die Materie-Empfangsstation auf Hades meldete sich klar.
Rhodan nickte Atlan, Bully, Marshall, Lloyd und Marten zu. „Es ist soweit. Sengu wird auf der DRUSUS bleiben. Gucky kann mit Harno getrennt nachkommen - er benötigt ja keinen Materietransmitter. Sikermann, Sie gehen sofort auf Kurs, wenn der Transmitter ausschaltet und wir wohlbehalten auf Hades angelangt sind."
„Verstanden, Sir", gab Sikermann zurück. Er stellte keine Fragen, obwohl er ahnte, daß Rhodan nicht nur die Besichtigung des Stützpunktes Hades plante.
Die sechs Männer betraten kurz darauf den Energiekäfig des Transmitters. Seit sie damals vor mehr als sechs Jahrzehnten den ersten im Wegasystem fanden, waren in jahrzehntelanger Arbeit Verbesserungen vorgenommen worden, besonders was die Kapazität betraf. Heute beförderte ein Transmitter Lasten, für die früher zehn dieser fünfdimensional arbeitenden Geräte notwendig gewesen wären.
Trotz der hohen Sicherheit war es immer wieder ein eigenartiges Gefühl, in das Energiegatter zu steigen. Man wußte, daß die Strecke bis zum Empfänger sozusagen drahtlos zurückgelegt wurde. Jede Materie wurde in nichtmaterielle Hyperimpulse umgewandelt und so durch die zeitlose fünfte Dimension transportiert.
Es ist nicht jedermanns Sache, in Impulse zerlegt zu werden. Bully schüttelte sich, als die Tür sich schloß und die grüne Lampe aufleuchtete. „Wenn ich daran denke, was jetzt mit uns geschieht, kann mir übel werden."
Rhodan legte den Daumen auf einen roten Druckknopf. Er lächelte kühl. „Warum machst du dir Sorgen? Gar nichts geschieht! Wenn ich jetzt auf diesen Knopf drücke – so..." er drückte bei dem
Weitere Kostenlose Bücher