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0078 - Im Geisterreich der Wikinger

0078 - Im Geisterreich der Wikinger

Titel: 0078 - Im Geisterreich der Wikinger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Wolf Sommer
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zu begegnen.
    Frage: »Wie groß ist das Gebiet, das hinter dem geheimnisvollen Vorhang verschwunden ist?«
    Antwort: »Fast exakt drei Quadratkilometer. Betroffen ist die gesamte Ortschaft St. Briand, der kurz vor dem Dorf liegende Sportpark, Teile der angrenzenden Felder und des Meeres.«
    Frage: »Stimmt es, daß es bereits Tote und Verletzte gegeben hat?«
    Antwort: »Nein, es hat noch keinen Toten gegeben. Mehrere Fahrzeuge sind gegen den… Vorhang geprallt, so daß es zu Unfällen gekommen ist. Auch mehrere Fußgänger haben sich bei dem Versuch, die Barriere zu durchbrechen, Verletzungen zugezogen. Nichts Tragisches. Ein paar kleine Brüche und Prellungen.«
    Frage: »Handelt es sich um die Erprobung einer neuartigen militä- rischen Geheimwaffe?«
    Antwort: »Nein!«
    Frage: »Gibt es Anhaltspunkte dafür, daß ein fremder Staat oder gar eine außerirdische Invasionsflotte eine Überraschungsattacke geführt hat?«
    Antwort: »Solche Anhaltspunkte gibt es nicht.«
    Frage: »Wieviele Menschen sind eingeschlossen?«
    Antwort: »Schätzungsweise dreihundert. Einschließlich der Touristen.«
    Frage: »Besteht noch Hoffnung für die Eingeschlossenen?«
    Antwort: »Hoffnung besteht immer.«
    Frage: »Können Sie das näher präzisieren?«
    Antwort: »Nein. Wir wissen nicht, was jenseits der Nebelbarriere vorgeht. Diese hat sich bis jetzt als undurchdringlich erwiesen. Zu ebener Erde, aus der Luft und auch unterirdisch. Selbst Froschmänner, die es vom Meer her versucht haben, stießen gegen die Barriere.«
    Frage: »Hat man versucht, mit den Eingeschlossenen Verbindung aufzunehmen?«
    Antwort: »Selbstverständlich. Bisher sind jedoch alle Kommunikationsversuche erfolglos geblieben. Die Telefonverbindungen sind unterbrochen, und auch per Funk war kein Durchkommen. Überflüssig zu sagen, daß Klopfzeichen ohne Antwort geblieben sind.«
    Frage: »Besteht die Gefahr, daß es zu einer Ausbreitung des Phä- nomens kommt?«
    Antwort: »Dafür gibt es keine Anhaltspunkte.«
    Frage: »Die Hauptfrage, Herr General: Was ist diese Nebelbarriere?«
    Antwort: »Die besten Wissenschaftler unseres Landes bemühen sich, eine Antwort auf diese Frage zu finden.«
    Frage: »Haben diese Bemühungen schon Erfolg gehabt?«
    Antwort: »Kein Kommentar!«
    Der General erhob sich von seinem Holzstuhl, um damit anzudeuten, daß die Pressekonferenz beendet war. Die Journalisten waren nicht sehr zufrieden. Im Grunde genommen hatten sie nichts erfahren, was sie nicht ohnehin schon wußten. Weitere Informationen konnten sie sich kaum beschaffen. Im Umkreis von mehreren Kilometern war das ganze Gebiet zur Sperrzone erklärt worden. Off Limits für offizielle und private Neugierige.
    Die Berichte, die anschließend von den Medien gebracht wurden, ergingen sich folgerichtig dann auch in den wüstesten Spekulationen.
    Alle jedoch waren von der Wahrheit meilenweit entfernt.
    ***
    Auf dem Marktplatz von St. Briand herrschte großes Gedränge. Alle waren zur Stelle, mehrere hundert Leute. Die Dorfbewohner und die Touristen, Männer, Frauen und Kinder.
    Der kleine Springbrunnen, aus dessen steinernem Fischhaupt längst kein Wasser mehr floß – die Verbindung zum Wasserwerk in St. Nazaire existierte ebenfalls nicht mehr – war mit Hilfe von ein paar darübergelegten Brettern in eine Art erhöhte Plattform verwandelt worden. Auf diesem künstlichen Podium stand jetzt Armand Desmet, der Bürgermeister von St. Briand, und versuchte, die aufgebrachten Gemüter ein bißchen zu beruhigen.
    Desmet war ein kleiner, gedrungener Mann, der zur Fettleibigkeit neigte. In seinem rosigen Ferkelgesicht saßen helle, wache Augen, die normalerweise äußerst pfiffig in die Welt blickten. Desmet war der Inhaber des einzigen Ladengeschäfts von St. Briand. Wenn er nicht gerade seinen ehrenamtlichen Aufgaben als Bürgermeister nachging, verkaufte er seinen Mitbürgern all das was sie brauchten.
    Angefangen beim Würfelzucker für den morgendlichen Kaffee bis hin zum modernen Fischernetz aus Nylonfäden präsentierte sich sein Krämerladen als unerschöpfliches Arsenal für die bescheidenen Ansprüche der Ortsbewohner.
    Der agile Krämer genoß großes Ansehen in St. Briand. Man hörte auf ihn, wenn man Probleme hatte, und beherzigte seine Ratschläge.
    Nicht zuletzt deshalb hatte man ihn bereits zehnmal zum Bürgermeister gewählt.
    Jetzt jedoch hatte er große Schwierigkeiten, sich überhaupt Gehör zu verschaffen. Die Furcht vor dem Unfaßbaren, die Panik, die den

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