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0079 - Das Gespensterschiff

0079 - Das Gespensterschiff

Titel: 0079 - Das Gespensterschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franc Helgath
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Gegenschub, und die Maschine rollte vor dem niedrigen Abfertigungsgebäude aus. Zehn Minuten später hatte der Professor sämtliche Formalitäten erledigt, und ein freundlich lächelnder Junge rollte auf einer Karre seine drei Koffer hinaus zu den Taxiständen.
    Das Flugzeug hatte ihn in wenigen Stunden aus dem naßkalten London in eine Welt voller Licht und Sonne gebracht. Palmen wiegten sich im Wind, Bougainvillea blühte mit Hibiskus um die Wette. Der Taxi-Driver sprach ein schauderhaftes Englisch, in das immer wieder Begriffe aus dem Papiamento einflossen, jenem Produkt aus dem heillosen Sprachengewirr der Karibik, eine Teufelssprache, die sich aus holländischen, spanischen französischen und englischen Brocken zusammensetzt, und die jeder ein wenig anders spricht. Professor Zamorra hatte Mühe, den Mann zu verstehen, doch der plapperte munter weiter. Trotz der frühen Morgenstunde schien er bereits bei bester Laune zu sein.
    Er lebte auf einer glücklichen Insel.
    Nassau, ein Städtchen im Habitus einer englischen Kolonialstadt mit immer noch vielen Holzhäusern, deren Fassaden bunt gestrichen waren, war wohl das Geschäftszentrum der Bahamas, aber nicht die touristische Zentrale.
    Die lag in Freeport, wo hauptsächlich amerikanische Hotelkonzerne den Rahm abschöpften und wo einige der Palmen bereits künstlich waren.
    Dorthin wollte der Professor nicht. Für die paar Tage, die sie hier zu verbringen gedachten, hatte er eher ein bescheideneres Hotel der oberen Mittelklasse ausgewählt, in dem man nicht im Smoking zum Dinner erscheinen mußte, und in dem man sich so zwanglos geben konnte, wie man wollte.
    Das Taxi hielt vor dem New Providence Hotel an. Es lag bereits wieder etwas außerhalb der fürchterlich betriebsamen Stadt, und man hatte einen wunderbaren Blick hinunter auf die Nassau-Bay, auf der fast soviele Boote vor Anker lagen wie Dschunken in den Klongs von Bangkok.
    Zamorra entlohnte den Fahrer, und zwei Boys kümmerten sich um sein Gepäck. Aus dem Coffee-Shop neben der Empfangshalle duftete es nach frischen Brötchen und nach Mango-Juice.
    Doch Zamorra wollte jetzt nicht frühstücken und auch nicht schlafen. Beides hatte er im Flugzeug ausgiebig getan. Er wollte Nicole sehen. Und Bill natürlich.
    Gleich nachdem er sich umgezogen und frisch gemacht hatte.
    Sein Zimmer war geräumig und aufgeräumt, was bei Hotelzimmern auf den Bahamas nicht unbedingt eine Selbstverständlichkeit ist, denn die Inselbewohner halten Diensleistungen für unwürdig.
    Nicole war zwar nicht unbedingt eine Frühaufsteherin, aber Professor Zamorra hatte doch erwartet, daß er sie jetzt im Frühstücksraum oder zumindest draußen am Pool finden würde. Er fand sie nirgends. Auch Bill Fleming nicht. Deshalb schlenderte er zur Rezeption. Hinter dem Tresen aus Palisanderholz langweilten sich zwei uniformierte Domestiken.
    »Ich suche Miß Nicole Duval und Mister Fleming«, sagte Professor Zamorra. »Sie müssen schon vorgestern abend angekommen sein. Könnten Sie mir bitte die beiden Zimmernummern nennen, oder noch besser: Verbinden Sie mich doch mit Miß Duval.«
    Einer der Männer, der jüngere, gähnte herzhaft, bevor er sich zu einer Antwort entschloß. Und auch mit der ließ er noch auf sich warten, weil er zuerst in einem dicken Buch blätterte.
    »Die Dame wohnt auf Zimmer Nummer 111«, bequemte er sich schließlich zu einer Auskunft. »Der Herr auf 211. Zimmernummern und Telefonnummern sind identisch. Dort drüben ist eine Kabine, Sir. Wählen Sie eine Null vor. Dann haben Sie den Hausruf. Kostenlos«, fügte er gewichtig hinzu.
    Professor Zamorra wollte sich schon abwenden, als sein Blick auf den Schlüsselbord fiel. Die Fächer der entsprechenden Zimmernummern waren nicht leer. Er wollte sich vergewissern.
    »Sehen Sie doch mal bitte nach«, sagte er, »ob meine Bekannten ihre Zimmer nicht schon verlassen haben.«
    Damit hatte er die Freundlichkeit und das Entgegenkommen des jungen Mannes schon über Gebühr strapaziert. Um ihn zu neuen Taten anzureizen, war spätestens jetzt ein Trinkgeld fällig.
    Er schob eine Fünf-Dollar-Note über den Tresen, und die Langweile aus dem Gesicht des Negers war wie weggeblasen. Freundlich entblößte er seine weißen, starken Zähne.
    »Sofort, Sir. Wird erledigt. Lassen Sie das nur Henry machen.«
    Er schnappte sich das Telefon, das vor ihm stand, suchte gleichzeitig den Schlüsselbord ab und verband sich dann mit irgendeinem Zimmermädchen, auf das er heftig in seinem Papiamento

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