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0079 - Das Gespensterschiff

0079 - Das Gespensterschiff

Titel: 0079 - Das Gespensterschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franc Helgath
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Beil.
    Jetzt sauste dieses Beil wie zu einem Kommando herab.
    Nicole drängte sich an Bill.
    »Weg hier!« kreischte sie entsetzt. »Die schießen auf uns!«
    Einer der Gesichtslosen hielt eine brennende Lunte in der Hand und winkte damit wie zum Gruß zur SEA-BELL herüber. Dazu ertönte ein grelles Gelächter aus einér Kehle und von Stimmbändern, die es nicht mehr gab, die die Zeit gefressen hatte…
    Bill hatte kapiert. Die Kanone, hinter der die Gestalt mit der brennenden Lunte stand, zeigte genau auf sie.
    »Hoooaah ho…«
    Ein berstender Knall zerriß das Tosen der Elemente. Ein mannlanger Blitz zuckte aus dem Rohr, und schon flogen schmetternd die Aufbauten der Yacht auseinander. Wie an magischen Schnüren gezogen hatte die Kugel die SEA-BELL getroffen.
    Mittschiffs.
    Niemand hatte sich an die Weisung des Kapitäns gehalten, unter Deck zu gehen. Das rächte sich jetzt bitter.
    Zwei von den Anglern gingen über Bord, verschwanden für immer in der See. Die Yacht lief immer noch volle Fahrt voraus, obwohl der Kapitän schon längst eingesehen haben mußte, daß es kein Entrinnen mehr gab.
    Es blieb bei diesem einen Schuß, der ein klaftertiefes Loch in die Bordwand gerissen hatte. Der Gespenster-Schoner ging voll auf Kollisionskurs, dabei wurde nicht ein einziges Segel verändert. Doch der Wind dieser Erde trieb dieses Dämonenschiff ohnehin nicht an. Es wurde vorwärtsgetrieben vom Atem der Hölle…
    ***
    Die Hölle war auch auf der SEA-BELL los. Ein Neger in der Uniform eines Maats versuchte, mit einer Signalpistole auf die CARIBBEAN QUEEN zu feuern, als sie schon ganz nah war. Gischt vom Bug des Schoners spülte bereits über das Deck, zerschlug mit seiner Gewalt alles, was nur zu zerschlagen war.
    Die Reling, die Windenapparatur, mit der die Yacht zum Überholen an Land gezogen werden konnte, und alles, was nur irgendeinen Widerstand bot.
    Der Neger wurde samt seiner Pistole mit von Deck gespült. Kurz bevor die tobenden Wogen ihn fraßen, feuerte er noch seine Patrone ab.
    Rot wie Blut zog sie sich hinauf in den nachtdunkel gewordenen Himmel, schwänzelte in ihrem Feueschweif und zerplatzte dann zu einem Funkenregen, den niemand mehr beachtete.
    Übergroß war die Bordwand des Schoners vor der SEA-BELL aufgetaucht. Jeden Moment mußte es zur Havarie kommen. Und schon kreischte auch Stahl auf modriges Holz. Der Rumpf der CARABIAN QUEEN blieb stärker…
    An ihm zerschellte der Bug der Yacht wie Kinderspielzeug aus Blech an einem Stein. Wassermassen ergossen sich über die SEA-BELL und spülten über ihre Reste hinweg.
    Bill und Nicole hatten sich am Achterdeck an einen massiven Fahnenmast festgeklammert, an dem bunte Wimpel wehten. Die Wimpel hatten die Erholungsfunktion dieser Yacht unterstreichen sollen, und das verlieh ihnen jetzt eine makabre Bedeutung. Tau-Enden peitschten die wildgewordene Luft. Bill wurde von einem getroffen und schrie im Schmerz auf. Ein blutiger Striemen zog sich über seinen Rücken, hatte sein Hemd und seinen Sweater zerrissen. Es rann ihm warm in den Hosenbund, und doch bemerkte er seine Verletzung kaum. Er war viel zu sehr damit beschäftigt, nicht den Boden unter seinen Füßen zu verlieren und auf Nicole achtzugeben.
    Zumindest bildete er sich das ein.
    Es gab nichts mehr zum Aufpassen. Das Gesetz des Handelns war ihnen voll aus der Hand gerissen worden.
    Über die Bordwand des Geister-Schiffes wurden Stricke geworfen. Die Halbskelette hangelten sich daran herab. Zwischen ihren Kiefern hielten sie Enterbeile, Messer und andere Hiebund Stichwaffen festgeklemmt.
    Die SEA-BELL lag schon mehr unter als über Wasser. Hätten Bill und Nicole dem Befehl des Kapitäns gehorcht, wären sie inzwischen abgesoffen wie die Mäuse.
    Vielleicht wäre ihnen dadurch eine Menge erspart geblieben.
    Drei der Höllengestalten kamen auf Bill und Nicole zu. Nicole hörte gar nicht, daß ihr Mund sich weit zu einem Schrei des Entsetzens geöffnet hatte. Er ging unter im allgemeinen Drunter und Drüber. Hier war nur mehr jeder selbst sich der nächste. Männer brüllten ihre panische Angst in die Finsternis, zwei der Amerikaner sprangen lieber über Bord, als sich von diesen Schreckgespenstern anfassen zu lassen. Ihre panische Angst trieb sie in den sicheren Tod.
    Nicole und Bill wollten sich nicht wehren, denn so war ihre Chance, zu überleben, zwar hauchdünn, aber es blieb eine Chance. Die See gab ihnen keine mehr.
    Die drei Gestalten, die sich ihnen näherten, waren durchaus angetan, auch das

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