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007b - Duell mit den Ratten

007b - Duell mit den Ratten

Titel: 007b - Duell mit den Ratten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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nicht gelingen, mich hinauszuekeln.«
    Dorian war noch immer völlig perplex. Wie in Trance betrat er die Halle. Er merkte sofort die Veränderung, die hier vor sich gegangen war. Der Parkettboden war gebohnert, die schweren Teppiche waren so sauber wie neu, die Möbel blitzten und glänzten, der Vorhang, der den Salon von der Halle abtrennte, war erneuert worden, und auf der Marmorsäule neben der Treppe, auf der eine asiatische Totenmaske aus Lord Haywards Sammlung gestanden hatte, thronte nun eine kitschige Vase mit einem bunten Blumenstrauß. Überall, wohin man blickte, spürte man die Hand einer tüchtigen Haushälterin.
    »Wie kommen Sie hierher, Miß Pickford?« fragte Dorian verständnislos.
    »Coco hat mich eingestellt«, erklärte sie spitz.
    Dorian fiel auf, daß sie nicht Miß Coco oder Miß Zamis sagte, sondern einfach Coco, was darauf schließen ließ, daß sich die beiden bereits angefreundet hatten.
    Martha Pickford fuhr fort: »Es wurde schon Zeit, daß hier jemand für Ordnung sorgt. Nichts gegen Coco! Sie ist ein ganz reizendes Mädchen. Aber sie hat eben keine hausfraulichen Ambitionen. Als ich zum erstenmal ins Haus kam, hat mich fast der Schlag getroffen. Hier hat es ausgesehen! Na, Schwamm drüber! Von nun an wird alles anders sein. Und daß Sie sich ja nicht einfallen lassen, mit Coco zu schimpfen, weil sie mich eingestellt hat! Sie tat es mit dem Einverständnis des O. I. Und was Sie betrifft, so glauben Sie nur nicht, Mr. Hunter, daß Sie mit mir herumspringen können, wie es Ihnen beliebt. Sie können mich auch nicht kündigen, denn ich bin nicht Ihre Bedienstete, sondern beziehe mein Gehalt vom Secret Service.« Sie kniff nach dieser langen Rede die Lippen zusammen und nickte nachdrücklich.
    »Wie wird mir auf einmal?« stöhnte Hunter, während er knieweich und wie benommen in den Salon taumelte. Er kannte Miß Pickford von früher, und zwar ziemlich gut. Sie hatte das nachbarliche Reihenhaus in der Abraham Road bewohnt. Als er vor Jahren zusammen mit Lilian dort eingezogen war, hatte sich Miß Pickford angeboten, die Stelle einer Haushälterin anzunehmen, um Lilian zu entlasten. Dorian hatte das nicht gepaßt, weil er bald erkannte, daß Miß Pickford krankhaft neugierig war. Sie steckte überall ihre Nase hinein und wußte alles besser. Doch das allein hätte Dorian noch nicht so sehr gestört, wenn Miß Pickford nicht noch eine zweite schlechte Eigenschaft gehabt hätte: Sie interessierte sich für alles Mystische und Okkulte und hatte ein Faible für Schauerromane. Kein Wunder, daß sie sich wie ein Geier auf Dorians Horrorsammlung gestürzt und seine Bibliothek durchwühlt hatte. Das war schließlich auch der Anlaß dafür gewesen, daß er sie kurzerhand hinausgeworfen hatte. Und jetzt saß sie ihm erst recht im Genick.
    »Nachdem die Fronten abgesteckt sind, könnten wir eigentlich Frieden schließen«, schlug Miß Pickford treuherzig vor.
    Dorian winkte ab. »Es ist noch lange nicht alles klar. Aber bevor wir uns weiter unterhalten, brauche ich erst einmal einen Drink.«
    Er hatte kaum ausgesprochen, als Miß Pickford auch schon mit einem Glas vor ihm stand.
    »Bourbon, ohne Wasser und Eis«, sagte sie. »Sie sehen, Mr. Hunter, ich habe mir sogar gemerkt, wie Sie die Drinks haben wollen.«
    Sie überreichte ihm das Glas mit dem Trinkspruch: »Tod allen Dämonen!«
    Dorian verschluckte sich. »Was sagen Sie da, Miß Pickford?«
    Aber sie gab ihm keine Antwort, sondern lächelte ihn nur unschuldig an.
    Dorian hatte selbstverständlich angenommen, daß Miß Pickford in der Villa nur als Haushälterin agierte. Aber logischerweise konnte ihr auf Dauer nichts verborgen bleiben. Vermutlich hatte es nicht lange gedauert bis sie herausfand, was in der Jugendstilvilla tatsächlich gespielt wurde.
    »Im Vertrauen, Mr. Hunter«, sagte sie verschwörerisch, »ich habe schon lange gewußt, daß mit Ihnen irgend etwas nicht stimmt. Kein normaler Mensch würde sich mit solch einem Sammelsurium makabrer Gegenstände umgeben. Ihre Frau tat mir richtig leid, aber ich habe sie auch beneidet. Ich stellte es mir herrlich gruselig vor, mit einem Mann zusammen zu leben, der nachts Geister und Teufel beschwört und Seancen abhält.«
    »Sie haben zu viele Gruselromane gelesen«, sagte Dorian schwach.
    Sie nickte eifrig. »Ich verschlinge sie immer noch. Aber um wieviel schrecklicher und gruseliger ist doch die Wirklichkeit!« Sie schüttelte sich in wonnigem Entsetzen, und in ihre Augen trat ein fast

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