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007b - Duell mit den Ratten

007b - Duell mit den Ratten

Titel: 007b - Duell mit den Ratten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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das sein Opfer anspringt. Und dann begann der Kampf. Es war eine Auseinandersetzung auf höherer Ebene. Die Arena war die Leinwand, die in diesem Fall nicht weiß und fleckenlos sein konnte, weil der Gladiator ein Übermalungskünstler war.
    Dirk Rainer kaufte sogenannte Kunstwerke wie dieses, sparte weder mit Farbe noch Energie und veränderte die Gemälde so lange, bis ein echtes Kunstwerk von ihm daraus entstanden war. Oft dauerte dieser Prozeß nur Minuten, manchmal Stunden, je nachdem, welcher Art die Grundierung war. Diesmal würde es länger dauern, das fühlte Dirk; diesmal kostete schon das Ringen um den ersten Pinselstrich viel Zeit.
    Einem ersten Impuls zufolge hätte er beinahe ein braunes Quadrat in die rechte obere Ecke gemalt, aber er besann sich noch rechtzeitig. Nur die Frau auf dem Bild war wichtig; alles andere war von sekundärer Bedeutung. Der Hintergrund war einer Übermalung nicht würdig.
    Plötzlich zuckte Dirks Hand mit dem Pinsel wie von selbst nach vorne. Und noch ehe er sich bewußt wurde, was er getan hatte, prankte unter der linken Brust der Dame in Öl ein faustgroßer schwarzer Fleck.
    Fünfundvierzig Meilen von seinem Atelier entfernt schrie zur gleichen Zeit eine Frau markerschütternd auf, als sie unter ihrer linken Brust einen stechenden Schmerz verspürte.

    »Hast du dich schon mit dem O. I. in Verbindung gesetzt, Dorian?« fragte Donald Chapman. »Seine Stimme klang am Telefon ziemlich wütend. Er war verärgert, weil du nicht sofort vom Flughafen zu ihm gefahren bist.«
    »Er wird meinen Bericht noch früh genug erhalten«, erwiderte Dorian. »Außerdem hat er vom Nachrichtendienst bestimmt schon die offizielle Version über die Vorfälle auf Borneo bekommen. Der O. I. kann warten. Mich beschäftigen im Augenblick andere Probleme.«
    »Das kann ich mir denken«, sagte Donald Chapman.
    Er war noch vor knapp vier Monaten ein normal großer Mann Mitte der Fünfzig gewesen und hatte dem Secret Service angehört. Als er Dorian, fast gegen seinen Willen, im Kampf gegen einen Dämon unterstützt hatte, war er diesem in die Hände gefallen. Der sogenannte Puppenmacher, einer von Dorians Brüdern, hatte es verstanden, Menschen bis auf die Größe von Puppen zusammenschrumpfen zu lassen und ihnen seinen Willen aufzuzwingen. Chapman hatte als einziger von den Marionetten überlebt, mußte sich aber damit abfinden, daß er sein Leben lang ein dreißig Zentimeter großer Zwerg blieb. Er würde nie mehr ein normales Leben führen können. Probleme und Gefahren waren auf ihn zugekommen, die eine völlige Umstellung seiner Lebensgewohnheiten erfordert hatten. Schon harmlose Haustiere wie Hunde oder Katzen stellten eine tödliche Bedrohung für ihn dar, und selbst ganz alltägliche Dinge – wie Nahrung, Kleidung und Unterkunft – waren problematisch. Schlafen konnte er in dem Puppenhaus, das der Dämon für seine Marionetten angefertigt hatte; für seine Nahrung und Kleidung kam neuerdings Miß Pickford auf, wie Dorian später erfuhr.
    Obwohl Chapman von der menschlichen Gesellschaft ausgestoßen war, hatte er eine Bestimmung gefunden: Als Exekutor Inquisitor unterstützte er Dorian bei der Bekämpfung der Dämonen. Und für den Dämonenkiller war er wegen seiner Körpergröße zu einem unersetzlichen Helfer geworden.
    »Wenn du zuerst den O. I. aufgesucht hättest, wärst du von der veränderten Situation nicht so überrascht worden«, meinte Chapman, der lässig an Dorians Whiskyglas lehnte. »Er hätte dich schonend auf die Anwesenheit von Miß Pickford vorbereitet. Wir alle haben eurem Zusammentreffen mit Bangen entgegengesehen. Aber zu ihrer Verteidigung muß ich sagen, daß sie nicht mal so übel ist. Sie hat nur die schlechte Angewohnheit, sich überall einzumischen. Paß auf, Dorian, daß sie dich nicht von deiner Position verdrängt! Trotzdem könnte ich mir ein Leben ohne sie nicht mehr vorstellen. Sie übernimmt die Hausarbeit, kümmert sich vortrefflich um die Organisation in der Villa und ist rührend um Phillip besorgt. Sie ist ihm wie eine zweite Mutter.«
    »Schön und gut, aber …« Dorian unterbrach sich und machte eine wegwerfende Handbewegung. »Warten wir ab! Was hat sich während meiner Abwesenheit sonst noch ereignet?«
    »Nichts von Bedeutung«, behauptete Chapman. »Wir haben drei neue Exekutor Inquisitoren. Die anderen haben, soweit sie nicht auf der Strecke blieben, den Dienst beim Secret Service vorgezogen. Aber keine Sorge, sie werden nicht über unsere

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