008 - Die Pest frass alle
das Programm
überwacht.
Das Ehepaar
Paul und Liz Mason befand sich ebenfalls im Lotus. Mason hatte Pech gehabt.
Kurz vor Ende der Trainingsperiode baute er einen Autounfall. Der fabrikneue
Buick war schrottreif abtransportiert worden. Außer ein paar Hautabschürfungen
und einem Schrecken hatten Mason und seine Frau nichts abbekommen.
X-RAY-3 hatte
sich bereit erklärt, das sympathische junge Paar in seine Wohnung am Rande von
Tuba zu bringen. Von hier konnte Larry Brent rasch weiterreisen, um in die
Hauptstadt des Landes, nach Phoenix, zu kommen. Dort würde der Lotus
zurückbleiben und die Reise zu einem unbekannten Abenteuer in der Ferne auf ihn
warten.
Während der
Fahrt zum Haus der Masons lockerte ein zwangloses Gespräch die Zeit auf.
Liz Mason,
eine brünett knabenhafte Schönheit, der man ansah, daß sie eine Zeitlang als
Ballettänzerin tätig gewesen war - sie hatte den Tanz zu ihrem Vergnügen
betrieben - warf das schulterlange Haar zurück und atmete erleichtert auf.
»Endlich! Wenn man die vertraute Umgebung sieht, dann fühlt man sich gleich
wohler.«
X-RAY-3
steuerte den Lotus vor den angegebenen Bungalow Der Agent war dem Ehepaar
behilflich, das Gepäck ins Haus zu bringen.
Mit einem
Blick über den Zaun bemerkte Paul Mason: »Mein Nachbar scheint eine Party zu
geben. Wenn bei Henry und Patricia Cabott um diese Zeit noch Licht brennt, dann
ist meistens drüben was los.«
»Cabott?«
fragte Larry. »Der bekannte Geologe?«
Mason nickte.
Er stand direkt neben dem Agenten und reichte dem großgewachsenen, sportlichen
Larry Brent genau bis an die Schulter. »Ein prima Mensch - und auch ein
hervorragender Wissenschaftler. Cabott vereint alle guten
Charaktereigenschaften, die einen Menschen liebenswert machen. Wir sind
befreundet. Wenn Henry und Patricia wüßten, daß wir schon zurück sind, dann
würden sie uns hier begrüßt haben - sie nehmen an, wir kommen erst morgen.«
Paul Mason
hatte plötzlich eine Idee.
»Ist einer
von euch müde? Larry, wie ist das bei Ihnen?«
»Nun, ich
fühle mich fit.«
»Das ist
erstaunlich. Bei dem Programm, das Sie zu absolvieren hatten.«
»Es war halb
so schlimm«, lachte X-RAY-3. »Die Hauptlast lag auf Ihren Schultern. Sie mußten
sich ständig etwas Neues einfallen lassen.«
»Ja, das ist
richtig. Mit Neuem wurden Sie geradezu vollgestopft. Sie haben eine ganze Menge
für Ihre strapaziösen Einsätze hinzulernen können.«
»Nur eines
ist uns auch weiterhin verborgen geblieben«, wandte Larry ein.
»Was meinen
Sie damit?«
»Keiner kam
auf die Idee, den Kursteilnehmern die Identität von X-RAY-1 zu verraten. Das
wäre mal eine Neuigkeit gewesen, Paul.«
Der
Angesprochene nickte und lachte. »Das kann ich mir denken. Wer weiß, vielleicht
befand er sich mitten unter uns. Ich kann Sie trösten: auch mir ist die
Identität von X-RAY-1 nicht bekannt. Und nun denken wir über diese harmlose
Problemchen nicht weiter nach. Sie sind fit, ich fühle mich so, und Liz ist der
richtige Typ zum Feiern. Wir überfallen die Cabotts einfach.«
Larry Brent
legte die Stirn in Falten. »Und das nimmt Ihnen Ihr Nachbar nicht übel?«
»Ach was, wo
denken Sie hin. Henry fällt uns um den Hals, wenn wir unverhofft auftauchen.
Außerdem
dürfte das für Sie eine einmalige Gelegenheit sein, etwas kennenzulernen, was
bisher nur wenige Menschen zu Gesicht bekamen.«
»Cabott hat
einen Staatsauftrag, ich weiß. Das bedeutet, daß er eine Gesteinsprobe vom Mond
in seinem Haus aufbewahrt. Im Auftrag der NASA soll er mit verschiedenen
chemischen Substanzen dem Mondprodukt neue Geheimnisse entreißen.«
Mason nickte.
»Das ist für Sie die Gelegenheit, einmal einen Stein vom Mond in die Hand zu
nehmen.«
Liz Mason
trat - aus dem Haus kommend - auf sie zu, stellte sich neben die beiden Männer,
die über die Hecke hinüberschauten, und meinte leise: »Ich weiß nicht recht -
meinst du wirklich, Paul, daß Henry und Pat drüben eine Party feiern? Es ist -
so still, findest du nicht auch?«
Larry nickte.
»Das ist mir auch schon aufgefallen. Aber ich habe wenig Erfahrung in Partys
bei Gelehrten. Vielleicht geht es da besonders ruhig zu.«
»Im
Gegenteil«, murmelte der Trainingsleiter. Seine Miene verfinsterte sich. »Im
Haus ist unten alles hell erleuchtet. Auch die Lampe auf der Terrasse brennt.
Aber man sieht und hört keinen Menschen. Das ist merkwürdig.«
»Der Bungalow
ist ziemlich großzügig angelegt. Sie könnten auf der anderen Seite sein«,
sinnierte X-RAY-3.
Weitere Kostenlose Bücher