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008 - Die Pest frass alle

008 - Die Pest frass alle

Titel: 008 - Die Pest frass alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Arzt
anrufen... verdammtes Skelett - es kribbelt, als würde eine Armee von Ameisen
unter meiner Haut entlangkriechen...«
    Kalter
Schweiß bedeckte seine Stirn, als er zur Tür wankte. »Ruf ein Taxi an! Ich laß
mich rüberfahren.«
    Jenny tat ihm
den Gefallen. Der Taxifahrer mußte fast acht Minuten lang warten, ehe Dorsay
mit Jennys Hilfe den Ausgang erreicht hatte. Die Stripperin hatte ihr Neglige
wieder übergestreift. Doch das dünne Gewebe gab mehr preis, als es verdeckte,
und so war es nicht verwunderlich, daß der strahlende Taxifahrer sich mehr
Jenny widmete als dem lethargischen Dorsay.
    »Er braucht
Hilfe - nicht ich«, wies die Stripperin ihn zurecht.
    Der Chauffeur
bugsierte Dorsay auf den Hintersitz, wo der Fahrgast sich kaum aufrecht halten
konnte. Sein schwabbeliger Körper fiel nach vorn, als würde seine Wirbelsäule
nicht mehr aus Knochen und Knorpeln bestehen - sondern aus einer elastischen
Gummimasse.
    »So, das wäre
geschafft«, sagte der Taxifahrer gelassen. »Wohin soll ich den Jüngling
bringen? Er macht mir nicht den Eindruck, als ob er noch vernehmungsfähig sei.
Bißchen zuviel getankt, wie?«
    »Er hat kaum
etwas getrunken«, sagte Jenny.
    Der Chauffeur
zog die Augenbrauen hoch. »Dann hat er sich aber wirklich ausgetobt Ja, ja, ob
der Suff oder die Weiber - es macht einen kaputt. Der Kunde ist ganz schön
ausgeflippt - ziemlich kaputt...«
    »Er hatte
auch nichts mit einer Frau«, fühlte sich Jenny veranlaßt zu sagen, obwohl sie
selbst nicht wußte, wie sie eigentlich dazu kam, dem Taxifahrer gegenüber eine
Erklärung abzugeben.
    Sie erklärte
ihm noch, wo Dorsay hinzubringen sei und reichte dem Fahrer eine größere
Geldnote.
    Der Schein
stammte aus der Brieftasche, die aus Dorsays Jackett gerutscht war. Der
Amerikaner hatte nichts davon gemerkt. Jenny spielte nicht mit dem Gedanken,
die Brieftasche zurückzugeben. Das war eigentlich nicht üblich in dem Gewerbe,
das sie nebenbei mitbetrieb. Sollte sich Dorsay noch an irgendeinen Vorgang
heute Nacht erinnern können, dann würde sie alles abstreiten.
    Sie starrte
dem Taxi nach, das um die nächste Straßenecke verschwand. Durch den
Hintereingang betrat Jenny die Nachtbar und stieg langsam die knarrenden
Treppen hoch zu ihrem Zimmer.
    Bis vor
wenigen Minuten hatte sie mit dem Gedanken gespielt, noch mal den Barraum
aufzusuchen und einem zahlungskräftigen Trost zuzusprechen. Aber nun überfiel
sie die Müdigkeit und Abgeschlagenheit wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Sie
wäre beinahe gestürzt, so schwach fühlte sie sich. Es bereitete ihr
Schwierigkeiten, ihr Zimmer aufzusuchen. Mit schweren Gliedern ließ sie sich
einfach ins Bett fallen. Sie blieb genauso liegen, wie sie fiel und stand nicht
noch mal auf, um ihr Make-up zu entfernen und sich zu waschen.
    Unruhe und
Ratlosigkeit erfüllten sie. Es ging etwas in ihr vor, wie sie es nie zuvor
bemerkt hatte. Es war, als würde ein riesiger Krebs in ihr anfangen, langsam
von innen heraus das Fleisch von den Knochen zu schneiden.
    Wenn sie
atmete, dann war es eine Qual. Ihre Brust hob und senkte sich kaum. Sie machte
Minuten unsäglicher Angst durch, ohne die Kraft zu finden, aufzuspringen und
jemand zu rufen, der ihr Gesellschaft leistete.
    Wie hatte
Dorsay gesagt?
    »... es ist,
als ob sich etwas von meinem Skelett löse...«
    Genauso war
es!
    Es brodelte
in ihrem Körper, als würden ihre Organe sich verflüssigen. Ungeheure Schwere
und Müdigkeit nahmen sie gefangen, und doch konnte sie kein Auge schließen.
    Der
unheimliche Keim, dem Pit Dorsay - ohne es zu wollen - mitgeschleppt hatte,
begann seine ersten furchtbaren Wirkungen zu zeigen.
     
    ●
     
    Der knallrote
Lotus Europa raste wie ein Pfeil über die nächtliche Straße. Larry Brent
steuerte den rassigen Wagen.
    Der Lotus war
ein speziell für Larry Brent gebautes Modell, dessen Sondereinrichtungen und
geheimen Extras hohe Geldsummen verschlungen hatten. Doch besondere Situationen
erforderten besondere Mittel. Die Tatsache, daß der Lotus auch als
Amphibienfahrzeug bereits seine Feuertaufe bestanden hatte, soll nur nebenbei
erwähnt sein.
    Es gab ein
paar Besonderheiten, die X-RAY-3 noch bei Gelegenheit ausspielen konnte.
    Daß der
PSA-Agent um die vorgeschrittene Stunde in dieser Gegend von Arizona weilte,
hatte seinen besonderen Grund. Er kam aus der Nähe der Großen Salzseen, wo er
an einem Härtetraining für PSA-Agenten teilgenommen hatte. Ein ranghoher
Ausbildungsleiter und dessen Frau, eine Psychologin, hatten

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