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008 - Labyrinth des Todes

008 - Labyrinth des Todes

Titel: 008 - Labyrinth des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Minuten Zeit für mich erübrigen könnte.«
    Der Chinese verbeugte sich wieder und verschwand im Pförtnerhaus. Ich mußte kaum zwei Minuten warten, bis er wieder herauskam. »Folgen Sie mir bitte!« sagte er. »Mr. Olivaro empfängt Sie.«
    Wir gingen an den Gartenarbeitern vorbei. Der Garten war ein Traum. Springbrunnen standen inmitten von kunstvoll angelegten Blumenbeeten. Ein breiter Weg führte schnurgerade auf das Haus zu. Vor dem Haustor blieb der Chinese stehen, verbeugte sich nochmals vor mir und ging dann den Weg zurück.
    Die Haustür wurde geöffnet, und eine hübsche junge Chinesin in einem dunkelroten Kimono trat heraus. »Guten Tag, Sir«, sagte sie mit glockenheller Stimme. »Treten Sie bitte ein! Mr. Olivaro erwartet Sie.«
    Sie ging einen Schritt zur Seite, und ich betrat die Halle. Einige Sekunden blieb ich wie gelähmt stehen. Ich wußte nicht, wo ich zuerst hinsehen sollte; zu überwältigend war der erste Eindruck. Ich verstand nicht viel von chinesischer Kunst, aber die Gegenstände, die sich in der Halle befanden, mußten mindestens eine Million Dollar wert sein.
    »Bitte folgen Sie mir, Sir!« riß mich die Stimme der Chinesin aus meiner Versonnenheit.
    Wir durchquerten langsam die Halle. Immer wieder blieb ich für einen kurzen Augenblick stehen und sah mir einen der Kunstgegenstände an, vergaß vorübergehend fast den Grund meines Besuches. Die Frau öffnete schließlich eine Tür, und wir gingen einen kurzen Gang entlang. Vor einer kunstvoll geschnitzten Tür blieb sie stehen. Die Tür schwang automatisch auf, und ich trat ein. Vor mir lag ein gewaltiges Zimmer, das geschmackvoll und modern eingerichtet war. Ein mittelgroßer Mann kam lächelnd auf mich zu. Die Tür schloß sich leise hinter mir.
    »Guten Tag!« sagte er. »Mein Name ist Olivaro.« Er blieb vor mir stehen und reichte mir die Hand, die ich ergriff und drückte.
    Olivaro ging mir knapp bis ans Kinn. Sein Gesicht war schmal, die dunkelbraunen Augen standen weit auseinander, die Nase war klein und gerade, der Mund zu groß und voll für das schmale Gesicht. Sein Haar war kurz geschnitten, gewellt und dunkelbraun. Die Schläfen waren angegraut, und seine Haut dunkelbraun gebrannt. Er trug einen elegant geschnittenen weißen Anzug. Sein Alter war schwer zu schätzen, er konnte fünfunddreißig, aber auch fünfzig sein.
    »Dorian Hunter«, stellte ich mich vor. »Ich bin ein Bekannter von Coco Zamis.«
    Er nickte, und sein Lächeln verschwand. Stumm deutete er auf eine Sitzgarnitur in der Ecke des Raumes, und ich nahm Platz. Er setzte sich mir gegenüber.
    »Sie wissen, daß Coco tot ist?« fragte Olivaro.
    Ich nickte.
    »Sie war ein nettes Mädchen«, sagte er. »Ein ungewöhnlich hübsches und charmantes Mädchen. Sie gefiel mir vom ersten Augenblick an.«
    Er schwieg und blickte an mir vorbei. Sein Gesicht war entspannt, und die Hände lagen ruhig auf seinen Schenkeln. Es waren wunderbar geformte Hände, wie von einem Bildhauer gemeißelt. Olivaro wirkte selbstsicher. Er war ein Mann, den nichts so leicht aus der Ruhe bringen konnte, ein Mann, der erfolgreich war.
    Er sah mich an. »Ich würde mich freuen«, sagte er, »wenn Sie zum Mittagessen bleiben. Dabei könnten wir alles in Ruhe besprechen.«
    Ich nickte und bedankte mich für die Einladung. Bisher war ich mir noch nicht schlüssig, ob auch er zur Schwarzen Familie gehörte. Anzunehmen war es zwar, aber ich hatte keinerlei Anzeichen dafür, daß er ein Dämon war.
    »Wie standen Sie zu Coco, Mr. Hunter?« erkundigte er sich.
    Ich beschloß, die Wahrheit zu sagen. »Sie war meine Lebensgefährtin«, sagte ich, und er nickte langsam.
    »Sie hatte Sie aber verlassen«, stellte er fest, und nun nickte ich. »In Cocos Begleitung befand sich ein junger Mann, ein Lehrer. Sein Name war Mike Lundsdale. Ein eher unscheinbarer Mann. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, daß Coco an ihm etwas fand.« Er lächelte. »Aber die Wege der Liebe sind unerforschlich.«
    Ich konnte es mir nicht erklären, aber zum erstenmal seit ich Hongkong betreten hatte, fühlte ich mich ruhig und entspannt. Etwas von seiner Selbstsicherheit strahlte auf mich über.
    »Ich bin Ihnen sehr dankbar, daß Sie sich so um Coco gekümmert haben«, sagte ich.
    Olivaro winkte kurz ab. »Das war doch selbstverständlich«, meinte er.
    »Die Umstände ihres Todes waren aber ziemlich seltsam«, fuhr ich fort und starrte ihn an.
    »Stimmt«, gab er zu, und eine steile Falte erschien auf seiner Stirn. »Der

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