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0080 - Zanos, des Teufels rechte Hand

0080 - Zanos, des Teufels rechte Hand

Titel: 0080 - Zanos, des Teufels rechte Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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Hieroglyphen… Von wem haben Sie diesen prachtvollen Talisman?«
    »Er gehörte Leonardo de Montagne. Einem Ahnen von mir.« Zamorra lächelte spöttisch. »Sie dürfen ihn getrost anfassen.«
    Befriedigt stellte der Professor fest, wie Singh erschrocken zusammenzuckte. »Oh, nein. Nein«, sagte er hastig. »Es ist Ihr Talisman.«
    Singh - ein Gesalbter. Es war ganz gewiß.
    »Haben Sie Angst davor?« fragte Zamorra lauernd.
    Der Inspektor lachte blechern. »Angst? Liebe Güte, wie kommen Sie denn darauf, Professor.«
    Der Parapsychologe hielt die Kette fest in der Hand. Er ließ das Amulett langsam hin und her pendeln. »Geben Sie's zu, Inspektor. Sie fürchten meinen Talisman.«
    »Nicht im geringsten!« krächzte Singh.
    Zamorras Augen wurden schmal. »Vorhin hatten Sie meine Erlaubnis, das Amulett anzufassen, Inspektor. Jetzt ist es ein Befehl. Fassen Sie's an!«
    »Nein!«
    »Warum wehren Sie sich dagegen?«
    »Weil ich dieses… Ding nicht anfassen will!«
    »Sie können es nicht anfassen, denn die Berührung würde Ihnen unsagbare Schmerzen bereiten, und das wissen Sie, Singh. Sie können mich nicht länger täuschen, Inspektor. Ich weiß, was mit Ihnen los ist. Sie sind ein Gesalbter. Sie sind ein Mitglied der Zanos-Sekte. Sie konspirieren mit dem Teufel!«
    »Haltlose Behauptungen!« schrie Singh.
    Zamorra stand auf. Inspektor Singh schnellte bestürzt von seinem Schreibtischstuhl hoch und knallte gegen die Wand, an der ein Bild des Staatsoberhaupts und Regierungschefs Ibrahim Nasir hing.
    »Zanos ist in Ihnen!« knurrte Zamorra.
    »Das ist eine infame Lüge!« brüllte Singh. Zamorra ging Schritt für Schritt auf den Inspektor zu. Singh wich zurück. Mit furchtgeweiteten Augen starrte er auf das schwingende Amulett.
    Durch das Gebrüll des Inspektors alarmiert, kam Sanahe, Singhs Assistent, angerannt. Verdattert sah Sanahe, was nun passierte. Singh wurde halb verrückt vor Angst. Er kreischte, brüllte und versuchte sein Gesicht zu schützen, das immer wieder von grellen Lichtreflexen getroffen wurde. Zamorra folgte dem Inspektor mit gnadenloser Miene. Da drehte Singh völlig durch.
    Er wirbelte herum, riß das Fenster auf und stürzte sich mit markerschütterndem Gebrüll in die Tiefe.
    Sanahe rannte los. Er beugte sich weit aus dem Fenster. Dort unten lag Singh auf dem Asphalt. Mit verrenkten Gliedern und gebrochenem Genick.
    Sanahe starrte Zamorra fassungslos an. »Warum hat er das getan?«
    »Er hatte eine panische Angst vor meinem Amulett.«
    Sanahe nahm den silbernen Talisman verblüfft in die Hand. »Davor?« fragte er verständnislos. »Was muß man daran fürchten?«
    »Nichts, wenn man keinen Dämon im Leib hat.«
    Sanahe blickte Zamorra entsetzt in die Augen. »Wollen Sie damit sagen, Inspektor Singh hatte…«
    »Er war ein Zanos-Konspirant. Mein Amulett hat ihn entlarvt.«
    »Inspektor Singh?« fragte Sanahe erschüttert. »Unfaßbar.«
    »Aber leider wahr«, versetzte Professor Zamorra.
    ***
    Bill Fleming klopfte dezent. Nicole Duval öffnete die Tür. »Wie wär's«, fragte Bill lächelnd, »wenn wir beide in der Hotelbar einen zur Brust nehmen würden? Ich würde mich furchtbar gern für die Lebensrettung von der vergangenen Nacht revanchieren.«
    »Okay, Bill. Einladung angenommen. Ich mach' mich nur noch ein bißchen zurecht. Komme in ein paar Minuten nach.«
    Fleming feixte. »Leg nicht zuviel Kriegsbemalung auf, sonst kann ich für nichts garantieren. Du stichst mir sowieso schon lange angenehm ins Auge.«
    Lachend schloß Nicole die Tür. Bill stakste den Korridor entlang und lief dann die Treppen hinunter. Kaum war er verschwunden, da löste sich eine Gestalt aus der Gerätekammer. Barfuß huschte die Person auf Nicoles Tür zu.
    Das Mädchen trällerte einen französischen Gassenhauer vor dem Schminkspiegel. Sie hatte keine Ahnung, was hinter ihrem Rücken in diesem Augenblick geschah. Sie zog die vollen Lippen mit dem Konturenstift nach. Dann setzte sie den Lippenstift gekonnt ein. Indessen wurde die Zimmertür einen kleinen Spalt aufgedrückt.
    Jemand schob den grünen Stock der Zanos-Trabanten in den Raum. Danach schloß sich die Tür sofort wieder ebenso lautlos, wie sie geöffnet worden war.
    Der Stock verwandelte sich augenblicklich.
    Nicole trug die perlmuttfarbene Lidschattenpaste auf. Dann noch ein Tropfen Chanel Nr. 5 hinter jedes Ohr. Fertig. Sie erhob sich. Plötzlich ein scharfes Zischen. Nicole fuhr erschrocken herum. Die Kobra stand hoch aufgerichtet vor ihr, wiegte

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