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0080 - Zanos, des Teufels rechte Hand

0080 - Zanos, des Teufels rechte Hand

Titel: 0080 - Zanos, des Teufels rechte Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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genau auf den bezeichneten Punkt zu.
    »Lieber nicht ganz ranfliegen!« sagte Zamorra. Sie hatten das dichte Dach des Urwalds unter sich.
    Bensahb nickte, und kurz darauf brachte er den Helikopter in der Luft zum Stehen. »Von hier ist es noch ungefähr eine halbe Meile«, sagte er zu Bill und Zamorra.
    Der Professor nickte. »Das reicht.« Zamorra öffnete die Kanzeltür. Der gewaltige Rotorwind zerzauste sein dunkles Haar. Er schwang sich geschickt nach draußen, kroch in die vorbereitete Schlinge, und auf sein Zeichen ließ Bensahb die Seilwinde laufen. Zamorra sank schnell in die Tiefe. Sein Körper durchstieß das Blätterdach der Bäume. Wenig später landete er weich auf dem Urwaldboden. Er löste die Schlinge. Sie entschwand nach oben.
    Bill Fleming legte dem Piloten die Hand auf die Schulter. Es war abgemacht, daß Bensahb in zwei Stunden wiederkommen sollte. Falls Bill und Zamorra zu diesem Zeitpunkt noch kein Lebenszeichen von sich geben sollten, sollte der Pilot kurz vor Einbruch der Dunkelheit noch einmal hierher kommen.
    Jetzt sagte Bill Fleming mit ernster Miene: »Sollten Sie uns am Abend immer noch nicht hier antreffen, dann können Sie uns abschreiben. In diesem Fall rate ich Ihnen: Hauen Sie unverzüglich ab. Jedoch nicht bloß nach Male, denn dort wären Sie vor Zanos nicht sicher. Fliegen Sie gleich weiter. Hinüber nach Ceylon…«
    »Sie werden es schaffen!« gab Bensahb zurück. »Ich bin voller Zuversicht.«
    »Ich wollte, ich wäre es auch«, sagte Bill. Er schlüpfte in die Schlinge. Augenblicke später landete er weich neben Professor Zamorra. Der Hueycobra schwirrte nach Male zurück.
    Zamorra und Bill Fleming kämpften sich in großer Eile durch den Dschungel, dem Zanos-Tempel entgegen. Zamorra entdeckte einen schmalen Pfad. Nun kamen sie schneller vorwärts. Hinter einer Gruppe von Mangobäumen tauchte eine schmale Lichtung auf.
    »Wieso konnten wir diese Lichtung aus der Luft nicht sehen?« fragte Bill.
    »Wie ich vermutete. Man hat sie magisch abgeschirmt«, erwiderte Zamorra. Sie erreichten die Lichtung. Vor ihnen ragten die alten Mauern eines von Wind und Wetter zerfressenen Tempels auf. Schlinggewächse schienen das Gebäude aufrechtzuerhalten.
    »Man hat es nicht einmal der Mühe wert gefunden, Wachtposten aufzustellen«, flüsterte Bill aufgeregt.
    »Ein Vorteil für uns«, gab Zamorra zurück. Sie traten auf die Lichtung. Plötzlich wurde die Erde von einem heftigen Beben erschüttert. Zamorra und Bill stürzten zu Boden. Verblüfft stellten sie fest, daß der Zanos-Tempel dieses gewaltige Beben ohne den geringsten Schaden überstanden hatte.
    Mit großen Augen fragte Bill: »Was war das?«
    »Zanos ist zurückgekommen«, knirschte Zamorra.
    ***
    Gleichzeitig mit dem schweren Erdbeben fing der riesige Granitblock im Tempel an zu glühen.
    Mit einem triumphierenden Schrei warf sich Al-Sangra auf den Bauch. Ein wahnsinniges Gebrüll - ohrenbetäubend laut - erfüllte die Säulenhalle. Zanos gab eine Kostprobe von seiner Gewalt. Knirschend bewegte die steinerne Statue Arme und Beine. Leben war jetzt in ihr. Zanos war in ihr. Der Herr des Grauens erfüllte den riesigen Steinklotz mit seinem Geist. Ein überwältigendes Schauspiel, das Nicole Duval, die dem Dämon zu Füßen lag, mit vibrierenden Nerven verfolgte.
    Zanos riß sein mächtiges Maul auf. »Brüder und Schwestern!« röhrte er, und grelle Flammen schlugen aus seinem glutroten Rachen. »Euer Herr und Meister ist aus der Verbannung zurückgekehrt!«
    »Zanos!« murmelte die Untoten ehrerbietig. »Zanos!«
    Blitze flogen aus den Augen des Dämons. Begeistert blickte er über die Schar seiner Trabanten.
    »Angst, Schrecken, Tod und Verderben werden diese Inseln heimsuchen, und ihr werdet mir dabei helfen, werdet meine Handlanger sein, meine Werkzeuge, meine Folterknechte! Abgesandte des Herrn des Grauens!«
    »Sei uns willkommen, mächtiger Zanos!« stieß Al-Sangra mit hündischer Ergebenheit hervor.
    »Erhebe dich!« befahl ihm der Dämon. Al-Sangra sprang hastig auf die Beine.
    Die mächtige Pranke des Unholds wies auf Nicole Duval. »Was ist mit diesem Mädchen?«
    »Sie ist gegen dich, Herr des Todes und der unendlichen Finsternis.«
    Der Dämon knirschte mit seinen gewaltigen Zähnen. »Sie wird sterben. Ich werde ihr das Herz aus der Brust reißen!«
    »Sie ist unser Willkommensgeschenk an dich, Meister!«
    »Ich will, daß ihr mich von nun an an jedem Samstag auf diese Weise beschenkt!« dröhnte Zanos' Stimme durch

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