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0080 - Zanos, des Teufels rechte Hand

0080 - Zanos, des Teufels rechte Hand

Titel: 0080 - Zanos, des Teufels rechte Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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Rückkehr fragte Bill: »Was machen wir heute?«
    »Bensahb soll mit uns noch einmal über die Inseln fliegen«, sagte Zamorra mit verkniffenem Mund.
    Fleming wischte sich nervös über die Augen. »Meinst du nicht, daß wir damit nur unsere Zeit vergeuden?«
    »Hast du einen besseren Vorschlag?« fuhr Zamorra den Freund an.
    »Wenn es uns gelänge, einen Zanos-Konspiranten in unsere Gewalt zu bekommen…«
    »Das bringt nichts«, sagte Zamorra kopfschüttelnd. »Sati und Inspektor Singh hatten Zanos im Leib. Es ist unmöglich, solche Leute zum Reden zu bringen. Ehe sie etwas sagen können, greift Zanos ein. Entweder veranlaßt er - wie in Singhs Fall -, daß sich die betreffende Person das Leben nimmt, oder er löscht blitzartig das Erinnerungsvermögen in dem Menschen aus, den ich in meine Gewalt gebracht habe und mit meinem Amulett zum Verrat zwingen könnte.«
    Bill Fleming zeigte wütend die Zähne. »Ich könnte die Welt vor Zorn in Stücke schlagen.«
    »Mir geht es genauso.«
    »Die Sorge um Nicole macht mich halb verrückt. Ich würde alles tun, um sie aus dieser verdammten Klemme rauszuhauen. Jedes Risiko würde ich auf mich nehmen, wenn ich die Chance hätte, sie retten zu können.«
    »Du bist ein guter Freund, Bill«, sagte Zamorra gepreßt. Er wandte sich um. Sie befanden sich in seinem Zimmer. »Ich werde jetzt Bensahb anrufen, damit er den Hubschrauber klarmacht.«
    In dem Moment, wo Zamorra den Hörer vom Apparat nehmen wollte, schlug die Klingel an.
    »Hier Professor Zamorra.«
    »Professor!« Eine Mädchenstimme. Wahnsinnig aufgeregt. Schrill. Trotzdem erkannte Zamorra die Stimme sofort. Am anderen Ende des Drahtes war Sati.
    »Ja, Miß Sati?«
    »Ich hab's… Sie erinnern sich noch an das, was ich für Sie tun wollte? Ich hab's herausgefunden, Professor. Ich kenne den Ort, wo der Zanos-Tempel verborgen ist.«
    Etwas schnürte dem Professor die Kehle zu. Sollte es für Nicole Duval doch noch eine winzige Chance geben?
    ***
    Die Untoten lagen mit den grauen Gesichtern murmelnd auf dem schwarzen Marmorboden.
    Nicole lag zu Füßen des granitenen Standbildes, das Zanos darstellte. Obwohl sie nicht gefesselt war, vermochte sie sich nicht zu regen. Al-Sangra hatte sie mit einem lähmenden Spruch bedacht. Ihr Körper war wie abgestorben. Aber ihr Geist war hundertprozentig intakt. Eine grausame Situation.
    Al-Sangra lehnte an jenem goldenen Gefäß, in dem sich die Dämonensalbe befand, mit deren Hilfe jeder Mensch zum Zanos-Sklaven gemacht werden konnte. Jetzt löste sich der Trabantenführer davon. Grinsend beugte er sich über das Mädchen.
    Nicole sah sein Gesicht und dachte: Ich hasse ihn. Wie sehr ich ihn hasse. Wenn ich nur meine Arme bewegen könnte. Ich würde ihm das Gesicht zerkratzen. Erblinden würde er durch meine Fingernägel.
    Al-Sangra lachte spöttisch. »Ich kann mir vorstellen, was du dir jetzt denkst, Mädchen.«
    Nicole wollte etwas sagen, doch ihre Stimmbänder gehorchten ihr nicht.
    »Der große Tag ist gekommen!« sagte Al-Sangra mit fanatisch glühenden Augen. »Du kannst dich glücklich preisen, daß ich dich diesen Tag erleben ließ. Eigentlich hatte ich vor, dich genauso den Krokodilen zum Fraß vorzuwerfen wie Will O'Hara und noch ein paar andere Gegner unserer Sekte… Doch dann dachte ich: Heute kehrt Zanos aus der hundertjährigen Verbannung zurück. Du sollst mein Opfer an ihn sein. Er wird sich über mein Geschenk freuen. Und er wird entscheiden, was mit dir zu geschehen hat.«
    Al-Sangra wies ehrfürchtig auf die graue Granitstatue. »Zanos wird in diesen Stein fahren und ihn beleben. Du wirst Zeugin eines einmaligen Schauspiels werden, Nicole Duval. Preise dich glücklich, daß du das sehen darfst…«
    ***
    Professor Zamorra schlug die Kanzeltür zu.
    Der Hueycobra hob sofort von der Betonpiste des Airports ab. Bensahb, der Pilot, ließ die stählerne Libelle kurz steigen, dann ging es haarscharf nach Westen. Sati hatte unbedingt mitkommen wollen, doch Zamorra hatte es abgelehnt, sie mitzunehmen, und er war hart bei dieser Entscheidung geblieben. Das Mädchen wäre für ihn und für Bill ein Klotz am Bein gewesen, und genau das konnten die beherzten Männer, die zu allem entschlossen waren, in dieser kritischen Stunde nicht gebrauchen.
    Seufzend hatte Sati nachgegeben. Zamorra bekam von ihr drei Dinge zum Abschied: einen Kuß auf jede Wange - und eine Skizze, auf der markiert war, wo sich der Zanos-Tempel befand. Bensahb hatte die Skizze bereits gesehen. Er hielt nun

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