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0081 - Die Hexe von Los Angeles

0081 - Die Hexe von Los Angeles

Titel: 0081 - Die Hexe von Los Angeles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Appel
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hast du vor?«
    »Ich weiß es noch nicht. Fahren wir erst einmal in die Stadt zurück.«
    ***
    Die Portiers des piekfeinen ›El Paseo Inn‹ schraken zusammen, als Zamorra und Bill Fleming in der Hotelhalle auftauchten. Sofort stürzten vier, fünf Hotelangestellte zu ihnen hin.
    »Um Gottes willen, sind Sie überfallen worden? Brauchen Sie einen Arzt?« Zamorra und Bill hatten sich ein wenig hergerichtet, sahen aber noch immer aus, als seien sie unter Ali Baba und die vierzig Räuber gefallen. Zamorra winkte ab.
    »Halb so schlimm«, sagte er, »Unkraut vergeht nicht. Der Hotelarzt soll mal mit der Hausapotheke bei uns vorbeischauen.«
    Zwei Portiers und zwei Pagen fuhren mit Zamorra und Bill Fleming nach oben. Sie versuchten, sich so gut wie möglich von der Sicht anderer Hotelgästen abzuschirmen, damit daß Renommee des Hauses nicht litt. Bill Fleming begab sich mit Zamorra in dessen Apartment.
    »Wünschen Sie, daß die Polizei verständigt wird?« fragte der älteste Portier, der sie begleitete, ein hochgewachsener Farbiger.
    »Nein, keine Polizei«, antwortete Zamorra ruhig. Er gab dem Portier eine hohe Banknote. »Hier, teilen Sie den Betrag in gleiche Teile für sich und Ihre Kollegen. Vergessen Sie den Zwischenfall.«
    »Was ist mit Ihrer Begleiterin, Sir?«
    »Mademoiselle Duval hat vorübergehend eine andere Bleibe gefunden. Entschuldigen Sie uns jetzt.«
    Der Portier ging. Das Hotelpersonal war von Gästen allerlei Verrücktheiten gewöhnt. Die Hotelangestellten dachten, Zamorra und Bill hätten irgendwo in Los Angeles eine Prügelei angefangen und den kürzeren gezogen. Das ging sie nichts an, und wenn die beiden Männer kein Aufsehen wollten, konnte das den Hotelleuten nur recht sein.
    Zamorras Porsche Carrera wurde von einem Hotelpagen in die Tiefgarage gefahren, der ihm bei dieser Gelegenheit eine Beule am rechten vorderen Kotflügel verschaffte. Als der Hotelarzt in Zamorras Zwei-Personen-Apartment eintraf, hatten die beiden Männer schon die zerrissenen und beschmutzten Kleidungsstücke gewechselt und ihre Wunden ein wenig gereinigt.
    Der Hotelarzt nähte eine vier Zentimeter lange Platzwunde an Bill Flemings Hinterkopf, betupfte Wunden mit Jod, verband und verarztete. Als er mit Zamorra und Bill Fleming fertig war, waren sie mit Pflastern übersät.
    »Nach meiner Meinung haben Sie keine inneren Verletzungen davongetragen«, sagte der Hotelarzt, als er seine Utensilien zusammenpackte. »An Ihrer Stelle würde ich aber trotzdem eine Klinik aufsuchen. Für die nächsten beiden Tage verordne ich Ihnen Bettruhe. Ich sehe heute abend noch einmal nach Ihnen und morgen wieder.«
    »Bemühen Sie sich nicht«, sagte Zamorra und gab dem Arzt einen Schein. »Wenn wir Sie brauchen, verständigen wir Sie, Doc. Besten Dank für Ihre Hilfe.«
    Der Arzt ging, und Zamorra schloß die Tür hinter ihm. Im Salon des Zwei-Personen-Apartments mit Blick auf die Hügel im Nordosten von Los Angeles ging Zamorra zuerst einmal an den Barschrank. Er schenkte einen dreistöckigen Kognak für sich ein und einen dreifachen Bourbon ohne Soda für Bill Fleming.
    Die beiden Männer ließen sich in die leichten Sessel fallen und tranken. Sich ins Bett zu legen, daran dachten sie nicht. Bill Fleming ächzte.
    »Mir tut alles weh«, sagte er. »Aber wenn ich an Nicole denke… Wie können wir nur etwas gegen die Druidenhexe ausrichten und Nicole aus der Hel befreien?«
    »Ich fürchte, mit unseren Mitteln können wir gar nicht gegen die Macht der Druidenhexe an.«
    Bill Fleming riß sein rechtes Auge auf. Das andere war zugeschwollen, verpflastert und mit Salbe beschmiert.
    »Aber was sollen wir denn dann unternehmen? Das würde ja bedeuten, daß wir uns geschlagen geben und Nicole im Stich lassen müssen?«
    »Ich gebe mich niemals geschlagen«, antwortete Zamorra. »Und Nicole gebe ich schon gar nicht auf. Da wir gegen die Druidenhexe nicht ankönnen, müssen wir uns Hilfe holen. Und zwar bei jenen, die stärker und mächtiger sind als Edwiga Blutzahn.«
    »Wer ist das?«
    »Die Asen sind es, die germanischen Götter. Wir müssen nach Asgard oder Walhall und sie um Beistand und Hilfe ersuchen.«
    ***
    Zamorra hatte die stäbchen- und hakenförmigen Runenzeichen des Futhark-Alphabets auf dem Boden des Hotelzimmers zurechtgelegt. Die Vorhänge waren zugezogen, ein Halbdunkel herrschte im Zimmer. Zamorra und Bill hatten sich lediglich zwei Stunden ausgeruht und eine kräftige Mahlzeit zu sich genommen.
    »Ich habe vor einiger Zeit

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