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0081 - Die Hexe von Los Angeles

0081 - Die Hexe von Los Angeles

Titel: 0081 - Die Hexe von Los Angeles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Appel
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ha, ha!« kreischte die Druidenhexe. »Du bist ein Hitzkopf, Söhnchen! Aber gegen Edwiga Blutzahn kommst du doch nicht an.«
    Zamorra konnte die Hexe nicht erreichen. Er trat auf der Stelle, stemmte sich gegen eine unsichtbare Wand an. Edwiga Blutzahns rote Haare sträubten sich und standen zu Berge. Sie reckte die Arme empor und spreizte ihr Wollgewand. Aus ihren Augen schienen kleine Blitze zu zucken.
    »Bei Loki und der Hel. ihr Poltergeister, Gnomen und Trolle, herbei! Schlagt diese beiden Frechlinge! Prügelt sie aus meinem Wald, bis ihnen das Blut herunterläuft! Wilde Jagd, erscheine! Verjagt sie, ihr Heerscharen von Niflheim!«
    Es wurde stockfinster, und es brauste in den Lüften. Die Gestalt der Druidenhexe war nur noch ein Schatten. Zamorra spürte fürchterliche Knüppelschläge, die Unsichtbare austeilten. Da war ein Kreischen um ihn her, ein höhnisches Gelächter und Getobe.
    Hageldicht fielen die Schläge. Zamorra konnte sich nicht vor ihnen schützen. Wenn er sein magisches Amulett nach einer Seite hielt, wurde er von der anderen und von hinten geschlagen. Dann gellte ein rauher Gesang aus den Lüften und Windstöße pfiffen. Waffen klirrten und Pferde wieherten.
    Über Zamorra und Bill, von einem düsteren Licht umloht, ritt die Wilde Jagd. Doch es war nicht jene Wilde Jagd, die Odin oder der wilde, rotbärtige Gott Thor anführten, sondern jene aus Niflheim, dem Reich des Nebels, des Todes und der Finsternis.
    Ein gesichtsloser Recke auf einem achtbeinigen Roß führte sie an. Erschwang ein gewaltiges Schwert mit flammenförmiger Klinge. Ein Mantel aus Bärenfell wehte hinter ihm her. Auf seinen Schild war vorne ein Totenschädel montiert.
    Vorn am Kopf hatte er eine ebene Fläche, so glatt wie ein Ei, rosafarben, ohne Erhebungen oder Öffnungen. Trotzdem stieß er immer wieder ein wildes Lachen aus. Ihm folgte, zu Fuß und zu Pferde, seine Schar, deren Zahl Zamorra und Bill Fleming nicht, feststellen konnten.
    Hunderte mußten es sein, vielleicht noch mehr. Germanische Recken mit Toten- oder Tierköpfen. Unförmige Bären, Wölfe, ein paar geflügelte und feuerspeiende Drachen. Brüllend und heulend durchtobten sie die Lüfte. Blitze zuckten hernieder, und krachend barsten Baumwipfel.
    Und immer ertönte der markige und unheimliche Gesang. Taubeneigroße Hagelkörner prasselten auf Zamorra und Bill Fleming herunter, die sich verzweifelt gegen ihre unsichtbaren Peiniger zu wehren suchten.
    »Wir müssen fliehen, Bill!« sagte Zamorra. »Hier können wir nichts ausrichten!«
    Blut strömte ihm aus Mund und Nase. Doch die Poltergeister, die ihn schlugen, hielten nicht ein.
    »Fort!« schrie auch Bill Fleming, und dann begann eine Horrorflucht, die beide Männer nie mehr vergessen sollten.
    Sie rannten davon, stolpernd, taumelnd, fielen über Baumwurzeln und wurden zu Fall gebracht. Schläge und Hagelkörner trafen sie. Mehrmals fegte die Wilde Jagd so dicht über ihren Köpfen dahin, als wollte sie die Männer niederreiten.
    In der Dunkelheit rannten Zamorra und Bill gegen Baumstämme und Aste. Sie keuchten, ihre Herzen hämmerten, es stach in ihren Seiten wie mit Messern. Die Flucht durch den Wald schien ihnen Jahre zu dauern. Sie meinten, zusammenzubrechen.
    Doch sie erreichten den Waldrand, wo es hell war, und flüchteten in den Porsche Carrera, der am aiten Platz stand. Als sie zum Wald zurückschauten, war alles ruhig und friedlich. Die Sonne schien. Von der Wilden Jagd war nichts mehr zu sehen.
    Zamorra schaute Bill Fleming an und erschrak. Bills Kleider waren zerrissen und völlig verdreckt und mit Blut bespritzt. Sein linkes Auge war fast zugeschwollen, sein Gesicht hätte seine eigene Mutter nicht wiedererkannt.
    Zarnorra sagte sich, daß er nicht besser aussah. Immer noch umkrampfte seine rechte Faust das Amulett, das ihm in diesem Fall nicht hatte helfen können. Zamorra wischte sich Blut aus dem Gesicht.
    So hatte er noch nie eine Abfuhr bezogen. Er tastete in den Jackettaschen nach den Runensymbolen, die er eingesteckt hatte. Sie waren noch da, aber auch sie hatten ihn nicht geschützt.
    »Da haben wir aber den kürzeren gezogen«, keuchte Bill. »So habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht die Hucke vollgekriegt.«
    »Wer zuletzt lacht, lacht am besten«, antwortete Zamorra. »Viel schlimmer als die Schmerzen ist für mich der Gedanke, daß Nicole in der Unterwelt der grausamen Totengöttin Hel ausgeliefert ist. Aber das soll nicht so bleiben, so wahr ich Zamorra heiße.«
    »Was

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