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0083 - Geradewegs zur Hölle

0083 - Geradewegs zur Hölle

Titel: 0083 - Geradewegs zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geradewegs zur Hölle
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Opiumfährte, als vier Mann die Lohnbuchhaltung überfielen. Drei Mann wurden gestellt. Der vierte stürzte von einem Kran ins Hafenbecken. Wir glaubten, er wäre tot. Wir hätten uns darum kümmern sollen, als die Hafenpolizei seine Leiche nicht fand…«
    »Die Bande aus früheren Tagen findet sich wieder zusammen«, murmelte Phil. »Das kann nichts Gutes bedeuten. Und die erste Leiche liegt ja auch schon auf dem Schlachtfeld…«
    Ich stand auf.
    »Diesmal haben sie sich verrechnet. Wir werden sie erwarten, wenn sie zu ihrem Schlag ausholen. Es kann nur morgen nacht oder übermorgen früh sein. Wir werden sie empfangen, daß ihnen Hören und Sehen vergeht…«
    ***
    Als wir zurück ins Hotel kamen, erwartete uns die nächste Überraschung.
    Wir hatten uns bei dem Rancher höflich bedankt. Er machte uns mit seiner Familie bekannt, die aus seiner Frau, zwei fast erwachsenen Söhnen und einer recht hübschen Tochter bestand. Die ganze Familie hatte uns klargemacht, daß Fremde hier so selten auftauchten, daß man sie gar nicht fortlassen könnte, wenn sie nicht wenigstens eine Mahlzeit zusammen mit der Familie eingenommen hätten. Da wir hungrig waren, kam es uns ganz gelegen, und wir blieben zum Abendessen. Es gab eine angeregte Unterhaltung, und wir kamen erst gegen zehn Uhr dazu, aufzubrechen.
    Kurz nach elf Uhr kamen wir dann erst wieder bei unserem Hotel an. Wirstiegen aus, knallten die Wagentüren zu und gingen in die Gaststube. Schon beim Aussteigen hatten wir uns über die Ruhe gewundert, die in der Gaststube herrschte. Sonst war jeden Abend das Gewirr von Männerstimmen und hin und wieder ein dröhnendes Gelächter zu hören, vor allem jetzt in den Tagen des Viehhandels.
    Als wir die Gaststube betraten, wußten wir auf den ersten Blick, was los war. Cease hatte innerhalb einer Woche seine dritte Sensation: Es waren schon wieder zwei Fremde gekommen, die »ein paar Tage ausspannen« wollten. Sie standen an der Theke. Der Wirt verhandelte mit ihnen.
    Phil und ich warfen uns einen kurzen Blick zu. Der New Yorker Slang, den die beiden sprachen, ihre brutalen Gesichter und die leicht ausgebeulten Jacketts in der linken Achselhöhle verrieten nur zu deutlich, mit was für einer Sorte von Menschen man es hier zu tun hatte.
    Der Sheriff saß an einem der Tische und winkte uns aufgeregt zu. Wir setzten uns zu ihm und unterhielten uns mit ihm. Er brannte darauf, uns mitzuteilen, welche Arbeit er in der Mordsache Coster tagsüber geleistet hatte. Wir hörten ihm zu, obgleich wirklich nichts dabei herausgekommen war.
    Die beiden Neuen gingen mit dem Wirt zusammen hinauf ins Obergeschoß, um ihr Zimmer zu beziehen. Sie schleppten jeder einen Koffer mit sich. Ich war sicher, daß der Hauptinhalt in Maschinenpistolen und Munition bestand.
    Bevor sie hinaufgingen, kam Masterfield die Treppe herab, der überlebende Gangster aus der Schießerei am Hafen in New York. Er ging an ihnen vorbei und würdigte sie keines Blickes. Auch die beiden anderen sahen ihn nicht an.
    »Anfänger!« knurrte Phil. »Wenn man sich nicht kennt, hat man keine Ursache, sich nicht wenigstens einen kurzen, neugierigen Blick zuzuwerfen. Nur Leute, die sich nicht kennen wollen oder wenigstens diesen Eindruck erwecken möchten, sehen so betont aneinander vorbei.«
    »Was sagten Sie?« fragte der Sheriff.
    Phil grinste.
    »Ich überlegte, ob wir wohl noch eine Runde trinken sollten.«
    Der Sheriff strich sich über seinen Bart.
    »Nun… hm …« brummte er.
    »Ach was, nehmen wir noch eine«, erklärte Phil kategorisch und winkte.
    Der Sheriff ließ sich zwar ein bißchen nötigen, aber wir wußten nur zu gut, wie das bei ihm zu verstehen war.
    Wir blieben bis kurz nach Mitternacht mit ihm zusammen. Zehn Minuten vor uns war Harry Masterfield die Treppe zum Obergeschoß gähnend hinangestiegen. Als wir oben waren, gingen wir mit festen Schritten bis zur Tür unseres Zimmers. Dort beschäftigte sich Phil mit dem Auf- und Zumachen der Tür. Ich streifte meine Schuhe ab und schlich zu der Tür zurück, unter der Lichtschein hindurchschimmerte.
    Ich preßte mein Ohr gegen das Schlüsselloch.
    »… rücksichtslos schießen…«, sagte die Stimme von Masterfield. »Sonst kommen wir hinterher nicht aus dem Nest heraus.«
    »Okay, Boß!« erwiderten die Stimmen der beiden Neuankömmlinge. »Wir knallen ganz gern, Boß, das weißt du ja.«
    Ich huschte zurück zu meinem Zimmer. Ich hatte genug gehört.
    ***
    Am nächsten Morgen standen wir früher auf, als es

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