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0083 - Hallo Topsid, bitte melden!

Titel: 0083 - Hallo Topsid, bitte melden! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unzerbrechlichem Glas! Aber da liegen die Scherben seiner Unzerbrechlichkeit. Ich bin nicht abergläubisch, aber wenn ich mir an Scherben von unzerbrechlichem Glas, das unter keinen Umständen Schnittwunden hervorrufen soll, auch noch den Daumen aufschneide, dann ist das einfach ein Vorzeichen für nahendes Unglück!"
    „Abergläubisch bist du trotzdem nicht, was, Bully?" fragte Rhodan schmunzelnd und blickte dabei seine Mitarbeiter und Freunde an, die Bullys Auslassungen belachten.
    „Das bin ich noch nie gewesen!" behauptete der Dicke mit aller Energie und wollte wieder von vorne beginnen, doch da mischte sich Allan D. Mercant, der Abwehrchef der Solaren Macht, ein. „Wo bleibt da die Logik, Mister Bull?"
    Der Dicke erwiderte, ohne zu überlegen: „Böse Vorzeichen sind nie logisch!"
    Perry Rhodan meinte lachend: „Ich gebe es auf...! Prost, Dicker, auf das Jahr 2044!" Er hob seinen Sektkelch und trank dem besten Freund zu.
    Der machte das Glas in einem Zug leer. Beim Absetzen brummte er vor sich hin: „Ich habe nur einen Wunsch ..., daß das Jahr 2044 möglichst schnell vorübergeht und wir das nächste Silvester auch noch feiern können!"
    „Alles wegen deines verletzten Daumens?" spottete jetzt Rhodan mit leichter Schärfe im Ton, denn Reginald Bull war auf bestem Weg, die gemütliche Stimmung zu verjagen. In diesen paar Stunden, da die Verantwortlichen für das Polare Imperium privat zusammensaßen, sollte vom Alltag einmal nicht gesprochen werden. Und Perry Rhodan hatte nun deutlich genug gesagt, daß hiermit das Thema zu Ende wäre.
    Aber Bully mußte Pfropfen in den Gehörgängen haben.
    „Nicht nur deswegen", legte er schon wieder los, „sondern weil das Glas unzerbrechlich sein..."
    „Schluß, Dicker!" unterbrach Rhodan ihn, griff mit einer Hand zur Kognakflasche und stellte sie vor ihn hin, holte mit der anderen einen Ersatzschwenker für den zerbrochenen und sagte dann fast im Kommandoton: „Bedien dich, alter Junge! Trink ein paar! Du hast es nötig!"
    Und dann wurde es doch noch ein gemütliches Zusammensein in den ersten Stunden des neuen Jahres. Aber als sie sich gegen drei Uhr morgens trennten, mußte Bully wieder das letzte Wort haben.
    „Wenn wir es nicht knüppeldick bekommen, dann habe ich mich an den Scherben des unzerbrechlichen Glases, das nie Schnittwunden verursacht, auch gar nicht geschnitten... Dann leide ich nur an Halluzinationen!"
    Niemand widersprach. Alle freuten sich aufs Bett, aber keiner konnte den plötzlich so pessimistisch gewordenen Reginald Bull vergessen, und seine Unkereien kosteten die anderen mindestens eine Stunde Schlaf.
     
    *
     
    „Langsam!" brüllte der übermüdete O'Keefe an der Materietransmitter-Station D-18 im Mondabschnitt Han/456 ins Mikrophon seinen Kollegen an der Gegenstation auf der Erde zu.
    „Wollt ihr ausgerechnet am ersten Arbeitstag im neuen Jahr einen Rekord brechen? Schickt das Teilstück 762 der Bandstraße erst in einer Minute hoch. Meine Roboter laufen langsam heiß, und die Antischwerkraftfelder schwitzen schon!"
    Es gab weder heißlaufende Roboter auf dem Mond noch schwitzende Antischwerkraftfelder, aber O'Keefe war das Tempo seiner Gegenstation einfach zu scharf geworden, und trotz seiner Übermüdung, die von einer intensiven Silvesterfeier herrührte, hatte er gerade festgestellt, daß es zwei Kilometer weiter bei der Montage der Bandstraße 66 eine Panne gegeben hatte. Ein dicht unter der Mondoberfläche befindlicher Hohlraum war lautlos zusammengestürzt und hatte dabei einen Teil der Straße und einige Arbeitsroboter mit in die Tiefe gerissen und wahrscheinlich unter Felstrümmern begraben. Da kam bei ihm auch schon das Rotsignal an. Automatisch wurde die Materietransmitter-Station auf der Erde auch stillgelegt.
    Im gleichen Moment meldete sich auch die auf dem Mond errichtete positronische Überwachungszentrale, die als höchste Instanz den komplizierten Montageablauf kontrollierte und in der Lage war, pro Sekunde bis zu 250000 verschiedene Vorgänge an verschiedenen Stellen aufzunehmen und sie mit dem programmierten Montagefahrplan zu vergleichen. Dazu war dieser Zentrale die Aufgabe gestellt, bei Pannen einzugreifen, gegebenenfalls auf Einsatzreserven der Arbeiterroboter zurückzugreifen und solche Befehle zu erteilen, daß die durch die Panne eingetretene Verspätung im Fahrplan innerhalb der nächsten beiden Stunden wieder aufgeholt wurde.
    Der gute, alte Mond der Erde war eine einzige Baustelle. Dabei verlor er immer

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