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0083 - Hallo Topsid, bitte melden!

Titel: 0083 - Hallo Topsid, bitte melden! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wir alle vermuten, daß dafür diese Sonden benötigt werden, um nachzusehen, wem diese dicke Luft gilt. Machen Sie sich auf allerlei gefaßt, Cullins!"
    Das war ein billiger Trost. Cullins zuckte zusammen, als auf dem Bildschirm das Erkennungszeichen der Administration erschien und damit ankündigte, daß einer der Hauptverantwortlichen mit ihm sprechen wollte.
    Doch dann atmete er unmerklich erleichtert auf, als er Reginald Bulls breites Gesicht auf dem Schirm sah. Kein Mensch nannte ihn so. Für alle hieß er Bully, doch das tat seiner Persönlichkeit keinen Abbruch. Er selbst hielt es mit der Etikette auch nie genau, und auf einen passenden Kraftausdruck bei passender Gelegenheit kam es ihm hin und wieder nicht an.
    „Cullins", orgelte Bully und schüttelte den Kopf mit den abstehenden roten Borstenhaaren, „ich zerreiße Sie in der Luft, wenn in zwei Stunden nicht die beiden Transporter mit den viertausendfünfhundert Sonden starten können! Nach unseren Unterlagen müssen Sie über einen Vorrat von mehr als achttausend Raketensonden verfügen. Kommen Sie mir nicht mit Entschuldigungen! Ich kann keine akzeptieren. Aber ich habe es ja vorausgeahnt! Nicht umsonst habe ich mir die Daumenkuppe aufgeschnitten! Also die Dinger sind in gut einer Stunde hier unten, Cullins!"
    Da nahm Cullins sein Herz in beide Hände, und mit dem Mut eines Verzweifelten rief er zurück: „Sie sind nicht unten, Bully..."
    Damit schien alles vorbei zu sein. Er hatte Perry Rhodans Stellvertreter, den zweitmächtigsten Mann des Solaren Imperiums, Bully genannt. Das verzieh ihm Mister Reginald Bull nie! Doch da hörte er Bully lachen. „Also was ist bei Ihnen da oben eigentlich los? Warum sind unsere Unterlagen hier unten falsch?"
    Oben - das war immer der Mond. Jeder Mensch sah ihn ja über sich stehen, und unten mußte deshalb folgerichtig stets die Erde sein. Cullins fiel der halbe Mond vorn Herzen, als er hörte, daß Reginald Bull lachte, doch noch mehr Erleichterung verschaffte ihm Bullys ruhige Frage über die zu Buch stehende Differenz.
    „Wir hatten doch umgestellt, Mister Bull. Unser gesamter Sondenvorrat ist in die Schrottmühle gewandert, weil die Dinger so leicht zu orten waren. Aber davon habe ich doch auf dem Dienstweg Mitteilung gemacht. Vor drei ... nein, vor vier Tagen ..."
    „Dienstweg ..."
    Bully stöhnte. „Cullins, ich kann Ihnen keinen Vorwurf machen. Sie haben völlig korrekt gehandelt, aber wenn ich das Wort Dienstweg höre, dann erinnere ich mich immer wieder, als Junge mal eine unheimliche Tracht Prügel von meinem Vater erhalten zu haben, weil er über den Dienstweg erfahren hatte, daß sein Sohn der Übeltäter war, der in unserem Stadtteil seit zwei Monaten ein Gespenst Nacht für Nacht auftauchen ließ. Und mein Herr Papa hatte nur deswegen ein Sonderdezernat bei der Kripo eingerichtet, um diesem Unikum, das schon mehr als zwanzig Familien zum Auszug aus ihren Wohnungen veranlaßt hatte, auf die Spur zu kommen! Dienstweg! Also die Sonden sind wann verfügbar, Cullins?"
    „In achtundzwanzig Stunden, Sir!"
    Reginald Bull zeigte am Bildschirm eine hilflose Armbewegung. „Gut! Über die neue Konstruktion möchte ich jetzt nur die wichtigsten Angaben hören. Also ...?"
    „Sir, bisher kamen von hundert ausgeschickten Sonden im günstigsten Fall 7,38 Stück zurück. Dieses Verhältnis hat sich bei den umkonstruierten Geräten auf 100 zu 21,83 verschoben ..."
    „Ihr Ingenieure bedient euch einer Ausdrucksweise, die hanebüchen ist", sagte Bully unter leichtem Kopfschütteln. „Also von den neuen Sonden kehren im Einsatz nicht mehr sieben von hundert, sondern dreiundzwanzig von hundert zurück. Und davon haben Sie dreitausend Stück auf Vorrat?"
    „Ja, Sir. Genau dreitausend Sonden..."
    Bullys donnerndes Lachen klang auf. Anschließend blickte er Cullins kopfschüttelnd an. „Ihr seid Helden!" spottete er plötzlich mit kaum zu überbietender Zufriedenheit in der Stimme. „Wieso brauchen wir denn über viertausend Sonden, wenn die neuen dreimal besser sind als die alten Dinger? Schicken Sie zweitausend herunter, Cullins. Das sind doch soviel wie früher sechstausend der alten Anfertigung. Doch Sie wissen ja, wer Sie holt, wenn Ihre Prophezeiung nicht stimmt, Cullins?"
    „Sir", verteidigte sich der Mann auf dem Mond, „meine Angaben basieren auf positronischen Berechnungen ..."
    „... und mein Schnitt in den Daumen basiert auf garantiert unzerbrechlichem Glas. Ende!"
    Mit einer fahrigen Bewegung wischte

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