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Im Licht der Merkur-Sonne

Im Licht der Merkur-Sonne

Titel: Im Licht der Merkur-Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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1.
     
    Lucky Starr und sein kleiner Freund John Bigman Jones folgten dem jungen Ingenieur über die Rampe hinauf zur Luftschleuse, die zur Oberfläche des Planeten Merkur führte.
    Lucky war erst seit einer Stunde auf dem Merkur. Er hatte gerade veranlaßt, daß sein Schiff, die Shooting Starr, in den subplanetarischen Hangar gebracht werde. Bis jetzt hatte er nur die Techniker gesehen, die die Landeformalitäten erledigt und sich um sein Schiff gekümmert hatten.
    Das heißt, außer den betreffenden Technikern auch noch Scott Mindes, den Leitenden Ingenieur von »Projekt Licht«, der sogleich eine Tour an die Oberfläche vorgeschlagen hatte.
    Um sich die Sehenswürdigkeiten anzusehen, hatte er erklärt.
    Das glaubte Lucky natürlich nicht. Man konnte dem kleinen Ingenieur an der Nasenspitze ansehen, daß er Schwierigkeiten hatte, und beim Reden zuckte sein Mund verräterisch. Seine Augen wichen Luckys Blick aus.
    Dennoch hatte sich Lucky bereit erklärt, den Ausflug zu machen. Bis jetzt wußte er ja von den Schwierigkeiten auf dem Merkur nicht mehr, als daß sie für den Rat der Wissenschaften ein ziemliches Problem darstellten. Er war also bereit, Mindes zu folgen und zu sehen, was sich daraus entwickelte.
    Was Bigman Jones betraf, so war er jederzeit bereit, Lucky überallhin zu folgen, ganz gleich, aus welchem Grund.
    Als die drei ihre Anzüge anlegten, hob Bigman erstaunt die Brauen. Dann deutete er mit einer kaum merkbaren Kopfbewegung auf das Pistolenhalfter an Mindes' Anzug.
    Lucky nickte nur. Auch er hatte gesehen, daß der Kolben eines großkalibrigen Strahlers aus dem Halfter ragte.
     
    *
     
    Der junge Ingenieur trat zuerst auf die Oberfläche des Planeten hinaus. Lucky Starr folgte ihm, und Bigman bildete die Nachhut.
    Die Dunkelheit war beinahe undurchdringlich, und einen Augenblick verloren sie einander aus den Augen. Nur die Sterne waren sichtbar und glitzerten kalt und feindlich von dem schwarzen Firmament.
    Bigman faßte sich zuerst. Die Schwerkraft hier auf dem Merkur war der auf seinem eigenen Heimatplaneten, Mars, sehr ähnlich. Die Nächte auf dem Mars waren beinahe ebenso dunkel, und auch die Sterne am Nachthimmel strahlten so hell.
    Seine schwache Stimme hallte in den Kopfhörern der anderen:
    »Jetzt fange ich an, wieder zu sehen.«
    Lucky ging es ähnlich, und er wunderte sich eigentlich darüber. So hell konnte doch Sternenlicht nicht sein. Ein schwacher leuchtender Schein lag über der zerrissenen Landschaft und hüllte ihre schroffen Spitzen in ein milchiges Weiß.
    Lucky hatte auf dem Mond während der zwei Wochen dauernden Nacht Ähnliches gesehen. Auch dort war die Landschaft völlig kahl, rauh und zerrissen. Niemals im Laufe von Millionen von Jahren hatte es auf dem Mond oder hier auf dem Merkur Wind oder Regen gegeben. Der nackte Felsen schien unberührt. Und auch in der Mondnacht hatte er diesen milchigen Schein beobachtet.
    Aber dort, wenigstens über einer Hälfte des Mondes, hatte es Erdlicht gegeben. Bei »Vollerde« war das Licht sechzehnmal so hell wie der Schein des Vollmonds von der Erde aus gesehen.
    Hier, auf dem Merkur, im Sonnenobservatorium am Nordpol, gab es keinen Planeten in der Nähe, von dem dieses Licht stammen konnte.
    »Ist das Sternenlicht?« fragte er schließlich und wußte genau, daß es das nicht sein konnte.
    »Das kommt von der Korona«, erklärte Scott Mindes.
    »Ewige Galaxis!« sagte Lucky und lachte. »Die Korona! Natürlich, das hätte ich auch wissen müssen!«
    »Was wissen müssen?« rief Bigman.
    »Drehen Sie sich um!« sagte Mindes. »Sie stehen falsch.«
    Sie drehten sich um. Lucky pfiff leise zwischen den Zähnen, während Bigman einen überraschten Schrei ausstieß.
    Ein Teil des Horizonts zeichnete sich deutlich vor einer schwach schimmernden Region des Himmels ab. Jede scharfe Unregelmäßigkeit des Bodens war ganz deutlich erkennbar. Darüber schimmerte der Himmel bis zu etwa einem Drittel der Zenithöhe.
    »Das ist die Korona, Mr. Jones«, sagte Mindes.
    Trotz seines Erstaunens vergaß Bigman nicht, seine übliche Bemerkung anzubringen. »Nennen Sie mich Bigman«, knurrte er. Und dann sagte er: »Sie meinen die Korona der Sonne? Ich dachte nicht, daß die so groß ist.«
    »Wir befinden uns auf dem Merkur, das dürfen Sie nicht vergessen. Im Augenblick sind wir nur etwa dreißig Millionen Meilen von der Sonne entfernt. Sie kommen vom Mars, nicht wahr?«
    »Allerdings«, erklärte Bigman und warf sich in die Brust.
    »Nun, wenn Sie

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