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0086 - Der Schlüssel zur Macht

Titel: 0086 - Der Schlüssel zur Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Luftschleuse lagen 22 Meter über uns. Erst dort begann die Rundung der unteren Polkuppel. Der 800-Meter-Riese war auf jeden Fall ein Schiff, das einen Kommandanten begeistern konnte.
    Ich hatte nie damit gerechnet, jemals wieder in der Zentrale eines Arkoniden-Raumers stehen zu dürfen. Meine lange Wanderung durch die Geschichte der Erde war zu Ende. Nun begann eine neue Epoche.
    Dicht vor mir stand der Mann, der im Zeitraum von nur wenigen Jahrzehnten aus der ehemals so primitiven irdischen Welt einen beachtenswerten Planeten gemacht hatte. Ehe Rhodan zu mir sprach, griff er prüfend an den Schalter seines Helmsenders. Wenn wir die Anlagen nur einmal bei einem verfänglichen Gespräch eingeschaltet ließen, konnte es unseren Untergang bedeuten.
    Ich kontrollierte ebenfalls mein Funkgerät. Es war außer Betrieb. In der Luftschleuse erschienen die drei Wachen. Die Männer gehörten zu unserem Kommando. Es war alles in Ordnung. Leutnant Olavson winkte uns beruhigend zu.
    Ich sah mich nochmals argwöhnisch um. Rechts und links unseres Landeplatzes standen die Schlachtkreuzer der vierten Gruppe. Sie hatten nur eine Besatzung von fünfzig Mann erhalten; viel zu wenig für die immerhin fünfhundert Meter durchmessenden Schiffe, die damit erheblich an Schlagkraft verloren.
    Infolge der völligen Degenerierung meiner Rassengenossen auf Arkon litt der regierende Roboter unter einem chronischen Personalmangel. Was er an Kampfkraft infolge einer unzulänglichen Mannschaft einbüßte, ersetzte er durch Quantität.
    „Start in zweiunddreißig Minuten", sagte ich leise zu Rhodan. Der scharfe Wind fuhr mir in den geöffneten Mund und ließ die Zähne schmerzen.
    Perry nickte nur. Er hatte es längst aufgegeben, tausendmal erörterte Dinge nochmals zu besprechen. Jetzt kam es nur noch darauf an, unser Kommando endlich dorthin zu bringen, wo wir auch zuschlagen konnten. Wir hatten alles getan, was in unseren Kräften lag. Nun konnten wir nur noch auf die Gnade des Schicksals hoffen. Es stand nicht mehr in unserer Macht, bestimmend in die noch vor uns liegenden Ereignisse einzugreifen.
    „Drei Zaliter sind schon wieder krank", teilte er mir mit. „Bull hat soeben die Meldung erhalten. Sie vertragen das hiesige Klima nicht. Wie fühlst du dich?"
    Er musterte mich scharf. Ich wußte, daß mein Gesicht Spuren der Nervenanspannung verriet.
    „Alles in Ordnung", lenkte ich ab. „Vergiß nicht wieder zu grüßen, wenn ich nach dir die Zentrale betrete."
    Seine Verwünschung konnte ich noch hören, als ich schon auf der langsam laufenden Rolltreppe stand.
    Die drei Posten nahmen Haltung an. Olavsons Gebrüll ließ mich zusammenfahren. Er konnte es sich nicht angewöhnen, seine Meldung im normalen Tonfall zu machen. Schaden konnte es nichts da das zalitische Reglement eine solche Lautstärke vorschrieb. Ich dankte und betrat vor Rhodan den Achsenlift, der im Vorraum der Kommandozentrale automatisch anhielt.
    Perry ging vor, öffnete die schweren Panzerschotts und erstattete erneut Meldung. Erst dann konnte ich eintreten. Das Zeremoniell wurde allmählich lästig. Die Zaliter hatten es aus den uralten arkonidischen Dienstvorschriften entnommen, jedoch war es im Laufe der Zeit so überspitzt worden, daß ich mich selbst dabei nicht wohl fühlte.
    Außer unseren Leuten waren noch zwei „Echte" anwesend. Die großen Klassenunterschiede auf Voga IV brachten es mit sich, daß ich sozusagen als höheres Wesen angesehen wurde. Leutnant Kecc, der diensthabende Ortungs-Funkoffizier, stand noch wie erstarrt vor seinem drehbaren Sitz, als die Terraner längst wieder Platz genommen hatten.
    Rhodan warf einen wütenden Blick zu dem schmalbrüstigen Mann mit dem hageren Gesicht hinüber. Der zweite Zaliter saß am Schaltpult der Antigravitations-Kontrollautomatik. Dort konnte er kein Unheil anrichten, da die Vollpositronik auch ohne sein Zutun eventuelle Unstimmigkeiten berichtigte.
    Ich sah mich aufmerksam um. Es waren die altvertrauten Gesichter, die mir mehr oder weniger offen verrieten, daß die Männer von dem wochenlangen Versteckspiel genug hatten.
    Ich kannte die psychologischen Schwierigkeiten zu genau, um nicht zu wissen, unter welcher Belastung wir alle standen. So sagte ich zweideutig: „Der Große Koordinator von Arkon hat mir soeben mitteilen lassen, daß wir in wenigen Stunden auf Arkon III landen sollen. Damit beginnt die taktische Endschulung. In spätestens vier Wochen dürften wir an die Front geschickt werden. Es lebe das Große

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