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0086 - Der Schlüssel zur Macht

Titel: 0086 - Der Schlüssel zur Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Spitzenstoß-Belastung von rund achttausend Ampere. Los schon, werfen Sie die Automaten ein."
    „Die Sicherungsblocks haben sich verriegelt", entgegnete der Zaliter zitternd.
    Bully fuhr bald aus der Haut. Rhodan und ich bemühten uns um unsere Fassung. Es war immer wieder das gleiche Lied mit diesen Leuten, die doch weiß Gott genügend Erfahrung haben sollten, um solche Dinge zu vermeiden. Alle Stationen des neuen Schlachtschiffes liefen mit möglichst hohen Spannungen, um die Amperewerte niedrig halten zu können. Das war etwas, was zalitische Ingenieure niemals zu begreifen schienen. Sie feuerten darauf los, als hätten wir nur zehntausend Volt-Aggregate mit demgemäß extrem hohen Amperewerten.
    „Werfen Sie die Sicherungsautomaten mit der Hand ein", befahl Rhodan scharf. „Schicken Sie einige Techniker nach unten und geben Sie ihnen zwei Oberschaltmeister zur Aufsicht mit. Beeilen Sie sich. Sie melden sich bei mir, sobald wir im Raum sind."
    Der Zaliter gab ängstlich bekannt, es wären gestern erst zwei Stromunfälle geschehen, womit er recht hatte. Trotzdem mußte die Verriegelung der Sicherungsblocks mit der Hand gelöst werden. Eher würden sie nicht auf die Fernimpulsschaltungen reagieren.
    Erst zwei Minuten vor dem Start kam die Klarmeldung. Vorher waren die Sicherungen noch dreimal herausgeflogen, was uns eindeutig bewies, daß es im Sektorschaltkreis 18 immer wieder zu Überlastungen kam, worauf die Blocks nun einmal mit einer Sperrverriegelung reagierten. Sie sprangen nur dreimal ein. War die Fehlerquelle bis dahin nicht beseitigt, schaltete die Sicherheitsautomatik endgültig ab. Wenn solche Dinge im Gefecht geschahen, konnte es den Untergang des Schiffes bedeuten.
    Seitdem wir mit einer zalitischen Teilbesatzung flogen, ahnten wir, warum die Blockadeflotte des Robotregenten so schwere Verluste hinnehmen mußte. Die Druuf waren zahlenmäßig in der Minderzahl, aber sie besaßen die weitaus besseren Mannschaften.
    Es entsprach meinem und auch dem Naturell der Terraner, solche Versager ständig korrigieren zu wollen. Wir bemühten uns, den Zalitern zu zeigen, daß es auch ohne derartige Fehler ging. Die Techniker unseres Kommandos hatten mich verblüfft angesehen, als ich ihnen einige Tage zuvor klargemacht hatte, wie gleichgültig uns die mehr oder weniger gute Ausbildung der Arkonkolonisten sein konnte. Wir hatten auf keinen Fall etwas davon.
    Sogar Rhodan hatte die Logik meiner Worte nur zögernd eingesehen. Für seine Begriffe gehörte es sich einfach nicht, immer wieder die gleichen Nachlässigkeiten zu dulden. Die Gründlichkeit meiner Freunde aus dem solaren Sonnensystem wurde allmählich lästig. Sie konnten sich kolossal aufregen, wenn ein Zaliter nicht begreifen wollte oder konnte. Aber so waren die Menschen nun einmal. Was sie anfaßten, hatte in fast allen Fällen Hand und Fuß.
    An diese unleugbare Tatsache mußte ich denken, als rechts und links unseres Standortes zwei Schlachtkreuzer der vierten Gruppe abhoben. Ich lauschte auf das Dröhnen der Triebwerke, das trotz unserer herabgeschalteten Geräuschaufnahme nahezu unerträglich war. Ein Gigant nach dem anderen durchstieß die dünne Lufthülle des Mondes, bis wir an die Reihe kamen.
    Ich saß im hochlehnigen Kommandantensessel der KON-VELETE. Vor mir waren die Hauptkontrollen angebracht. Wenn es nötig war, konnte ich mit einem Schalterdruck die wichtigsten Anlagen des Schlachtschiffes lahmlegen.
    Rhodan saß rechts von mir, Bully links. Sie hatten die Aufgabe, die stählerne Riesenkugel zu fliegen, soweit es nicht ohnehin von den automatischen Geräten übernommen wurde.
    Ein Nachrichtenschirm leuchtete auf. Das faltige Gesicht von Admiral Senekho wurde erkennbar.
    „Starterlaubnis", gab er durch. „In Sektor drei sammeln und im Verbandsflug auf Kurs gehen. Richten Sie sich nach den Anweisungen des Flaggschiffes. Viel Glück, Ende."
    Rhodan sah mich an. Ich nickte ihm zu. Der befohlene Verbandsflug war unangenehm. Jedoch wäre es illusorisch gewesen, auf eine andere Möglichkeit zu hoffen. Allein würden wir niemals nach Arkon kommen.
    Zehn Sekunden später begannen unsere Triebwerke zu donnern. Mit einem Antigrav-Ausgleichswert von hundert Prozent Naator-Schwere hoben wir ab. Rhodan hielt die Fingerspitzen auf den Manuellschaltungen, da wir festgestellt hatten, daß die Synchronautomaten zur Koordinierung der freiwerdenden Einzel-Schubleistungen nicht exakt genug arbeiteten. Es hatte bei den früheren Probeflügen Abweichungen

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