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009 - Der Engel von Inveraray

009 - Der Engel von Inveraray

Titel: 009 - Der Engel von Inveraray Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karyn Monk
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Einzelheiten auszudenken.
    „Ich bat sie noch am selben Tag um ihre Hand", fuhr Haydon gelassen fort. „Sie können gewiss nachempfinden, meine Herren, dass ich völlig überwältigt von ihrer Schönheit war und fest entschlossen, sie nicht entwischen zu lassen." Er warf Charles einen zutiefst selbstzufriedenen Blick zu, der deutlich machte, dass er von dessen früherer Verbindung zu Genevieve wusste.
    „Sie wies mich zunächst ab", gestand er und lachte leise. „Zum Glück bin ich kein Mann, der sich leicht entmutigen lässt - erst recht nicht, wenn der Lohn der Anstrengung so viel versprechend ist." Er strich ihr zärtlich mit dem Fingerrücken über die Wange und lächelte dann mit dem belustigten Wohlwollen eines Ehemanns, als ihr eine zarte Röte ins Gesicht stieg.
    „Nun, hier sind wohl Glückwünsche angebracht", stammelte Governor Thomson, der noch immer völlig verdutzt wirkte.
    „Vielen Dank, Governor", antwortete Haydon. „Ihre guten Wünsche sind höchst willkommen."
    „Es wundert mich, dass Sie Ihre Vermählung nicht erwähnt haben, als wir Sie vor ein paar Tagen besuchten." Constable Drummond durchbohrte Genevieve mit seinem Blick und versuchte, die Wahrheit hinter ihrer glatten Fassade zu entdecken.
    „Ich fürchte, dafür bin ich verantwortlich", erwiderte Haydon ungerührt.
    „Geschäftliche Angelegenheiten in London hatten mich bis jetzt daran gehindert, zu meiner neuen Familie zu kommen, und meine Gemahlin und ich hatten beschlossen, dass wir niemandem von unserer Vermählung erzählen würden, bis ich mich ein wenig hier in Inveraray eingelebt habe. Wir vermuteten, dass die Kinder meine Ankunft mit zu großer Ungeduld erwarten würden, wenn sie zu früh davon erführen.
    Da ich erst seit einigen Tagen hier bin und wir die meiste Zeit miteinander verbracht haben, widerstrebte es meiner Gemahlin, unsere Vermählung öffentlich zu machen.
    Als Sie an jenem Morgen unerwartet erschienen", fügte er hinzu und deutete nur leise an, dass niemand sie eingeladen hatte, „war ich noch nicht mit dem Ankleiden fertig und konnte daher nicht herunterkommen und ordnungsgemäß vorgestellt werden. Und außerdem glaube ich nicht, dass meine Gemahlin sich bereits an ihren neuen Status als verheiratete Frau gewöhnt hat, nicht wahr, Mrs. Blake?" Er schenkte ihr ein atemberaubend charmantes Lächeln, das die unmittelbare Wirkung hatte, ihre Wangen erneut erglühen zu lassen. „Ich bin sicher, meine Herren, Sie haben Verständnis für unseren Wunsch nach Ungestörtheit, nachdem wir so lange voneinander getrennt waren", schloss er mit einem breiten Lächeln.

    „Ah, ja, natürlich", beteuerte Governor Thomson, sichtlich verlegen ob des heiklen Themas. Er räusperte sich. „Ganz und gar."
    Charles starrte Haydon mit kaum verhohlener Abneigung an. „Gewiss", sagte er steif.
    Haydon konnte die Ablehnung des Mannes deutlich spüren. Ihm war klar, dass der Earl schmerzlich hin- und hergerissen war, was seine Entscheidung betraf, die Verlobung mit Genevieve zu lösen. Vielleicht hatte er seinen Groll bislang mit der Vorstellung besänftigt, dass kein anderer Mann sie je begehren würde. Der Gedanke erzürnte Haydon. Er fragte sich, was für ein geistloses, unterwürfiges junges Ding der arme Charles wohl statt ihrer geehelicht hatte.
    Ein Magenknurren unterbrach die unangenehme Stille im Raum.
    „Werden wir bald zu Abend essen?" erkundigte sich Simon und rieb sich den Bauch.
    „Ich verhungere gleich."
    „Gütiger Himmel, ich habe mein Haggis vergessen!" platzte Eunice heraus. „Bald ist Essenszeit, und ich habe noch nicht einmal die Kartoffeln gestampft. Entschuldigen Sie mich, Miss Genevieve - und Sie natürlich auch, Mr. Blake ... Sir!" Sie machte einen raschen, unbeholfenen Knicks vor den beiden und eilte aus dem Zimmer.
    „Du liebe Güte, ich habe gar nicht gemerkt, dass es schon so spät ist", meinte Doreen nach einem Blick auf die Uhr auf dem Kaminsims. „Kommt, meine Küken, ihr könnt mir helfen, den Abendbrottisch zu decken." Sie ging auf die Tür zu und blieb dann unvermittelt stehen. „Natürlich nur, wenn Mr. und Mrs. Blake nichts dagegen haben." Ihre Knie knackten wie trockene Zweige, als auch sie linkisch vor ihren vermeintlichen Dienstherren einen Knicks machte.
    „Das ist in Ordnung, Doreen." Genevieve war den beiden Frauen dankbar, dass sie ihren unerwünschten Gästen zu verstehen gaben, dass es spät war und sie ihren Besuch nun beenden sollten. „Mr. Blake und ich werden uns

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