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0090 - Jagd auf die Dämonenwölfe

0090 - Jagd auf die Dämonenwölfe

Titel: 0090 - Jagd auf die Dämonenwölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Haltung kannte ich. Demnach mußte mein Freund eine Waffe in der Hand halten.
    Und schon blitzte sie auf.
    Aber Bill traf nicht. Die Kugel peitschte irgendwo ins Wasser. Es lohnte sich nicht, aus der Entfernung zu feuern. Das war nur Munitionsverschwendung.
    Hiller hob drohend den rechten Arm. »Das hilft dir nichts«, brüllte er zurück.
    Bill wußte dies. Und er unternahm etwas wirklich Tollkühnes. Der Reporter federte leicht in den Knien ein und stieß sich ab. Wie ein Turmspringer jagte er durch die Luft, beschrieb einen Bogen und tauchte dann in die dunkelgraue See ein…
    ***
    Das Boot hatte keine Positionsleuchten gesetzt.
    Wie einst der fliegende Holländer glitt es über die graue Wasserfläche. First Lieutenant van Cleef hatte das Boot aus Armeebeständen beschafft. Es war mit einer Tarnfarbe bestrichen und deshalb noch schlechter auszumachen.
    Der Kurs lautete West-Nord-West.
    Um diese Zeit herrschte selbst vor der Themsemündung kaum noch Schiffsverkehr. Die Kapitäne hatten zugesehen, so rasch wie möglich den Londoner Hafen zu erreichen. Oder sie waren, wenn sie vom europäischen Festland kamen, in ihren Heimathäfen liegengeblieben. So hatte das Küsten-Schnellboot freie Fahrt.
    Im Ruderhaus stand van Cleef. Er war Steuermann, Kapitän und Erster Offizier in einem, die anderen fünf Seewölfe führten nur seine Befehle aus, falls es welche gab. Sergeant Rapp befand sich am Heck des Bootes.
    Im Moment lief alles glatt. Van Cleef glaubte auch, seinen Widersacher Sinclair ausgeschaltet zu haben, allerdings störte ihn eins.
    Er rechnete fest damit, daß hinter ihm die Insel in die Luft fliegen würde, denn die Bomben waren gelegt und die Zünder exakt eingestellt worden.
    Schon längst hätte eine Feuersäule in den Himmel steigen müssen, doch das war nicht der Fall.
    Alles blieb ruhig.
    Der grüne Widerschein der Instrumentenbeleuchtung ließ den Werwolf noch schlimmer aussehen. Sie entstellte das häßliche Gesicht und überwarf die rechte Seite mit einem kalten grünen Feuer, das auch die Pupille des Auges berührte und sie zu einer schimmernden Kugel machte.
    Die Fahrt verlief glatt und ohne Zwischenfälle. Linkerhand strahlte das Leuchtfeuer von Sheerness. Ab hier wuchsen die beiden Landzungen rechts und links bereits zusammen, so daß man schon eher das Gefühl haben – konnte, auf einem Fluß zu fahren.
    Van Cleef wußte natürlich selbst, daß er Positionsleuchten setzen mußte, denn in Küstennähe waren immer Patrouillenboote unterwegs, die nach Schmugglern fahndeten.
    Geschmuggelt wurde in letzter Zeit wieder viel. Angefangen vom gestohlenen Öl aus den Tanks von Rotterdam, über Zigaretten, bis hin zum Rauschgift.
    Die Zöllner hatten Hochbetrieb.
    Van Cleef wußte das. Er war auch nicht so dumm, sich außerhalb der Schiffahrtsrouten zu halten, sondern fuhr den Kurs, den fast alle Schiffe nahmen.
    »Positionslichter einschalten!« befahl er. Van Cleef mußte geduckt stehen, da er so groß war und mit dem Kopf gegen die Decke des Steuerhauses stieß.
    Der Befehl wurde ausgeführt.
    Sie passierten zwei Minuten später das kreisende Leuchtfeuer. In der Dunkelheit war der Turm nicht zu sehen, und das Feuer schien in der Luft zu hängen.
    Seit einiger Zeit lief bereits ein Fischerboot den parallelen Kurs. Nur durch das Nachtglas hatte van Cleef es als solches ausgemacht. Das Boot gefiel ihm nicht. Es lief zu sehr in seiner Nähe, und es hatte einen starken Motor. Der Werwolf nahm an, daß die Fischer, falls es wirklich welche waren, einiges zu verbergen hatten und sich deshalb an das Schnellboot anhängten, um unbeschadet den Londoner Hafen zu erreichen.
    Aber auch die Männer auf den Polizeibooten kannten ihre Spezies.
    Van Cleef machte einen seiner Diener darauf aufmerksam.
    »Sollen wir entern?« fragte er.
    »Noch nicht.«
    »Aber wenn die Wasserbullen…«
    »Wir warten ab!« zischte der Werwolf.
    Der Diener nickte und zog sich zurück. Er wollte nicht, daß sein Meister ärgerlich wurde.
    Sergeant Rapp betrat die Brücke. Er sah als einziger normal aus, hielt aber zu den Werwölfen, und van Cleef konnte sich hundertprozentig auf ihn verlassen.
    Wie immer trug Rapp seine Maschinenpistole, eine UZI. Neben van Cleef blieb er stehen iuid zündete sich eine Zigarette an. Gelassen blies er den Rauch gegen die leicht gebogene Scheibe.
    »Ärger?« fragte er. »Ich hörte so etwas.«
    »Nein.«
    Rapp hob die Schultern. Er schaute das Profil des Werwolfs an, und eine Gänsehaut rann über seinen

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