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0091 - Satans Schloß

0091 - Satans Schloß

Titel: 0091 - Satans Schloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wunderer
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noch das Genick.
    Zu Jane hatte ich nichts gesagt, aber inzwischen machte ich mir um Suko große Sorgen. Mein chinesischer Freund kam zwar in allen Lebenslagen zurecht, aber unverwundbar war er nicht. Er wußte, daß wir gleich nach unserer Ankunft mit der Arbeit beginnen wollten. Daher konnte ich mir kaum vorstellen, daß er noch eine private Spritztour unternahm. Es mußte ihm etwas zugestoßen sein.
    Die harmloseste Erklärung wäre eine Panne gewesen. Da wir gegen die Mächte der Hölle kämpften, gab es jedoch zahlreiche nicht so harmlose Gründe für seine Verspätung!
    Schweißgebadet erreichte ich das Tal und beschleunigte. Der Motor des Bentley schnurrte unter der Kühlerhaube.
    Sonst genoß ich es, diesen Wagen zu fahren. Er war der einzige Luxus, den ich mir leistete. An diesem Abend jedoch trieb mich die Sorge um Suko an. Es wurde bereits dunkel. Ich mußte die Scheinwerfer einschalten, als ich in den Wald eintauchte. Die Straße verlief kilometerweit schnurgerade. Suko fuhr bestimmt mit Licht. Dennoch entdeckte ich keinen Scheinwerfer.
    Beinahe wäre ich daran vorbeigefahren! Nur für einen Moment blitzte etwas neben der Straße auf. Die Scheinwerfer hatten eine blanke Metallfläche erfaßt.
    Ich rammte den Fuß auf die Bremse, daß die Reifen quietschend blockierten, fing den schleudernden Bentley auf der nebelfeuchten Straße ab und hebelte den Rückwärtsgang hinein.
    Schon im Näherkommen schälten sich die Umrisse des Motorrades aus Gestrüpp und hüfthohen Farnen neben der Straße heraus. Mit einem Satz war ich im Freien und lief zu der umgestürzten Maschine hinüber.
    Es war eine Harley.
    Sukos Harley!
    »Suko!« schrie ich und legte die Hände als Schalltrichter an den Mund. »Suko!«
    Suko… Suko… Suko… hallte es dumpf aus dem Wald zurück.
    Plötzlich sah ich meinen Freund. Er lag verkrümmt unter einer der riesigen Fichten und reagierte nicht auf meine Rufe.
    Eisige Furcht packte mich.
    »Suko«, flüsterte ich und lief los.
    ***
    »Es kommt Ihnen sicher seltsam vor, daß ich mit Jacques allein auf dem Schloß lebe«, sagte Comte de Brouillard mit einem charmanten Lächeln und nahm Jane Collins die Koffer ab.
    »Nein, gar nicht«, antwortete sie, obwohl es ihr tatsächlich seltsam vorkam. Das Schloß war viel größer, als es von außen wirkte. Allein der Schloßhof überraschte Jane durch seine Ausmaße.
    »Ich bewohne nur ein paar Räume.« fuhr der Comte mit seinen Erklärungen fort, während er die Halle betrat. »Ich bin sehr anspruchslos, weil ich mein Leben der Wissenschaft gewidmet habe.«
    »Der Magie?« fragte Jane und musterte die eisernen Ritterrüstungen, die ringsum an den Wänden aufgestellt waren.
    »Der Magie und diesem Schloß, Miß Collins. Es füllt mein Leben aus.«
    Die Zimmer, die für Jane und mich bereitgestellt waren, lagen im ersten Stock. Das bezog sich jedoch nur auf den Schloßhof. Als Jane aus dem Fenster blickte, schauderte sie. Direkt unter dem Fenster fiel der Felsen senkrecht ab. Vom Fensterbrett löste sich ein Steinchen. Es fiel und fiel, bis sie es nicht mehr sehen konnte. Jane schluckte.
    »Sie wollen sicher allein sein, um sich von der anstrengenden Reise zu erholen, Miß Collins«, sagte Comte de Brouillard galant. »Sobald Mr. Sinclair zurück ist, können wir essen.«
    Mit Unbehagen dachte Jane daran, daß der Diener Jacques sicherlich auch kochte und servierte, doch sie nickte dem Schloßherrn lächelnd zu. »Ja, vielen Dank! Ich bin überzeugt, daß wir alle Probleme lösen werden.«
    Hinter dem Comte schloß sie ab und überprüfte die Verbindungstür zu meinem Zimmer. Sie war versperrt. Der Schlüssel steckte auf ihrer Seite. Erst jetzt räumte sie die Koffer aus und öffnete den Schrank. Während sie die Kleider aufhängte, ließ sie sich alles durch den Kopf gehen. Sie war ebenso wie Suko bereit gewesen, mich bei diesem Einsatz in Frankreich zu begleiten, obwohl sie und Suko mehr an einen Kurzurlaub glaubten. Bisher gab es keine Anzeichen, daß höllische Mächte am Werk waren.
    Jane griff nach einem hellen, geblümten Sommerkleid, als ein Schatten auf den Koffer fiel. Für einen Moment blieb sie wie erstarrt stehen, dann wirbelte sie herum und wich mit einem lauten Aufschrei zurück.
    Hinter ihr stand Jacques und grinste sie mit seinem schiefen, unproportionierten Gesicht an. Sein Mund öffnete sich, daß die langen gelben Zähne weit über die Lippen ragten.
    Jacques reckte die Arme nach Jane und sprang auf sie zu.
    Der erste Schreck war

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