Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0096 - Der Anti

Titel: 0096 - Der Anti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
lachte. Kaata mußte es hören.
    Wahrscheinlich hatte er sein Funkgerät nicht abgeschaltet.
    „Iwan, siehst du ihn? Er muß auf deiner Seite sein!"
    „Ich habe ihn im Visier, Sir."
    „Okay, Feuer frei. Zerpulvere die Felsnase."
    Die Schüsse aus der Panzerkanone waren unsichtbar. Um so besser konnte man die Wirkung erkennen. Das stabile Felsgebilde löste sich plötzlich auf. Es begann erst zu bröckeln, um schließlich überraschend schnell in sich zusammenzusinken.
    Segno Kaata wurde wieder sichtbar. Er lag flach auf dem entstandenen Berg aus feinstem Staub, der kurz zuvor noch Granit gewesen war. Der Desintegratorstrahl hatte Segnos Körperschirm aber nicht zerstören können.
    Rhodan begann sofort wieder zu schießen. Dabei rief er uns zu: „Nicht nachlassen. Unter Feuer halten!"
    Nach wenigen Sekunden zeigte sich ein unverhoffter Erfolg. Der Hohepriester wurde wieder über den Boden gewirbelt. Seine eigenen Schüsse schlugen planlos im Gelände ein.
    Ich hatte wieder nach meinem schweren Blaster gegriffen. Die rote Lampe war erloschen, wonach das Gerät betriebsbereit war.
    Ich hielt auf einen kugelartigen, etwa zwei Meter durchmessenden Felsblock, den Segno anscheinend zu erreichen versuchte. Unter dem Punktfeuer leuchtete der Fels weißglühend auf, um anschließend zu explodieren.
    Dabei geschah etwas, was ich nur vermuten, nicht aber beobachten konnte. Im Helmfunk klang ein schriller Schmerzensschrei auf. Kaata umklammerte mit der rechten Hand seinen linken Oberarm, der schlaff am Körper zu hängen schien.
    Ich vergaß zu schießen. Aufgeregt spähte ich zu dem Priester hinüber, der in dem Augenblick in einem tiefen Bodenriß verschwand.
    „Was war das?" fragte ich erregt. „Was war mit seinem Arm? Hast du es gesehen? Sind wir mit einem Schuß durchgekommen?"
    „Nein!" entgegnete Rhodan zögernd. „Nein, nie und nimmer! Es geschah, als der Felsblock explodierte. Es sind dicke Brocken mit beachtlicher Geschwindigkeit umhergeflogen."
    „Kann er davon verletzt worden sein?"
    Rhodan antwortete nicht. Er schien zu überlegen.
    Plötzlich meldete sich der Hohepriester: „Wenn Ihr nicht sofort aufhört. Euer Erhabenheit, werde ich Euren Aktivator vernichten. Ihr habt die Wahl!"
    „Liefern Sie das Gerät aus, und wir lassen Sie laufen", erklärte Rhodan eiskalt.
    Kaata gebrauchte ein herabsetzendes Schimpfwort, worauf Rhodan fortfuhr: „Sie haben mit mir zu verhandeln, ist das klar? Ich werde Sie ausräuchern, verlassen Sie sich darauf. Hier mein letztes Angebot: Sie legen den Aktivator offen sichtbar auf einen Stein und ergeben sich. Ich garantiere für Ihre Sicherheit. Ich werde Sie auf einem Ihnen genehmen Planeten absetzen."
    „Ohne Gehirnoperation?"
    „Ohne! Überlegen Sie sich meinen Vorschlag. Ich stehe für mein Wort ein."
    „Ihr seid nicht beschlußberechtigt, Terraner."
    „Er ist es", fiel ich hastig ein. Es war mir nun schon völlig gleichgültig geworden, ob dieser Mann am Leben blieb oder nicht. Ich mußte mein Gerät haben. Ich hatte noch einunddreißig Minuten Zeit.
    Von da an hatte der Anti die Gewißheit, daß ich kein Duplikat besaß. Sekunden später gab es Rhodan auf, weiterhin zu leugnen.
    „Ihr seid dem Tode nahe", sprach mich der Hohepriester an. „Ich wußte, daß Ihr kein Zweitgerät besitzt. Meine Informationen waren zuverlässig. Ich verlange freien Abzug und Mitspracherecht bei der Programmierung des Robotregenten."
    „Das zu sagen, fällt Ihnen zu spät ein", bemerkte Rhodan. „Atlan wird ohne den Aktivator sterben müssen. Wenn dies aber durch Ihre Schuld geschehen sollte, Kaata, werde ich ihn rächen. Ins Schiff kommen Sie nicht hinein. Wenn Atlan aktionsunfähig wird, haben Sie immer noch mit mir und meinen Mutanten zu rechnen. Wir jagen Sie über den ganzen Mond hinweg. Ich habe das Modell Ihres Raumanzuges erkannt. Sie haben nur für zehn Stunden Sauerstoff. Unsere terranischen Konstruktionen besitzen wesentlich bessere Regenerator-Geräte. Wir atmen vierundzwanzig Stunden lang! Was nützt Ihnen der Widerstand? Was haben Sie von Atlans Tod? Gebrauchen Sie gefälligst Ihren Verstand. Ich biete Ihnen freien Abzug an. Was wollen Sie mehr? Sie haben ohnehin verloren!"
    Der Anti schwieg einige Augenblicke, die wir benutzten, um unsere Waffen auskühlen zu lassen. Wir hätten im Augenblick gar nicht mehr schießen können.
    Dann kam Kaatas Antwort durch: „Ich kann mich weder auf Euer Versprechen noch auf das eines Sterbenden verlassen. Ich ziehe es deshalb vor,

Weitere Kostenlose Bücher