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0098 - Der Joker des Teufels

0098 - Der Joker des Teufels

Titel: 0098 - Der Joker des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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sie wollte das nicht. Jede Faser ihres Körpers wehrte sich dagegen.
    Carrie gab den gläsernen Kelch zurück. Ein violetter Tropfen glänzte auf ihrer Lippe. Sie leckte ihn genießend ab, als wäre er ungemein wohlschmeckend.
    Sally hatte den Eindruck, ihr Herz würde hoch oben im Hals schlagen. Der Joker des Teufels wandte sich ihr zu. Seine Hände hielten ihr den Kelch entgegen. »Trink!« befahl er scharf.
    Sally zögerte.
    Sie spürte die Blicke ihrer Freundinnen auf sich ruhen.
    »Was ist?« fragte Wanda unbeherrscht. »Warum tust du nicht, was dir befohlen ist?«
    »Ich… ich kann nicht…«, stammelte Sally.
    »Du mußt trinken!« sagte Wanda. »Du darfst dich nicht ausschließen. Du warst damit einverstanden!«
    »Ich dachte nicht, daß ihr es so weit treiben würdet. Ich glaubte bis zuletzt, daß sich das Ganze als Jux entpuppen würde. Aber…«
    »Trink!« herrschte der Joker des Teufels das brünette Mädchen an.
    Sein eiskalter Blick bohrte sich zwingend in ihre Augen. Wut wallte plötzlich in Sally auf. Verflucht, sie wollte sich nicht zu etwas zwingen lassen, das ihr zu gefährlich war.
    »Nein!« schrie sie grell.
    Und im selben Augenblick schlug sie zu. Ihre Faust traf den gläsernen Kelch. Der Behälter löste sich aus den Händen des Russen.
    Die violette Flüssigkeit schwappte heraus und klatschte auf den schmutzigen Kellerboden. Es zischte und brodelte, als wäre Schwefelsäure verschüttet worden.
    Sally stockte der Atem, als sie das sah.
    So etwas hatten Wanda, Audrey und Carrie getrunken, ohne Schaden zu nehmen! Unfaßbar!
    Der Kelch flog in hohem Bogen durch die Luft und zerschellte an der Wand. Zorn funkelte in Surab Tinatins Augen.
    »Das hättest du nicht tun dürfen!« schrie er Sally an.
    »Ich… ich wollte es nicht!« stotterte Sally. »Wirklich nicht…«
    Sie wich zitternd vor dem Joker des Teufels zurück. Eine furchtbare Angst schnürte ihr die Kehle zu.
    »Dafür werde ich dich hart bestrafen!« knurrte der Russe.
    Sally rang die Hände. »Bitte«, flehte sie. »Bitte lassen Sie mich gehen.«
    Der Joker des Teufels schüttelte heftig den Kopf. »Unmöglich. Du hast an dieser Zeremonie teilgenommen. Du weißt zuviel…«
    »Ich werde nichts verraten. Ehrenwort. Keine Silbe wird über meine Lippen kommen!«
    Der Schwarzmagier grinste diabolisch. »Das stimmt allerdings. Weil du nämlich in wenigen Augenblicken tot sein wirst!«
    Sally zuckte wie unter einem Peitschenhieb zusammen. »Nein!« stöhnte sie verzweifelt. »Nein, das können Sie doch nicht tun!«
    Der Joker des Teufels wandte sich um. Mit einem Schritt war er beim Altar. Er griff nach dem klobigen Holzhammer.
    Dreimal schlug er damit auf den schwarzen Stein. Dumpf hallten die Schläge durch das Kellergewölbe. Es hörte sich an, als hätte Surab Tinatin mit seinem Hammer gegen das Höllentor geklopft.
    Sofort nach dem dritten Schlag geschah etwas Unfaßbares!
    Sally traute ihren Augen nicht.
    Wanda begann, sich zu verändern. Sie wurde groß. Aus ihrem Kopf wuchsen lange, spitze Hörner. Aus ihrem hübschen Gesicht wurde eine schreckliche Teufelsfratze, die in vielen Farben schillerte.
    Wulstig und lappig wurde ihre Haut. Die Nase verformte sich zu geblähten Nüstern. Ein grauenerregendes Maul schob sich nach vorn.
    Sally erblickte große, kräftige, spitz zulaufende Reißzähne, und als sich das Monstermaul öffnete, starrte Sally in einen glutroten Rachen.
    Wanda war zu einer gefährlichen Bestie geworden…
    ***
    Ich saß in meinem silbermetallicfarbenen Bentley und war nach Paddington unterwegs. Tony Ballard, der Dämonenhasser, wohnte dort.
    Er bekämpfte die Mächte der Finsternis genau wie ich seit vielen Jahren. Seine Erfolge hatten hin und wieder Aufsehen erregt.
    Tony war Privatdetektiv. Auf Dauer engagiert von einem schwerreichen britischen Industriellen namens Tucker Peckinpah, damit er sich ohne finanzielle Sorgen seinem gefährlichen Job widmen konnte.
    Er hatte mich heute morgen in meinem Büro angerufen und mich zu sich eingeladen. Seine Freundin Vicky Bonney sie war eine weltweit bekannte Schriftstellerin war mal wieder für ein paar Tage verreist.
    Tony Ballard hatte ihr als Schutzengel seinen Freund und Kampfgefährten, den Ex-Dämon Mr. Silver, mitgegeben und war nun Strohwitwer.
    Ein Grund mehr für mich, die Einladung des sympathischen Privatdetektivs anzunehmen, um ihm die Langeweile für ein paar Stunden zu zerstreuen.
    Wir kämpften fast immer an verschiedenen Fronten gegen das Böse. Doch

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