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0098 - Der Joker des Teufels

0098 - Der Joker des Teufels

Titel: 0098 - Der Joker des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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ist?«
    »Das könnte ich noch heute Nacht reparieren. In der Werkstatt eines Freundes. Dad würde nichts bemerken. Ich weiß, es ist unverfroren, Sie darum zu bitten, aber ich tu’s trotzdem: Ersparen Sie mir den Kummer mit meinem alten Herrn. Er ist vierzig. Und er hat Fäuste wie Schmiedehämmer.«
    »Sie fürchten ihn?«
    »Muß ich wohl.«
    »Trotzdem benutzen Sie ohne seine Erlaubnis seinen Wagen?«
    Der Junge hob verlegen die Schultern. »Es war wegen eines Mädchens. Ich wollte Eindruck auf sie machen. Als Fußgänger hätte ich das nicht gekonnt.«
    Ich seufzte. »Na schön. Ich bestehe auf keiner Meldung.«
    »Oh, vielen Dank, Sir. Sie wissen nicht, was Sie damit für mich getan haben. Vielleicht haben Sie mir sogar das Leben gerettet.«
    »Nun übertreiben Sie aber.« Der Junge wollte sich wieder in seinen Wagen setzen.
    »Moment!« sagte ich. »Was haben Sie vor? Mit weichen Knien lasse ich Sie nicht weiterfahren. Sonst bumst es an der nächsten Ecke gleich wieder. Stellen Sie den Cortina am Fahrbahnrand ab. Dort drüben wohnt ein Freund von mir. Sie werden mich zu ihm begleiten. Und erst wenn Sie sich erholt haben, kriegen Sie von mir die Erlaubnis, die Fahrt fortzusetzen.«
    Der Junge wollte protestieren, doch ich ließ seine Einwände nicht gelten. Auch ich parkte meinen Wagen, holte die Pernod-Flasche vom Beifahrersitz und begab mich mit dem Jungen sodann zu Tony Ballards Haus.
    »Wie heißen Sie?« fragte ich ihn.
    »Barry Blondell.«
    »Wie lange haben Sie Ihren Führerschein schon?«
    »Seit dem Sommer.«
    »Das dachte ich mir.«
    Wir erreichten das Haus des Privatdetektivs. Ich läutete. Tony Ballard öffnete sofort. Der erfreute Ausdruck wich aus seinem Gesicht und machte einem erstaunten Ausdruck Platz.
    »Hallo, Tony. Ich hoffe, du bist nicht ungehalten darüber, daß ich noch jemanden mitgebracht habe. Sein Name ist Barry Blondell. Wir lernten einander vor wenigen Augenblicken erst kennen, und zwar dort drüben, in der Mitte der Kreuzung. Blondell unterzog seinen Cortina einem Härtetest.«
    Der Privatdetektiv gab die Tür frei. Wir traten ein. Ich gab Tony die Flasche und berichtete ihm, was sich in der Nähe seines Hauses ereignet hatte.
    Nachdem wir unsere Mäntel an die Flurgarderobe gehängt hatten, bat Tony Ballard uns in den Living-room.
    Wir setzten uns.
    »Was möchtest du trinken, John?« wollte Tony wissen.
    »Scotch.«
    »Und Sie, Mr. Blondell?«
    Der Junge schüttelte verlegen den Kopf. »Ich trinke besser nichts.«
    »Orangejuice?« fragte Tony.
    »Okay«, sagte Barry Blondell niedergeschlagen.
    Tony bereitete die Drinks und setzte sich dann zu uns. Barry Blondell betastete vorsichtig seine Beule. Er seufzte geplagt. »Ich bin ein richtiger Pechvogel«, bemitleidete er sich selbst. »Wenn eine Schindel vom Dach fällt, können Sie sicher sein, daß sie mich trifft. Keinem anderen geht so viel daneben wie mir. Ich weiß nicht, woran das liegt. In mir scheint ein Magnet versteckt zu sein der das Unglück regelrecht anzieht.«
    »Sie scheinen der geborene Schwarzseher zu sein«, sagte ich lächelnd. »Denken Sie, andere Menschen haben niemals Pech?«
    »Nicht soviel wie ich. Das ganz bestimmt nicht«, behauptete Barry Blondell. »Nehmen wir nur mal den heutigen Abend. Es ist nicht genug, daß mich das Mädchen, dessentwegen ich den Wagen meines Vaters genommen habe, sitzen gelassen hat. Ich muß auch noch eine Delle in den Cortina kriegen. Und der Abend ist noch nicht zu Ende.«
    »Rechnen Sie mit noch mehr Unheil?«
    »Aller guten Dinge sind drei heißt es doch. Dasselbe gilt für die schlechten Dinge. Jedenfalls ist das in meinem Fall so. Ich werde Sie nicht lange stören. Ich werde gehen, sobald ich mein Glas leergetrunken habe.«
    Das hatte Barry Blondell zwar vor, doch es sollte anders kommen.
    Ganz anders!
    ***
    Wanda war zu einer grauenerregenden Bestie geworden!
    Und nun verwandelten sich auch Audrey und Carrie in gefährliche Monster. Der Teufelstrank hatte also doch eine Wirkung.
    Mordlüstern starrten die drei Ungeheuer Sally an. Der Joker des Teufels stieß ein gemeines Lachen aus.
    »Es wäre besser gewesen, wenn du dich nicht geweigert hättest, vom Kelch des Bösen zu trinken!« sagte Surab Tinatin.
    Sally blickte die Schreckenswesen, zu denen ihre drei Freundinnen geworden waren, verstört an. Sie zweifelte an ihrem Verstand, konnte nicht fassen, daß solch ein Horror möglich war.
    Der Joker des Teufels wies mit dem Zeigefinger auf sie und schrie: »Tötet sie! Sie

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