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0098 - Der Joker des Teufels

0098 - Der Joker des Teufels

Titel: 0098 - Der Joker des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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übergeordnete Rollen spielten.
    Ein Altar des Grauens war das, auf dem die Hände des Schwarzmagiers ruhten. In Reichweite stand ein gläserner Kelch, in dem sich eine violette Flüssigkeit befand.
    Daneben lag ein klobiger Hammer aus Holz.
    Der Joker des Teufels nickte zufrieden. »Seid mir willkommen. Es freut mich, daß ihr euch entschlossen habt, Töchter des Bösen zu werden.«
    »Unser Leben verlief bisher zu eintönig«, sagte Wanda. »Wir möchten etwas Aufregendes erleben. Wir haben genug von der öden Langeweile.«
    »Ich kann euch sehr viel Abwechslung bieten.«
    »Das wissen wir. Deshalb sind wir hier«, sagte Wanda. »Du kannst über uns verfügen. Tu mit uns, was immer du möchtest. Wir sind sicher, es wird das Richtige für uns sein.«
    »Ihr werdet dem Guten abschwören müssen.«
    »Das haben wir bereits getan.«
    »Ihr werdet dem Höllenfürsten dienen müssen.«
    »Es wird uns ein Vergnügen sein.«
    »Ihr werdet nach den Gesetzen der Hölle zu leben haben.«
    »Wir werden sie niemals verletzen«, versprach Wanda für alle.
    Ein triumphierendes Lächeln huschte über Surab Tinatins Gesicht. Obwohl er Russe war, war sein Englisch perfekt. Seine Aussprache wies nicht den geringsten Akzent auf.
    »Nun gut, dann will ich euch euren Wunsch erfüllen. Ihr werdet ihn nicht zu bereuen haben«, sagte der Joker des Teufels.
    Er griff mit beiden Händen nach dem gläsernen Kelch und trat dann hinter dem schwarzen Altar hervor.
    Sally bebte innerlich. Es fiel ihr schwer, sich die Angst nicht anmerken zu lassen, die in ihr tobte.
    Himmel noch mal, sie wollte das alles nicht. Sie hatte anfangs gedacht, sie würde lediglich bei einem Spaß mitmachen.
    Wanda und den anderen fielen immer irgendwelche Verrücktheiten ein aber das hier ging entschieden zu weit.
    Surab Tinatin war tatsächlich ein Zauberer. Wer sich mit ihm einließ, mußte notgedrungen seine Seele verlieren.
    So sah Sally es, und davor fürchtete sie sich. Bebend beobachtete sie den Joker des Teufels. Der Russe trat vor die vier Mädchen.
    Er hielt Wanda den gläsernen Kelch hin und forderte sie mit harter Stimme auf: »Trink!«
    Wanda zögerte nicht. Sie nahm den Kelch entgegen und setzte ihn an die vollen Lippen. Sally blieb fast das Herz stehen.
    Sie sah, wie Wanda einen großen Schluck von dieser violetten Flüssigkeit nahm, und befürchtete, daß das leichtsinnige Mädchen in der nächsten Sekunde tot umfallen würde.
    Sally hielt den Trank für giftig. Aber das war er nicht, konnte er nicht sein, denn Wanda blieb ruhig stehen. Nichts geschah. Sie brach nicht zusammen, nichts veränderte sich an ihr.
    Nur ein verklärtes Lächeln breitete sich über ihr hübsches Gesicht. Sie sah glücklich aus.
    Mit einer feierlichen Geste gab sie den Kelch dem Joker des Teufels zurück. Dieser nickte zufrieden.
    »Nun bist du eine Tochter des Bösen!« sagte Surab Tinatin.
    »Es ist mir eine Ehre«, sagte Wanda. Ihre Stimme klang nicht anders als sonst. Vielleicht war sie etwas spröde geworden, aber das war kaum zu bemerken.
    Der Russe reichte den Kelch weiter.
    Audrey bekam ihn.
    »Trink!« forderte der Joker des Teufels nun sie auf, und auch dieses Mädchen nahm einen Schluck von der violetten Flüssigkeit, ohne zu zögern.
    Wahnsinn! dachte Sally. Ihre Nerven vibrierten. Sie war die letzte in der Reihe. Wenn Carrie getrunken hatte, würde sie drankommen.
    Was war das für ein Satanszeug, das ihnen vom Joker des Teufels verabreicht wurde? Was bewirkte es? Irgendeine Wirkung mußte diese violette Flüssigkeit doch haben.
    Tinatin sagte auch zu Audrey, daß sie nun eine Tochter des Bösen sei. Und dann nahm Carrie den Kelch mit ruhigen Händen und mit entschlossener Miene entgegen.
    Sally war versucht, die Freundin daran zu hindern, den gläsernen Behälter an die Lippen zu führen.
    Instinktiv wußte sie, daß Carrie verloren war, wenn sie von der geheimnisvollen Flüssigkeit trank.
    Sie wollte dem Mädchen in den Arm fallen. Doch da traf sie ein Blick von Surab Tinatin, der sie lähmte.
    Sie konnte nichts für Carrie tun, war gezwungen zuzusehen, wie das Mädchen den Höllentrank schluckte und somit zur dritten Tochter des Bösen wurde.
    Nun bist du an der Reihe! schrie es in Sally. Kalte Schweißtröpfchen bildeten sich auf ihrer Stirn.
    Sie erkannte die Ausweglosigkeit ihrer Lage, und das erschreckte sie zu. Tode. Gleich würde ihr der Joker des Teufels diesen verfluchten Kelch hinhalten und sie auffordern, von dem violetten Satanssaft zu trinken.
    Aber

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