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0098 - Entfesselte Gewalten

Titel: 0098 - Entfesselte Gewalten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Stunde gab er es mutlos auf. Zufällig stand er in diesem Augenblick vor der kleinen Bordpositronik.
    „Die müßte ich doch zum Funktionieren bringen! So gut zum Funktionieren, wie ich vor hatte, die demolierte Energieortung zusammenzuflicken, aber wenn dann Grimpels Daten nicht darin enthalten sind, dann können Perry und der Dicke aus der Liste der Mutanten einen Leutnant Guck streichen!"
    So schnell er laufen konnte, eilte er zu dem fast völlig zerstörten Maschinenraumteil seiner SJ-09.
    Einen Transformer benötigte er und einen kleinen Konverter - und hundert andere Dinge.
    Gucky saß mitten im heulenden Sandsturm. Hitze und Sand drangen durch den meterbreiten und acht Meter langen Riß der Außenhaut. Aber hinter seinem Rücken war der Rumpf der Space-Jet glücklicherweise auch geplatzt, sonst hätte der Sturm hier schon alles unter seinem eisenoxydhaltigen roten Sand begraben gehabt. So jedoch wurde der größte Teil des Sandes nur zwischen dem Schrott hindurchgejagt und blieb nicht liegen.
    Die Kühlung in seinem Raumanzug lief beständig mit allmählich steigender Belastung. Es war das untrügliche Zeichen, daß die Temperaturen auf Tramp von Stunde zu Stunde höher stiegen und der Moment nicht mehr fern war, in dem aus dem Sturm ein Orkan glühender Gase wurde - wenn Tramp zu diesem Zeitpunkt überhaupt noch eine Atmosphäre besaß.
    Gucky zwängte sich durch die Lücken im demolierten Maschinenteil seiner SJ-09, und recht und schlecht kämpfte der Strahl seines Scheinwerfers gegen die glühendheiße Sandflut an, die vom jaulenden Orkan durch alle Ritzen gepeitscht wurde.
    Flüchtig dachte er daran, daß er im Begriff war, nach dem berühmten Strohhalm zu greifen, aber selbst dieser Gedanke konnte ihn nicht von seinem Plan abbringen. Unter Aufbietung aller Konzentration entfesselte er seine telekinetischen Kräfte, legte einen kleinen Konverter frei und brachte ihn im schwebenden Zustand bis in den Gang zu der kleinen Zentrale.
    Wieder griff er mit der Telekinese ein; verbogene, sperrende Stahlträger mußten unter seinem unsichtbaren Angriff nachgeben; zerstörte Großgeräte mit aufgeplatzter Verkleidung schienen plötzlich mit dem tosenden Orkan davonzufliegen, waren aus ihrer letzten Halterung gerissen worden und verschwanden im Dunkel des Sandsturmes.
    Dann kam der Moment, in dem Gucky nach einstündigem, vergeblichem Suchen zu verzweifeln begann. Ein bestimmtes kleines Relais benötigte er unbedingt, um der Bordpositronik Energie in dosierter Form zuzuführen. Vier Relais dieser Konstruktion hatte er inzwischen gefunden, aber alle vier waren unbrauchbar geworden.
    Mitten in dieser nervenzermürbenden Sucharbeit traf ihn der telepathische Notruf jener Iltgruppe, die er zuerst auf Tramp in über achthundert Metern Tiefe in einer Kaverne entdeckt hatte.
    Gucky, warum kommst du uns nicht mehr besuchen? Wir sind so allein. Wir haben schreckliche Angst!
    Angstausstrahlungen kindlicher Ilts, deren Eltern alle tot waren.
    Die kleine Sonne leuchtet nicht mehr, Gucky! Laß uns doch nicht so lange allein!
    Die kleine Sonne war sein Ersatzscheinwerfer, den er bei den Kleinen zurückgelassen hatte. Wenn er auch schon einige Tage ununterbrochen leuchtete, so war es Gucky jetzt doch unverständlich, daß der Scheinwerfer nicht mehr brannte.
    Aber ich kann doch jetzt nicht fort, dachte er ein wenig hilflos, um dann, nach langer Zeit zum erstenmal wieder, kurzfristig seinen Nagezahn freizulegen.
    Er verfügte doch über das Mittel, die Kleinen zu beruhigen: Telepathie! Über seine telepathischen Fähigkeiten peilte er sie an und schickte ihnen im gleichen Moment einen starken Strom beruhigender Gefühle zu.
    Beinahe schlagartig verstummten die Notruf-Impulse. Gucky machte sich wieder auf die Suche nach dem Relais zwischen den Trümmern seiner Space-Jet.
    Ein Schütteln und Vibrieren des Bodens ließ ihn unerwartet zusammenfahren. Tramp wurde vom ersten planetarischen Beben heimgesucht!
    Unter dem Schwerkraftgriff der Sonne, unter der Fliehkraft, die durch die überschnelle Rotation ausgelöst wurde, begann sich Tramp aufzulösen.
    Dieser Prozeß konnte wochenlang dauern, aber er konnte auch in einigen Tagen das Auseinanderbrechen von Tramp hervorrufen, und Gucky glaubte nicht an diese Wochenfrist!
    Seit Minuten grollte und brüllte es in der Tiefe; ein Erdstoß nach dem anderen brach nach oben. Die Space-Jet wurde hin und her geschüttelt. Gucky klammerte sich an ein verbogenes Spant und fühlte trotz der Kühlung

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