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0098 - Entfesselte Gewalten

Titel: 0098 - Entfesselte Gewalten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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denkenden und handelnden Orgh, der die Maschinenteile aus den Raumern schaffte, mit tödlichem Zurückschlagen beantwortet worden war. Ihre organischen Kopfantennen hatten ihnen von der Abwehrhandlung des Orgh Nachricht gegeben, und für eine Sekunde lang war jede Verständigung zwischen ihnen unmöglich gewesen, weil das Ziupzip mit seinem heulenden Auf- und Abschwellen alles andere übertönt hatte.
    Jetzt rief Oger-1 über Organfunk Oger-214 an.
    Einer der Fremden, der am weitesten abseits stand und sich in der Nähe des letzten Hügels aufhielt, war 214. Es war bezeichnend für die Mentalität dieser Wesen, daß das Einzelindividuum keinen Namen besaß, sondern nur eine Kennziffer. Die Bezeichnung Oger hatte 214 seiner Nummer voranzusetzen, wenn er mit einem Angehörigen eines anderen Shaft zusammentraf und sich bekannt machte.
    Ein Shaft überstieg nie die Zahl 317, umfaßte aber auch nie weniger als 109 Einzelwesen. Nummer 1 war immer Shaftgal, autarker Chef und nur dem Gal verantwortlich. Seine Machtbefugnisse waren durch Gesetze festgelegt, die ihm aber so viel Spielraum ließen, daß er Herr über Leben und Tod war.
    „214, warum ist noch nicht mit den Erdbewegungen begonnen worden?"
    Das Sende- und Empfangsorgan von 214 arbeitete in beiden Richtungen. Während der Empfänger noch seinem Gehirn die Frage von Oger-1 zuleitete und die elektrischen Impulse in Gedankenströme transformierte, strahlte sein Organsender über die Kopfantenne schon die Erwiderung ab: „Der Orgh hat die Reihenfolge bei der Anlieferung nicht eingehalten, Oger-1. Meinen Kontrollruf habe ich schon an Nebu-56 abgestrahlt."
    Nebu-56 in einem der mehr als zweihundert Fremdraumer hatte inzwischen schon festgestellt, welche Ursache die Fehlleistung des Orgh gehabt hatte. Er rief seinen Shaftgal an.
    „Hier 56, Nebu-1. Der Angriff der Tiere hat Orgh aus dem Zeittakt gebracht. Ich schalte auf den Orgh um."
    Der selbständig denkende und handelnde Orgh hörte von Nebu-1 die scharfe Frage. In den Gehirnwindungen von Nebu-1 klang nun Orghs Antwort auf.
    „Ausfall dreier Zellmembranen durch telekinetischen Eingriff. Übernahme der Funktionen durch den Gel-Teil war erst nach Umschaltung möglich. Dadurch ist die Lagerhalle sieben vor sechs geräumt worden. Der Schaden kann erst reguliert werden, wenn gesamte Ausladung beendet. Ich muß darauf bestehen, daß ein erneuter telekinetischer Eingriff verhindert wird!"
    Das war das Todesurteil für viele Mausbiber auf Tramp!
    Selbst ein autarker Shaftgal hatte sich der Forderung eines Orgh zu beugen! Nebu-1 rief über seinen Organfunk Cull an, der für die Sicherheit aller Orgh verantwortlich war.
    „Hier Nebu-1! Unser Orgh verlangt, daß ein nochmaliger telekinetischer Eingriff durch die Tiere unmöglich gemacht wird."
    Die Fremden kannten nicht den Begriff Unterhaltung. Alles, was sie sich gegenseitig sagten, behandelte ihre Arbeit. Das, was unter Persönlichkeit zu verstehen ist, gab es bei ihnen nicht. Gesicht besaß nur der Shaft. Nach den Aufgaben, die dem Shaft aufgegeben wurden, formte es die Arbeiter, die zu ihm gehörten.
    Die Milchstraße hatte, abgesehen von den Druuf, eine Fremdmentalität dieses extremen Formates seit ihrem Bestehen noch nie erlebt!
    Cull setzte sich sofort mit dem Orgh in Verbindung, der durch den telekinetischen Eingriff der Mausbiber die Entladung seines Raumschiffes nicht mehr programmgemäß durchgeführt hatte. Shaftgal Cull erfuhr, welche Abwehrmaßnahmen der Orgh im Augenblick des Eingriffes getroffen hatte und daß diese Wesen ohne Schwierigkeiten zu vernichten wären.
    Im gleichen Moment versuchte eine Mausbibergruppe am südwärts gelegenen Rand der in die Wüste übergehenden Hügelkette auch mit den durch die Luft schwebenden Maschinenteilen der Fremden zu spielen. Fünf der possierlichen Tiere waren sich einig geworden, welches Aggregatteil sie sich mittels ihrer telekinetischen Kräfte vornehmen wollten, und auf einen dünnen Piepston des Ältesten griffen sie zu gleicher Zeit die kubisch geformte Maschine an.
    Aus ihrem waagerechten Heranschweben stieg sie plötzlich über zwanzig Meter weit in die Höhe, begann auf der Stelle eine Drehung, als diese fünf Tiere schmerzgequält aufschrien, während der Maschinenteil senkrecht zu Boden schoß.
    Die Fremden in der Nähe der Einschlagstelle versuchten, sich auf ihren drei Teleskopbeinen sprungartig zu entfernen. Als die fünf Mausbiber starben, begann es an der Einschlagstelle grollend zu dröhnen.
    Immer

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