Nachtklinge: Roman (German Edition)
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Personen
Tycho, ein junger Mann mit seltsamen Gelüsten
Die Familie Millioni
Marco IV., auch Marco der Einfältige genannt, Doge von Venedig
Prinzessin Giulietta di Millioni, seine siebzehnjährige Cousine, Witwe des Prinzen Leopold und Mutter des kleinen Leo
Dogaressa Alexa, Witwe des verstorbenen Dogen und Mutter Marcos IV. Gebürtige Prinzessin der Mongolen, hasst abgrundtief …
Prinz Alonzo, Regent von Venedig, der Doge werden will
Gräfin Eleanor, Giuliettas Cousine und Zofe
Marco III., genannt Marco der Gerechte. Der verstorbene und heftig betrauerte frühere Doge Venedigs, Alonzos älterer Bruder und Prinzessin Giuliettas Pate
Mitglieder des venezianischen Hofes
Atilo il Mauros, ehemaliger Admiral der Mittelmeerflotte, Berater des verstorbenen Marco III. und Anführer des geheimen Assassinen-Bundes in Venedig, der Klinge des Dogen. Liebhaber von Dogaressa Alexa. Verlobt mit Gräfin Desdaio, Tochter von …
Graf Bribanzo, Mitglied des Rats der Zehn, eines mächtigen Gremiums unter Vorsitz des Dogen; zählt zu den reichsten Männern der Stadt und ist ein Verbündeter Alonzos
Prinz Leopold zum Bas Friedland, verstorbener, unehelicher Sohn des deutschen Kaisers. War Anführer der Kriegshunde, der geheimen Kampftruppe Sigismunds
Prinz Frederick zum Bas Friedland, Halbbruder von Leopold und nun der einzige Thronerbe des Kaisers
Dr. Hightown Crow, Alchemist, Astrologe und Leibarzt des Dogen. Hat die jungfräuliche Prinzessin Giulietta mit Hilfe eines Gänsekiels künstlich mit Alonzos Samen geschwängert
A’rial, Stregoi von Dogaressa Alexa (und deren Lieblingshexe)
Atilos Haushalt
Iacopo, Diener und Mitglied der Assassinen
Amelia, nubische Sklavin, ebenfalls Mitglied der Assassinen
Pietro, ehemals Straßendieb, jetzt Lehrling der Assassinen und jüngerer Bruder der ermordeten Rosalie (begraben auf der Armeninsel)
Zollbehörde
Graf Roderigo, Hauptmann der venezianischen Zollbehörde, Alonzos Verbündeter
Temujin, sein Wachtmeister, ein Halbmongole
Die drei Kaiser
Sigismund, Kaiser des Heiligen Römischen Reichs, Ungarns und Kroatiens. Möchte die Lombardei und Venedig seinem Imperium hinzufügen
Johannes V. Palaiologos, der Basileus, Herrscher des Byzantinischen Reichs (das Oströmische Imperium), gleichfalls erpicht auf Venedig. Erkennt Sigismund nicht als Kaiser an
Tamerlan, Khan der Khans, Herrscher der Mongolen und Kaiser von China. Der mächtigste Mann der Welt, verwandt mit Dogaressa Alexa. Betrachtet Europa als kleineres Ärgernis
Teil 1
So wilde Freude nimmt ein wildes Ende.
Romeo und Julia,
William Shakespeare
Prolog
Konstantinopel, 1408
D er Duft von Weihrauch erfüllte die Hagia Sophia, die größte Basilika der Welt. Unter der mächtigen Kuppel streuten kleine Jungen Rosenblätter auf das tausend Jahre alte Marmormosaik. Vor der Abenddämmerung würde man den Boden putzen müssen, damit keine roten Flecken zurückblieben.
Vor der schwankenden Gestalt Johannes V. Palaiologos Basileus - Gottes Herrscher auf Erden und Kaiser des Byzantinischen Reichs – schritt sein Kreuzträger. In der Mitte des gewaltigen Kruzifixes prangte eine Christus-Ikone. Um das Gewicht des Kreuzes zu vermindern, hatte man kostbares Blattsilber auf einen leichten Holzrahmen befestigt.
Unterhalb der Ikone befand sich ein kleiner Splitter des wahren Kreuzes. Solche Reliquien gab es zu Tausenden, diese jedoch hatte der Patriarch von Konstantinopel für echt erklärt.
Als der Kaiser sich näherte, fielen seine Höflinge vor ihm auf die Knie.
Der Geist des Kaisers war ebenso matt und erschöpft wie sein Körper. Er litt den ganzen Tag unter Schmerzen, die gegen Abend schlimmer wurden. Der Kaiser hätte behaupten können, der zunehmende Hass, den er auf sein Reich verspürte, rühre daher, dass er bald seinem Schöpfer nahe sein wollte. Insgeheim wusste er es besser. Der Basileus war des Lebens überdrüssig.
Er hatte den Thron als neunjähriges Kind bestiegen, seine deutsche Mutter hatte die Kaiserkrone zwei Jahre vor seiner Geburt für 300.000 venezianische Dukaten verpfändet. Seine Kindheit hatte er nur aus einem Grund überlebt: Er war lebendig wertvoller als tot. Mit siebzehn – er war der Ungewissheit seiner Lebensbedingungen überdrüssig – holte er zum Befreiungsschlag aus und ließ beide Regenten mitsamt Hof und Haushalt ermorden. Ein rascher, brutaler Coup, ausgeführt von einer kleinen Einheit der kaiserlichen Truppen, die von den chaotischen
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