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01 Columbus war ein Engländer: Geschichte einer Jugend

01 Columbus war ein Engländer: Geschichte einer Jugend

Titel: 01 Columbus war ein Engländer: Geschichte einer Jugend Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Fry
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Byron, als »unser Held« auf.
    Wir befinden uns irgendwo bei Vers fünfzig, wobei ich insgesamt zwölf Cantos zu je einhundert Versen geplant hatte. Richard Jones hat Fry auf sein Zimmer bestellt, wo ihm eine vermeintliche Abreibung bevorsteht, weil er nicht rechtzeitig im Bett war. Fry wartet im Schlafanzug und Bademantel vor der Tür und hofft, nicht zu böse geschlagen zu werden. Entschuldigen will ich mich vorweg für die ebenso geschwollenen wie überflüssigen gelehrigen Anspielungen quer durch die Literatur, von Anthony and Cleopatra bis zu The Burial Of Sir John Moore at Corunna . Die schmerzhafte Verwendung vielsilbiger Wörter in einigen Versenden resultiert aus der Verehrung für Byrons weitaus witzigeren Gebrauch von Knüttelversen. Zu meiner Entschuldigung kann ich nur vorbringen, daß ich gerade einmal fünfzehn war.
    He stood outside the Captain’s study door,
    And prayed to God to toughen his backside
    Against the strokes of Jones’s rod of war.
    For hours he waited, rubbing that soft hide
    In fear. He kicked the wainscot and tapped the floor,
    Examined the plaster on the wall, eyed
    The ants that weaved around the broken flags
    And cursed the day that God invented fags.
    At last, as he began to think that Jones
    Would never come, he heard the crack of steel-
    Capped heels around the corner. He froze
    And feit within his veins the blood congeal
    To ice. The boots were sparking on the stones,
    So in the darkening passage the only real
    Sound, rang in deaf ’ning pentametric beat
    In flashes from the pounding leathered feet.
    The Captain halted and threw wide the door:
    Inside his study glared the gleaming trophies
    The rackets, balls and instruments of war,
    Sops to culture – some unread Brigid Brophies
    And Heinrich Bölls. All these our hero saw,
    And Deco posters for Colmans and Hovis.
    But above the window, sleekly like a ship,
    Lay harboured there a deadly raw-hide whip.
    [Er stand vor der Zimmertür des Präfekten
    Und flehte zu Gott um ein zähes Hinterteil
    Zum Schutz vor den Schlägen von Jones’ Kriegsrute.
    Er wartete Stunden und strich voller Furcht über
    Die sanfte Haut. Er trat vor die Wand und klopfte mit dem Fuß,
    Starrte auf den Putz an der Wand und beäugte
    Die Ameisen, die über die gebrochenen Fliesen eilten,
    Und verfluchte den Tag, da Gott den Diener erschuf.
    Zuletzt, als er schon dachte, Jones werde
    Nie kommen, hörte er das Krachen nietenbeschlagener
    Absätze den Flur entlanghallen. Er erstarrte
    Und fühlte das Blut in seinen Adern zu Eis
    Erstarren. Die Stiefel warfen Funken auf dem Stein,
    So daß durch die Stille des dunklen Gangs
    Allein das ohrenbetäubende fünfhebige Poltern
    Der Blitze schleudernden, hämmernden Lederboots drang.
    Der Präfekt blieb stehen und stieß die Tür weit auf:
    Sein Zimmer erstrahlte im Glanz der Trophäen,
    Tennisschläger, Bälle und Kriegsgerät,
    Zum Anschein von Bildung ein paar ungelesene Brigid Brophies
    Und Heinrich Bölls. All das erblickte unser Held,
    Und auch die Poster von Colmans und Hovis.
    Doch über dem Fenster, glatt wie ein Schiff,
    Hing eine tödliche, gegerbte Peitsche an der Wand.]
    Richard Jones scheint allerdings nicht auf eine Bestrafung aus zu sein. Er bittet unseren Helden, sich zu beruhigen. Man werde sich nur ein wenig unterhalten.
    »I take it you drink coffee? Good. And cake?
    That’s it, relax! Now look, Stephen – I may
    Call you that? – I’m not here just so’s to make
    Your life hell, you know. If, in any way,
    I can help you to settle down and take
    Your place at Brookfields House, then you must say.
    As for your being late for bed – it’s quite
    Okay, for you’ll be later still tonight.«
    Those blue, blue eyes to Stephen now appeared
    Fraternal, not so Hitleresquely bad,
    And all those fearful doubts at last were cleared.
    Those eyes that gazed so picturesquely had,
    When he misjudged him, been loathed and feared:
    Fry saw him by the little desk he had
    The tea-cups on, affectionate and kind,
    The best-intentioned prefect one could find.
    [»Du trinkst Kaffee, oder? Dazu ein Stück Kuchen?
    Hab keine Angst! Sieh, Stephen – ich darf dich
    Doch so nennen? –, ich bin nicht hier, um dir das Leben
    Zur Hölle zu machen, weißt du. Wenn ich dir irgendwie
    Helfen kann, dich in Brookfields House einzuleben
    Und Fuß zu fassen, sag’s mir nur.
    Und was dein Zuspätkommen ins Bett angeht –
    Keine Sorge, heute kommst du erst recht zu spät.
    Plötzlich sah Stephen in den tiefblauen Augen

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