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01 - Nicht ohne meine Tochter

01 - Nicht ohne meine Tochter

Titel: 01 - Nicht ohne meine Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Mahmoody
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nie ganz klar. »Neffe« war die einfachste Bezeichnung.
    Zia war sehr gespannt auf die erste Begegnung mit Moodys amerikanischer Ehefrau. In geschliffenem Englisch hieß er mich im Iran willkommen. »Ich bin so froh, dass ihr gekommen seid!«, sagte er. »Wie lange haben wir darauf gewartet!« Dann riss er Mahtab an sich und überhäufte sie mit Umarmungen und Küssen.
    Er war ein gutaussehender Mann mit edlen arabischen Gesichtszügen und einem gewinnenden Lächeln. Er war größer als die meist kleinwüchsigen Iraner um uns herum, und sein Charme und seine Kultiviertheit waren offensichtlich. So, hatte ich gehofft, würde Moodys Familie sein. Zias rotbraunes Haar war modisch geschnitten. Er trug einen ordentlichen, maßgeschneiderten Anzug und ein frischgebügeltes Hemd mit offenem Kragen. Und das beste von allem, er war sauber.
    »Draußen warten so viele Leute, um euch zu sehen«, sagte er strahlend. »Sie sind schon seit Stunden hier.« »Wie bist du durch den Zoll gekommen?«, fragte Moody. »Ein Freund von mir arbeitet hier.« Moodys Miene heiterte sich auf. Verstohlen zog er unsere amerikanischen Pässe aus seiner Jackentasche. »Was sollen wir mit denen machen?« fragte er. »Wir wollen nicht, dass sie konfisziert werden.« »Ich werde sie für euch aufbewahren.«, sagte Zia. »Hast du Geld?« »Ja.« Moody zählte mehrere Banknoten ab und übergab sie Zia zusammen mit unseren amerikanischen Pässen.
    Ich war beeindruckt. Zias Erscheinung und der Eindruck von Macht, den er ausstrahlte, bestätigte das, was Moody mir über seine Familie erzählt hatte. Die meisten waren gebildet, viele hatten einen Universitätsabschluss. Sie waren Mediziner wie Moody oder arbeiteten in der Wirtschaft. Ich hatte mehrere seiner »Neffen«, die uns in den Vereinigten Staaten besucht hatten, kennengelernt, und sie alle schienen ein gewisses gesellschaftliches Ansehen bei ihren Landsleuten zu genießen. Aber es sah so aus, als ob nicht einmal Zia das Tempo der Gepäckarbeiter beschleunigen konnte. Alle bewegten sich hektisch und redeten fortwährend, aber das schien wenig zu bewirken. Schließlich standen wir über drei Stunden lang in der Hitze, zuerst, um auf unser Gepäck zu warten, und dann in einer schier endlosen Schlange vor dem Zoll. Mahtab blieb still und geduldig, obwohl ich wusste, dass sie Höllenqualen ausstehen musste. Endlich erreichten wir schiebend und drängend den Anfang der Schlange, Moody voran, ich, Mahtab, den Kinderwagen im Gefolge.
    Der Zollbeamte durchsuchte sorgfältig jedes unserer Gepäckstücke und hielt inne, als er einen ganzen Koffer voll verschreibungspflichtiger Medikamente entdeckte. Er und Moody führten eine lebhafte Diskussion in Farsi, Moody erklärte mir in Englisch, er habe dem Zollbeamten gesagt, dass er Arzt sei und die Medikamente mitgebracht habe, um sie für das hiesige medizinische Versorgungszentrum zu Verfügung zu stellen. Da sein Mißtrauen geweckt worden war, stellte der Zollbeamte weitere Fragen. Moody hatte zahlreiche Geschenke für seine Angehörigen mitgebracht. Die mussten ausgepackt und kontrolliert werden. Der Zollbeamte öffnete unsere Kleiderkoffer und fand Mahtabs Hasen, eine in der letzten Sekunde vorgenommene Ergänzung unseres Gepäcks. Es war ein reiseerfahrener Hase, der uns schon nach Texas, Mexiko und Kanada begleitet hatte. In dem Augenblick, als wir in Detroit das Haus verlassen wollten, hatte Mahtab entschieden, dass sie nicht ohne ihren besten Freund in den Iran reisen konnte. Der Zollbeamte erlaubte uns, den Koffer mit Kleidungsstücken und - zu Mahtabs Erleichterung - den Hasen zu behalten. Der Rest des Gepäcks, sagte er, würde uns später zugeschickt werden, nachdem es gründlich untersucht worden wäre. So erleichtert, verließen wir ungefähr vier Stunden, nachdem unsere Maschine gelandet war, das Flughafengebäude.
    Augenblicklich war Moody in einer Menge von festlich gekleideten, verschleierten Menschen eingeschlossen, die an seinem Anzug zerrten und vor Begeisterung heulten. Mehr als hundert Verwandte drängten sich um uns und kreischten, schrien, schüttelten seine Hand, umarmten und küssten ihn, küssten mich, küssten Mahtab. Alle schienen Blumen zu haben, die sie Mahtab und mir in die Hand drückten. Schon bald hatten wir beide Arme voll. Warum trage ich nur dieses blöde Kopftuch?, fragte ich mich. Mein Haar klebte mir am Kopf. Schweißgebadet dachte ich, dass ich mittlerweile wie die anderen riechen musste.
    Moody weinte

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