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0104 - Die Stieftochter des Teufels

0104 - Die Stieftochter des Teufels

Titel: 0104 - Die Stieftochter des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Joachim von Koblinski
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gelingen, wie dir beispielsweise, in mein Reich einzudringen. Dann würde er zwar viele Geräte und Chemikalien finden, jedoch nichts damit anfangen können. Der ›Eisige‹ und seine Fähigkeiten mögen dir beweisen, wie groß meine Macht ist. Es ist dein Schicksal, daß du gerade um diese Zeit hierherkamst! Vielleicht sollte ich meinen ursprünglichen Plan doch ein wenig ändern? Dein Blut könnte nämlich einem anderen zugute kommen. Hm, das werde ich mir noch überlegen!«
    »Dann mußt du dich beeilen, Negro… oder Rivette! Die Macht, die dir Satanas verliehen hat, ist nämlich gebrochen, dein Stern im Sinken!«
    »Das glaubst du! Weil du eben nicht weißt, wie groß sie ist. Und vergiß nicht, Satanas steht hinter mir!«
    »Wo ist er denn? Ich sehe ihn nicht. Ja, ich bin sogar sicher, daß er nicht anwesend ist und auch nicht kommen wird, weil er mich nämlich fürchtet!«
    Rivette lachte höhnisch.
    »Er sollte dich fürchten?«
    »Ja, weil er mehr weiß als du!«
    Wieder dieses höhnische Lache.
    »Natürlich weiß er mehr als ich! Aber er weiß auch, daß er Macht über dich hat, Zamorra. Und das nicht nur durch mich. Wenn er wollte, könnte er dich auf der Stelle töten!«
    »Warum tut er es nicht?« fragte Zamorra zurück. »Und hast du schon einmal überlegt, wie es mir möglich war, den ›Eisigen‹ und die anderen zu vernichten? Beweist das nicht meine Macht, Rivette? Ich gebe zu, deine Erfindungen, wenn ich mich mal so ausdrücken soll, interessieren mich, vor allem, wie du es fertiggebracht hast, mein Tonbandgerät in Tätigkeit zu setzen. Das ist schon enorm. Wer so etwas zuwege bringt, dem muß es doch auch möglich sein, einen vor ihm stehenden Menschen mit einer Handbewegung zu töten.«
    Langsam sanken Rivettes Hände herab, ballten sich. In seine Augen trat ein drohendes, gefahrverheißendes Funkeln.
    »Das könnte ich, Zamorra! Aber ich habe andere Pläne mit dir! Sieh dir Denise an! Sie will dich, weil du ihr gefällst. Und sie ist ein Mensch wie du! Sie besitzt keine jener Fähigkeiten, die mir Satanas verlieh. Wäre es nach ihr gegangen, gehörtest du ihr längst!«
    Zamorra setzte sich in Bewegung, ging auf Rivette zu.
    »Bleib stehen, Zamorra!« klang dessen Stimme auf. »Bleib stehen, oder du wirst getötet - wie ein…«
    Er schwieg, denn Zamorra, der keine andere Möglichkeit mehr sah, um hier lebendig herauszukommen, richtete die Elektrode auf Rivette.
    Denise riß die Augen weit auf, als sie den Meister plötzlich grotesk tanzen sah. Rivette schrie gepeinigt, sein Körper zitterte wie Espenlaub, es sah aus, als schwebte er, so - gewaltig waren die Stromstöße, die ihn daran hinderten, ruhig stehenzubleiben.
    Ungerührt sah Zamorra zu. »Das macht Spaß, was?« fragte er mit lauter Stimme. »Wo ist nun deine Macht, Rivette? - Priol, kommen Sie rein!« meinte er zwischendurch. Das kleine Funksprechgerät war die ganze Zeit über eingeschaltet gewesen, Priol konnte also mithören.
    »Immer den langen Gang entlang. Er führt Sie direkt hierher!«
    Denise rührte sich. »Warum tötest du ihn nicht?« fragte sie tonlos. »Und mich dazu?«
    »Dich? Warum dich? Du wirst leben, Denise! Leben wie jeder andere Mensch auch. Wenn er vernichtet ist, wird mit dir eine innerliche Veränderung vor sich gehen. Tritt zur Seite. Übrigens«, er warf einen Blick auf sie, »du bist eine sehr schöne Frau!« Er sah, wie sie errötete.
    Schritte wurden hörbar. Priol, Nicole und drei Beamte kamen in das Gewölbe gestürzt.
    Sie blieben wie angewurzelt stehen, bei dem sich ihnen bietenden Bild.
    »Verdammt, Professor!« meinte der Kommissar. »Das ist…« Er stockte, sah sich um. »Phantastisch! Und kein Reporter dabei! Warum tanzt er so lustig?«
    Zamorra lachte. »Ein kleiner Spaß!«
    Nicole, die dicht neben Priol stand, schrie plötzlich auf. Bis jetzt hatte sie Denise gemustert, der es nichts auszumachen schien, daß sich die Blicke der Polizisten auf ihren durch den Stoff schimmernden Körper richteten. Dann war ihr Blick zufällig zum Altar hinübergeglitten, wo Satanas’ Fratze erschienen war.
    Zamorra sah das Gesicht auch, zuckte zusammen. »Du hast es geschafft!« sagte der Höllenfürst. »Jetzt vollende dein Werk! Und merk dir: meine Macht ist groß, sehr groß! Was hier geschah, wird irgendwann an einer anderen Stelle wieder geschehen.« Das Gesicht verschwand wieder.
    »Verdammt, wer war das?« fragte Priol.
    »Satanas!« erwiderte Denise, bevor Zamorra etwas sagen konnte.
    Noch immer

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