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0107 - Die Hand des Hexers

0107 - Die Hand des Hexers

Titel: 0107 - Die Hand des Hexers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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gerechnet, daß der Inder ihm diese Antwort geben würde. Er fragte weiter: »Und Flo Danning?«
    »Ist mir ebenfalls unbekannt.« Wieder nach einer angemessenen Denkpause.
    Daraufhin legte Zamorra mit einer Schärfe los, die den Inder in die Enge trieb. Er bezichtigte Dambir, die Unwahrheit zu sagen, denn zumindest in Flo Dannings Fall gebe es eine Zeugin dafür, die bestätigen können, daß dieses Mädchen hier gewesen wäre.
    »Dann… dann«, stammelte der Inder unruhig, »ist sie mir eben namentlich nicht bekannt.« Er brauste auf, um wieder Boden zu gewinnen. »Wie kommen Sie dazu, mich einen Lügner zu nennen, Professor?«
    »Hören Sie zu, Dambir!« fauchte Zamorra den Antiquitätenhändler ärgerlich an. »Sybill Troja und Flo Danning sind aus dieser Stadt spurlos verschwunden, und ich behaupte, daß Sie mit dem Verschwinden dieser beiden Mädchen unmittelbar zu tun haben!«
    Dambirs olivfarbene Haut wurde grau. »Sie sind ja nicht bei Trost!« schrie er heiser.
    »Flo Danning war mit ihrer Freundin Cher Cobalt hier. Flo wollte einen Spiegel kaufen. Sie sagten, der, den sie sich ausgesucht habe, wäre bereits verkauft. Damit sie nicht mit leeren Händen nach Hause gehen mußte, schenkten Sie ihr eine kleine marmorne Teufelsstatue. Warum haben Sie das getan? Ein Mann wie Sie macht niemandem ohne Grund ein Geschenk.«
    »Woher wollen Sie das denn wissen?«
    »So schätze ich Sie ein!«
    »Das Mädchen war enttäuscht, weil es den Spiegel nicht haben konnte. Sie tat mir leid, deshalb habe ich ihr etwas geschenkt«, behauptete Dambir.
    Zamorra nahm dem Inder das nicht ab. Mitleid war etwas, das nicht zu Dambir paßte. Der Professor machte den Inder darauf aufmerksam, daß er in jener kleinen Teufelsfigur eine Reststrahlung des Bösen feststellen konnte. Dambir tat erstaunt und erschrocken. Er beteuerte, daß er sich nicht erklären könne, wie es zu einer solchen Strahlung gekommen sei. Zamorra beschuldigte ihn daraufhin ganz offen, Flo Dannings Verschwinden eingefädelt zu haben. Dambir tat entrüstet. Aber er empörte sich nicht mehr. Er gab sich sanft und friedlich, versuchte, Zamorra mit wohlgesetzen, gutüberlegten Worten von seiner Unschuld zu überzeugen. Doch gerade diese Sanftheit machte ihn noch mehr verdächtig. Hätte nicht jeder, der zu Unrecht verdächtigt wird, mit vollen Lungen losgebrüllt?
    Zamorras Zeigefinger stieß unerbittlich vor: »Sie paktieren mit den Mächten der Finsternis, Dambir!«
    »Liebe Güte, was für schreckliche Dinge sagen Sie denn da?« stöhnte der Inder händeringend. »Ich habe noch mehr solche kleinen Figuren aus einer Laune heraus verschenkt. Ich dachte mir nichts dabei. Das sollten Sie mir glauben. Und ganz bestimmt wußte ich nicht, daß diese Statuen eine böse Ausstrahlung besitzen. Ich kann mir beim besten Willen nicht erklären, woher sie die haben.«
    »Von wem sind die Figuren?« fragte Zamorra schnell.
    »Ich habe sie selbst angefertigt. Ein Hobby von mir.«
    »Besitzen Sie noch welche?«
    »Ja.«
    »Wo?«
    »Sie befinden sich nebenan, in meinem Büro, das ich auch als Werkstatt benütze.«
    »Ich will sie sehen«, verlangte Zamorra.
    »Gern«, erwiderte der Antiquitätenhändler mit hündischer Unterwürfigkeit. Er ging mit Zamorra nach nebenan und wies auf eine breite Schranklade. Da seien sie drinnen, sagte er. Der Professor trat an den Schrank, um die Lade zu öffnen. In dem Moment, wo er sie aufzog, vernahm er hinter sich eine rasche Bewegung. Die Lade war leer. Das konnte Zamorra trotz der Eile feststellen.
    Und er wußte plötzlich, daß er Dambir in die Falle gegangen war.
    Er kreiselte herum.
    Im selben Augenblick wuchtete sich Dambir vorwärts. In seiner hochgeschwungenen Hand lag ein blitzender Dolch, dessen krumme Klinge in diesem Moment auf Zamorra herabsauste.
    ***
    Es war ein erbitterter Kampf auf Leben und Tod. Dambir entwickelte Bärenkräfte. Professor Zamorra hatte große Mühe, sich immer wieder vor dem niederzuckenden Dolch in Sicherheit zu bringen. Noch war er in der Defensive. Er beschränkte sich darauf, dem Dolch auszuweichen, während er angespannt auf die Chance wartete, den Inder zu entwaffnen.
    Diese Chance kam jetzt.
    Dambir stach knurrend zu. Der Dolch raste auf Zamorras Bauch zu. Der Professor sprang blitzschnell zurück, fing den Dolcharm ab, drehte ihn mit großer Kraft herum.
    Der Inder stieß einen gellenden Schrei aus.
    Sein häßliches Gesicht verzerrte sich zu einer schmerzvollen Fratze. Ein Karategriff des Professors

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