Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0107 - Die Hand des Hexers

0107 - Die Hand des Hexers

Titel: 0107 - Die Hand des Hexers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
Vom Netzwerk:
Immer wieder verfehlte das Schwert des Wächters nur haarscharf den Körper des Parapsychologen. Und beim nächsten Schlag gesellte sich unvermittelt das Glück auf Zamorras Seite.
    Der Mann holte weit aus.
    Zamorra sprang zurück. Das waagrecht durch die Luft surrende Schwert krachte gegen die steinerne Mauer und zerbrach klirrend. Der Wächter hatte nur noch den Griff seines Schwerts in der Hand. Damit konnte er keinen allzu großen Schaden mehr anrichten.
    Es gelang Zamorra, den nächsten Angriff des Gegners zu unterlaufen. Er warf den muskulösen Mann gegen die Wand und setzte ihn außer Gefecht.
    Anschließend nahm er dem Ohnmächtigen die Kerkerschlüssel ab.
    Als er in Cher Cobalts Zelle trat, stieß das Mädchen einen verzweifelten Schrei aus. Sie dachte, die Folterknechte würdén sie nun holen.
    »Ich bin es!« stieß der Professor atemlos hervor. »Zamorra. Sie brauchen keine Angst mehr zu haben, Cher. Es wird alles wieder gut.«
    Das ringsherum eingegipste Mädchen starrte ihn ungläubig an. »Sie hier? Wie haben Sie das fertiggebracht?«
    »Erzähle ich Ihnen ein andermal«, sagte Zamorra hastig.
    Schreie. Schritte. Maßlose Empörung grollte durch die Kerkergänge. Die niedergeschlagenen Männer waren schneller zu sich gekommen, als Zamorra das lieb sein konnte. Sie hatten Verstärkung geholt und waren nun auf dem Wege zu Cher Cobalts Zelle.
    Zamorra schleuderte die Tür zu und schloß sie von innen ab, Wenige Sekunden später erreichten die aufgebrachten Männer die Tür. Sie trommelten ungestüm mit ihren Fäusten dagegen. »Aufmachen!« schrien sie. »Machen Sie sofort die Tür auf, sonst brechen wir sie auf!«
    »Großer Gott!« stieß Cher Cobalt verzweifelt hervor. »Wir sind verloren!«
    »Noch nicht!« sagte Zamorra.
    »Jetzt werden sie nicht nur mich, sondern auch Sie töten, Professor«, jammerte das Mädchen.
    »Dazu müssen sie uns erst mal haben!« sagte Zamorra mit finsterer Miene.
    Die Männer rammten einen dicken Holzpflock gegen die Tür. Mit vereinten Kräften stießen sie immer wieder zu. Cher Cobalts Zelle war von den donnernden Lauten erfüllt. Die Angeln knirschten im Gemäuer. Die dicken Eisen hielten dem wütenden Ansturm der Männer nicht stand. Sie brachen. Eines nach dem anderen. Schon wackelte die Tür. Viele Rammstöße würden nicht mehr nötig sein, um das Hindernis zu beseitigen.
    »Wir haben keine Chance mehr!« rief Cher Cobalt verzweifelt.
    Zamorra befahl ihr, den Arm, der nicht eingegipst war, um ihn zu legen. Sie tat es zitternd. Er sagte ihr, sie müsse sich jetzt so fest an ihn klammern, wie sie nur könne, denn er wolle mit ihr den Sprung zurück ins zwanzigste Jahrhundert machen. Cher glaubte nicht, daß sie das noch schaffen konnten.
    Die Tür brach.
    Zamorra sprach die magische Formel.
    Als die Tür in die Zelle krachte und die wütenden Männer mit gezückten Waffen hereinstürmten - buchstäblich im allerletzten Augenblick - gelang dem Professor mit Cher Cobalt der rettende Dimensionensprung. Auf dem Weg durch die endlose Weite der Zeiten verließen Cher Cobalt die Kräfte. Sie glitt mehr und mehr von Zamorra ab. Zum Glück merkte es der Professor noch rechtzeitig. Er packte mit festem Griff zu und verhinderte auf diese Weise, daß ihm Cher auf dieser Zeitreise abhanden kam. Sie wäre niemals wieder zu finden gewesen…
    ***
    Drei Monate danach war Cher Cobalt wiederhergestellt.
    Sie begann mit der ersten Folge der vierundzwanzigteiligen TV-Serie von BBC. Als die erste Klappe fiel, waren Nicole Duval und Professor Zamorra dabei, und Cher Cobalt wollte niemals vergessen, daß es ohne die Hilfe dieser beiden Freunde dazu nie gekommen wäre…
    ENDE

Weitere Kostenlose Bücher