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0118 - Der Teufel kam aus Frisco

0118 - Der Teufel kam aus Frisco

Titel: 0118 - Der Teufel kam aus Frisco Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel kam aus Frisco
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Feinden unter einer Decke steckte.
    Das Telefongespräch und die Aufforderung, in die »Astoria«-Bar zu kommen, war ein Schwindel und nichts weiter als ein Mittel gewesen, mich aus dem Weg zu räumen, damit man Maggie ungestört abholen könne. Wahrscheinlich war der Entführer zu dieser Zeit bereits im Hotel gewesen, und Alf hatte Schmiere gestanden, um mich sofort wieder wegzuschicken, wenn ich ankomme.
    Es zuckte mir in den Fingern, ihn am Kragen zu nehmen, aber das durfte ich nicht tun. Wenn ich den Burschen jetzt hochnahm, so hatte ich damit alles verdorben. Ich mußte es anders machen. Allerdings war auch die Ausführung des Plans, wie ich sie mit Phil verabredet hatte, nicht möglich. Der kleine Gangster würde seinen Posten nicht verlassen, bevor die Maschine gestartet war.
    Ich ging die Gangway hoch und setzte mich. Immer noch stand der Bursche hinter einem der großen Fenster der Halle und sah herüber. Erst als die Motoren auf Touren kamen und das Flugzeug anrollte, verschwand er. Er würde seinen Auftraggebern melden, Bill Logan sei zur Zeit unschädlich gemacht.
    Ich winkte mir die Stewardeß heran, die ihren ersten Rundgang machte und sagte:
    »Ich muß den Piloten sprechen, und zwar sofort, wenn wir in der Luft sind. Sagen Sie ihm, es handele sich um eine dienstliche Angelegenheit der Bundespolizei. Ich kann auch nicht hier mit ihm reden, sondern nur vorn in dier Kanzel.«
    »Das ist aber gegen jede Dienstvorschrift«, widersprach sie. »Es ist den Passagieren strengstens untersagt, die Kanzel zu betreten.«
    »Hören Sie, mein Kind. Mord ist auch gegen die Dienstvorschrift, und was ich von Ihrem Piloten will, soll dazu dienen, ein paar Morde zu sühnen und noch einige andere zu verhindern. Begreifen Sie das?«
    Sie verschwand nach vorn, die Maschine löste sich, vom Boden und stieg in den Himmel.
    Die Stewardeß kam zurück.
    »Der Pilot bittet um Ihren Ausweis.«
    »Sagen Sie ihm…« Ich überlegte es mir anders, schob sie zur Seite und öffnete trotz ihres Protestes die Schiebetür zur Pilotenkabine.
    »Hello«, sagte ich und tippte dem von den dreien, der mir am wenigsten beschäftigt schien, auf die Schulter, »ich bin G-man Jerry Cotton, Beamter der Bundespolizei. Ich muß Sie ersuchen, mir über Sprechfunk meine Dienststelle zu geben. Das geht doch?«
    »Gewiß, aber würden Sie nicht so freundlich sein…«
    »Fragen Sie mich nicht nach meinem Ausweis. Ich trage zur Zeit keinen bei mir. Ich bin in einer Situation, in der es mein Tod wäre, wenn die Unrechte Person so etwas bei mir fände. Sie werden alle nötigen Bestätigungen erhalten, aber tun Sie jetzt, was ich Ihnen sage.« Zuerst machte er ein recht unschlüssiges Gesicht, und dann sprach er ein paar Worte mit dem Funker. Der nickte und machte sich an seinen Geräten zu schaffen: Ich hörte, wie er den Kontrollturm bat, ihm eine Verbindung mit dem Federal Bureau of Investigation zu geben.
    Zwanzig Sekunden später hatte ich Mr. High erreicht.
    »Hier Jerry. Ich sitze in der Tinte, und Sie müssen mir heraushelfen, Boß. Ich bin in der soeben von Idle Wild in Richtung Chikago gestarteten PAA-Maschine. Es ist dringend notwendig, daß diese La Guardia Flugplatz ansteuert und mich dort absetzt. Daran hängt das Gelingen unserer ganzen Aktion. Ich kann jetzt nichts näheres erklären.«
    »Ich werde es versuchen«, versprach mein Chef. »Ich rufe sofort die Direktion der PAA an.«
    »Bitte, machen Sie schnell! Mit jeder Minute wird die Entfernung rapide größer.«
    Der Pilot hatte zugehört.
    »Was ist nun?« fragte er.
    »Sie werden gleich Order bekommen, La Guardia anzufliegen«, sagte ich, obwohl ich meiner Sache gar nicht so sicher war, aber der Erfolg war der, den ich mir gewünscht hatte.
    Er ging zu seinem Sitz zurück und sprach ein paar Worte mit seinem Kapitän. Der blickte sich kurz um und nickte. Ich fühlte, wie die Maschine sich leicht nach links überlegte. Zwar waren wir nicht auf Gegenkurs, aber wir zogen einen großen Kreis über dem Hafen und der Stadt. Schneller, als ich gedacht hatte, kam der Bescheid. Es ging ganz rasch. Der Funker sagte zwei oder dreimal »Yes Sir«, und das war alles. Dann schob er einen Zettel hinüber zum Piloten.
    Als wir auf dem La Guardia Flugplatz landeten, waren seit dem Start nicht mehr als zehn Minuten vergangen. Wir wurden mit allem möglichen Aufwand empfangen. Trotzdem man keinen Grund angegeben hatte, war man nervös geworden, und die Flugplatzleitung hatte bereits eine Reihe von

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