0118 - Der Teufel kam aus Frisco

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Autoren: Der Teufel kam aus Frisco

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Zimmermädchen.
    »Verzeihen Sie, Mr. Logan, Sie sind doch mit der Dame befreundet, die in Zimmer 73 wohnte und heute mittag abreiste?«
    »Ja, was ist mit ihr? Hat sie Ihnen etwas für mich auf getragen?«
    »Nein, ich habe sie gar nicht mehr gesehen. Da ist aber etwas, was ich Ihnen sagen wollte. Ich war dabei, das Zimmer aufzuräumen, das sie bewohnte, und da fand ich etwas im Badezimmer.«
    »Was fanden Sie? So reden Sie doch schon.«
    »Sie können es selbst sehen.«
    Im Sturmschritt ging ich hinüber. Das Bett war bereits abgezogen, und der Staubsauger stand gegen die Wand gelehnt. Die Tür zum Bad war offen. Das Mädchen zeigte auf den Spiegel über dem Toilettentisch. Auf diesem Spiegel leuchteten in hellem Rot drei Worte. Offenbar waren sie mit einem Lippenstift in großer Eile hingekritzelt. Sie lauteten:
    »Hilf mir, Bill!«
    Und das war alles, aber es genügte, um zu beweisen, daß mein Argwohn berechtigt gewesen war. Maggie war gegen ihren Willen entführt worden, und sie hatte gerade noch Gelegenheit gehabt, diesen Hilferuf an den Spiegel zu malen.
    Ich schenkte dem Mädel fünf Dollar und ersuchte es, den Mund zu halten. Dann fuhr ich zu Mario.
    »Was ist los?« fragte mich Phil. »Du siehst ja aus, als sei dir das ganze Getreide verhagelt.«
    »Es ist etwas Scheußliches passiert«, entgegnete ich. »Die Gangster haben Maggie entführt und angeblich nach Chikago geflogen. Sie stellen mir ein Ultimatum des Inhalts, ich müßte um fünf Uhr die Stadt mit demselben Ziel verlassen. Wenn ich das tue, würde das Mädchen mich auf dem Flugplatz abholen, wenn nicht…« Ich zuckte die Achseln.
    »Du fliegst eben nicht«, meinte Phil. »Wenn du wirklich Bill Logan wärest, so wäre das etwas anderes; aber dich geht ja das Mädel nichts an. Sie ist ja nicht deine Freundin. Der Zweck der Übung ist wahrscheinlich, dich abzuschieben, bevor die Versammlung heute abend steigt, und das ist ein Beweis, wie sehr die Betreffenden sich davor fürchten. Wahrscheinlich sehen sie ihre Felle wegschwimmen und greifen zu dem alten, guten Mittel der Erpressung. Du tust ihnen den Gefallen nicht, darauf einzugehen, und damit hat sich das.«
    »So einfach ist die Sache nicht, Phil«, meinte ich. »Schließlich bin ich es, der das Mädel zum Mitspielen veranlaßt hat. Ich habe damit die Verantwortung für Maggie übernommen, und wenn ihr etwas zustößt, so ist das meine Schuld. Ich kann sie nicht einfach im Stich lassen.«
    Phil machte den Nachdenklichen.
    »So ganz folgerichtig ist das nicht, denn du hast sie ja nicht gebeten, hierher zu kommen. Sie kam zu Logan und hat mitgespielt, weil du sie dafür gut bezahltest. Jetzt muß sie eben die Folgen tragen.«
    »Ich habe mich nicht mit dir verabredet, um mir Vorträge halten zu lassen«, entgegnete ich. »Ich muß versuchen, das Mädel aus den Klauen der Kerle zu retten, und ich muß zu gleicher Zeit die Versammlung heute abend besuchen. Ich will, daß du mir hilfst, etwas auszuknobeln. Wenn du nicht mitmachst, so versuche ich es allein.«
    »So ist das also«, knurrte Phil grimmig. »Du willst also für dieses Girl, für diese Gangsterbraut Kopf und Kragen riskieren und noch einiges dazu.«
    »Ich will, daß du mir hilfst«, beharrte ich. »Laß dir etwas einfallen.«
    »Wann sollst du abfliegen?«
    »Mit der Fünf-Uhr-Maschine von Idle Wild.«
    »Dann gibt es nur eine Möglichkeit, daß du den Flug nur markierst. Du fährst zum Flugplatz, holst dir dein Ticket und gehst zur Maschine. Dann drückst dü dich, bevor sie startet. Du mußt berücksichtigen, daß nur eine kleine Handvoll Leute dich als Bill Logan kennt. Diese kennst auch du. Wenn du keinen davon vorfindest, so dürfen wir annehmen, daß niemand, der dich persönlich kennt, zum Flugplatz gekommen ist. Dann jedoch genügt es, wenn du, so wie alle anderen, namentlich aufgerufen wirst, dein Ticket in Empfang nimmst und über den Flugplatz gehst. Man wird dann glauben, du seist unterwegs und wird sich zufriedengeben. Wenn du dort nicht ankommst, wird man annehmen, du wärest in Cleveland oder Detroit geblieben. Inzwischen kannst du Anweisung nach Chikago geben, daß dort aufgepaßt wird, wer dich auf dem Flugfeld erwartet. Ich würde dir raten, die betreffende Person, auch wenn es das Mädel ist, einsperren zu lassen. Hast du übrigens schon einmal daran gedacht, daß die ganze Geschichte ein Theater sein kann? Vergiß nicht, woher sie kommt und wer sie ist. Sie kann das ganze Ding nur gedreht haben, um dich hier aus dem