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0119 - Der Weiße Magier

0119 - Der Weiße Magier

Titel: 0119 - Der Weiße Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gefesselten.
    Folterte er sie?
    Der Gedanke daran brachte in mir die Galle hoch und trieb mich zu noch größerer Eile an.
    Ich wollte schon auf den Festplatz laufen, als ich die beiden Särge sah.
    Abrupt blieb ich stehen und sah die beiden Frauen, wie sie langsam aus den Särgen stiegen.
    Die ersten Zombies…
    ***
    Der Anblick faszinierte nicht nur mich, sondern auch meine Freunde. Aus den Augenwinkeln nahm ich wahr, daß Juan einige Kreuzzeichen hintereinander schlug.
    Die beiden weiblichen Zombies unterschieden sich grundlegend.
    Die eine hatte blonde Haare, die andere dunkle. Auch war die Blondhaarige eine Weiße, während es sich bei der Dunkelhaarigen um einen Mischling handelte.
    Ich hatte wie gesagt schon des öfteren Zombies beobachtet. Irgendwie verhielten sie sich alle gleich.
    Da waren die eckigen, beinahe roboterhaften Bewegungen mit denen die Frauen aus ihren prunkvollen Särgen stiegen. Da waren die bleichen Gesichter und der stumpfe Ausdruck in den Augen.
    Es gab keine andere Möglichkeit. Die beiden mußten einfach Zombies sein!
    Sie näherten sich dem Feuer, wo der Weiße Magier stand. Caligro erwartete sie mit ausgestreckten Armen, nahm die beiden an die Hand und führte sie zur Seite.
    Er präsentierte sie dem faszinierten, ungläubig staunenden Publikum.
    Niemand sprach.
    Nur das Knistern der Flammen war zu hören. Der Weiße Magier aber lachte. Lauthals hallte sein Gelächter über den Festplatz.
    »Da seht ihr es!« rief er. »Ich habe es geschafft. Ich habe die Toten zum Leben erweckt. Das sind die ersten. Andere werden folgen, und sie werden nur mir allein gehorchen.«
    Die Zuhörer senkten die Köpfe. Sie zitterten. Selbst der zuckende Flammenschein konnte die Angst auf ihren Gesichtern nicht verwischen.
    Ich spürte eine Bewegung neben mir. Suko schob sich dicht neben mich. »Sollen wir eingreifen?« wisperte er.
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, warte noch. Das können wir später tun. Ich will erst sehen, wie es weitergeht.«
    »Okay.«
    Es ging weiter.
    Und wie.
    Caligro ließ die Hände der Untoten los und drehte sich um. In der Bewegung hob er den Arm, winkte.
    Sofort setzten sich seine vier Leibwächter in Bewegung. Die Diener mit den gräßlich bemalten Gesichtern blieben vor den lebenden Leichen stehen und zogen ihre Kreuzschwerter.
    »Schlagt zu!« brüllte der Weiße Magier.
    Die Waffen pfiffen durch die Luft, hieben in die Körper der Untoten und wurden wieder herausgezogen.
    Nichts geschah. Die Frauen blieben stehen.
    Caligro lachte. »Ist das der Beweis?!« schrie er. »Es sind lebende Tote, sie können nicht mehr sterben, und doch gehorchen sie mir.«
    Er deutete auf die beiden Pfähle. »Bindet die Puppen los!«
    Diese Aufgabe übernahmen wiederum die Diener.
    Puppen hingen also an den Pfählen.
    Natürlich, wie konnte es beim Voodoo-Zauber auch anders sein.
    Ich preßte die Lippen zusammen. Die vier Kerle gerieten verdammt nah an uns heran. Wenn wir nicht achtgaben, würden sie uns sehen. Deshalb wollten wir ihnen zuvorkommen.
    »Jetzt!« schrie ich meinen Freunden zu, startete und sprang als erster auf die Lichtung…
    ***
    Ein Bombeneinschlag hätte keine größere Wirkung erzielen können. Die Anwesenden schienen plötzlich zu erstarren. Selbst der Weiße Magier bewegte sich nicht.
    Er starrte uns nur aus rotumränderten Augen an.
    Wir hatten uns so hingestellt, daß wir die Menschen im Blickfeld hatten. Und natürlich Caligro, außerdem seine vier Diener mit den bemalten Fratzen.
    Myxin hielt sich etwas zurück. Ebenso wie Juan, von dem ich hoffte, daß er in Deckung bleiben würde.
    Alle Anwesenden standen wie festgeleimt. Keiner wagte ein Wort zu sagen. Ich hatte sogar das Gefühl, die Leute würden den Atem anhalten.
    Selbst die beiden Zombies rührten sich nicht.
    Caligro wußte, was er seiner Rolle schuldig war. Er fragte: »Wer sind Sie?«
    Ich sah keinen Grund, ihm die Antwort zu verweigern und erwiderte: »Mein Name ist John Sinclair.«
    »Und?«
    Der Weiße Magier fühlte sich inmitten seiner Übermacht sicher.
    Dazu hatte er auch allen Grund, denn wir waren nur zu viert und leicht zu überrumpeln.
    »Ich bin hier, um Ihrem verdammten Spuk ein Ende zu bereiten!«
    »Sie?«
    »Ja, ich!«
    Caligro lachte. Er warf dabei den Kopf in den Nacken, und sein langer rotbrauner Bart zitterte. »Sie wollen mich vom Thron stürzen? Machen Sie sich nicht lächerlich. Ich bin der Herr über die Toten. Sie gehorchen mir.« Er zeigte auf die beiden lebenden Leichen.
    »Wissen

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