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0119 - Der Weiße Magier

0119 - Der Weiße Magier

Titel: 0119 - Der Weiße Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Handwerk legen Caligro!«
    »Nein!« Juan wich zurück. Er schluckte und wischte sich über das mit Bartstoppeln bedeckte Gesicht. »Ihr wollt – ihr wollt…«
    »Ja, wir sind wegen Caligro gekommen?«
    »Seid ihr Magier?«
    »Warum?«
    »Nun, weil nur ein Magier den Weißen Magier selbst besiegen kann. Caligro ist der absolute Herr der Insel. Was er sagt, das muß geschehen. Er ist es, der befiehlt. Er hat die Macht über die Toten, er ist die Hölle und der Satan in einer Person.«
    »Ein Freund von ihm scheinst du nicht gerade zu sein«, bemerkte ich.
    »Nein, ich bin sein Feind.«
    »Dann hast du ja die richtigen Leute getroffen. Führe uns zu ihm, wenn du kannst.«
    »Ja, ich kann. Aber…«
    »Was ist mit aber?«
    »Caligro ist gefährlich. Ihr dürft ihn nicht unterschätzen. Er hat bisher all seine Feinde besiegt, doch er ist noch niemals besiegt worden. Das müßt ihr wissen.«
    »Wir haben keine Angst«, sagte Suko, und Myxin nickte bestätigend.
    »Dann versucht es.«
    »Du kennst dich doch aus?« wollte ich wissen.
    »Sehr gut sogar. Ich bin auf dieser Insel geboren, und selbst die Schrumpfköpfe haben mich nicht gefunden.«
    »Welche Köpfe?« fragte Suko und ich wie aus einem Mund.
    »Wißt ihr denn nichts?« tat der junge Mann erstaunt.
    »Nein.«
    »O Herr, ihr Ahnungslosen. In was stolpert ihr da nur rein.«
    »Kläre uns mal auf«, verlangte ich. Juan erzählte. Was wir da zu hören bekamen, war nicht gerade dazu angetan, unseren Optimismus zu fördern, doch wir gingen nach dem alten Sprichwort vor: bangemachen gilt nicht. Wir würden diesen Magier schon zurechtstutzen. Außerdem ist eine erkannte Gefahr nur eine halbe Gefahr.
    »Wollt ihr immer noch gehen?« fragte Juan zum Schluß.
    »Ja.«
    »Dann führe ich euch.«
    Juan haßte den Magier. Das hatte er uns mehr als einmal zu verstehen gegeben. Und er dachte dabei auch an seine Schwester, die mutterseelenallein irgendwo auf dem Meer in ihrem Boot hockte.
    Wir mußten in die Felsen.
    Juan – barfüßig – kletterte wie eine Gemse. Für ihn waren die schwierigen Passagen kein Problem, er war hier zu Hause. Wir jedoch mußten achtgeben, daß wir nicht abstürzten, und auch die Dunkelheit machte uns zu schaffen.
    Zum Glück war Juan ein ausgezeichneter Führer. Er schien im Dunkeln sehen zu können, und als wir nach einer halben Stunde ein flaches Plateau erreichten, atmeten wir auf.
    »Das wäre geschafft«, sagte ich, wollte noch etwas hinzufügen, doch ein Geräusch riß mir die nächsten Worte von den Lippen.
    Trommeln.
    Ich schaute Juan an.
    Er nickte. »Ja, John«, flüsterte er. »Das sind die Totentrommeln, die wir da hören.«
    »Kannst du die Botschaft verstehen?« Ich wußte, daß die Trommeln oft Botschaften verkündeten.
    Juan ging ein paar Schritte zur Seite, lauschte und nickte. Sein Gesicht war ernst. »Sie rufen die Geister der Hölle«, erklärte er uns.
    »Wie ich schon sagte, das sind die Totentrommeln. Wenn sie geschlagen werden, sind auch die Zombies nicht mehr weit.«
    »Du meinst die lebenden Leichen?«
    »Ja, John.«
    Zombies – Voodoo, alles eine Verbindung. Wenn es wirklich stimmte, daß die Leichen aus ihren Gräbern stiegen, waren wir ja richtig.
    Juan Torres fuhr fort: »Gegen die Leichen haben wir keine Chance. Sie sind unverwundbar.«
    »Abwarten«, meinte Suko trocken und überprüfte das Magazin seiner Pistole.
    Und auch ich nickte.
    »Aber die lebenden Leichen sind…«
    »Wir haben Silberkugeln«, erklärte ich gelassen und nahm unserem jungen Freund erst einmal die Anfangsangst.
    Dann gingen wir weiter. Schon bald blieb die Küste mit ihren steilen Felsen zurück, und wir näherten uns den tropischen Regenwäldern, die einen anderen Teil der Insel bedeckten. Über den dunklen Kronen der Bäume schwebte der Trommelklang.
    Dumpf, drohend…
    Wir mußten zum Festplatz, hatte uns der junge Führer gesagt.
    Und den fanden wir dicht am Friedhof. Ja, sie würden die Beschwörung am Friedhof vornehmen. Klar, dann waren sie ja direkt vor Ort.
    Der Boden unter unseren Füßen wurde weicher. Wir sahen die Konturen einiger Hütten. Zwei Köter kläfften, als wir in ihrer Nähe vorbeistrichen.
    »Das Dorf ist leer«, bemerkte Juan. »Die Menschen sind bestimmt zum Festplatz gegangen.«
    »Mit wie vielen Gegnern haben wir es dann zu tun?« wollte ich wissen.
    »Das Dorf steht gegen uns.«
    Keine berauschenden Aussichten.
    Da war es wirklich schwer, den Magier aus seiner Reserve zu locken.
    Hoffentlich packten wir

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