2213 - Der Traum von Gon-Orbhon
Der Traum von Gon-Orbhon
Ein Verkünder tritt auf – Menschen sprechen von einem strafenden Gott
von H. G. Francis
Die Situation zwischen den Sternen der Milchstraße ist im September 1331 Neuer Galaktischer Zeit äußerst angespannt. Während Hyperstürme die interstellare Raumfahrt zu einer höchst riskanten Angelegenheit machen, spitzt sich die politische Lage zu.
Das Kristallimperium der Arkoniden und die Liga Freier Terraner stehen sich schwer bewaffnet gegenüber. Zum wiederholten Mal scheint ein interstellarer Krieg zu drohen. In dieser Zeit verschwindet Perry Rhodan zusammen mit Atlan, dem uralten Arkoniden, im geheimnisvollen Sternenozean von Jamondi. Seither sind die Männer verschollen.
Auf der Erde und den anderen Planeten der bewohnten Milchstraße schlägt nun auch die Veränderung der so genannten Hyperimpedanz zu: Geräte, die auf der Verwendung fünfdimensionaler Energien beruhen, versagen komplett; es droht ein totales Chaos. In diesen dunklen Stunden halten aber die Terraner zusammen, besinnen sich auf ihre Stärken.
Für andere beginnt allerdings auch DER TRAUM VON GON-ORBHON ...
Die Hauptpersonen des Romans:
Mondra Diamond - Die Staatssekretärin z. b. V. interessiert sich für einen seltsamen Prediger.
Bre Tsinga - Die Kosmopsychologin sieht sich einem geänderten Weltbild gegenüber.
Homer G. Adams - Das Wirtschaftsgenie krempelt das Leben auf Terra um.
Carlosch Imberlock - Der Prediger folgt der Vision eines seltsamen Gottes.
Theorod Eysbir - Der Syntronik-Fachmann versteht die neue Zeit nur noch mit Mühe.
1.
Er ahnte noch nicht einmal, was das leise, regelmäßige Ticken zu bedeuten hatte. Im September des Jahres 1331 NGZ kannte man keine tickenden Uhren. Syntronische Uhren hatten weder Unruh noch Zahnräder, sie besaßen keinerlei Mechanik. Ebenso wenig wie positronische Zeitmesser.
Die Uhren liefen schon seit Jahrhunderten lautlos.
Darum war es kein Wunder, dass er die Bedeutung des Tickens zunächst nicht begriff und selbst danach noch immer zu lange brauchte, um zu erkennen, was sich dahinter verbarg. Das Gefühl des Unbehagens, einer Ungewissen Bedrohung war jedoch bereits früher da.
Schon als er die Halle betrat, stellte es sich ein. Nach den ersten Schritten war ihm klar, dass er besser draußen geblieben wäre. Eine innere Stimme riet ihm umzukehren. Doch er hörte nicht auf sie. Er ging weiter. Immer tiefer in die Halle hinein.
Hier findet sich nichts als Schrott! Niemand arbeitet mehr hier, machte er sich bewusst. Was soll schon passieren? Syntronikmaterial, wohin man schaut. Nichts davon mehr verwendbar. Alles Schrott, niemand sonst hat ein Interesse daran. Also beruhige dich. Kein Grund zur Panik.
Beim Anblick der achtlos an die Wände und in die Ecken geschobenen Syntronikchips, Projektoren und Interfeldgeneratoren verspürte Theorod Eysbir einen Stich im Herzen. Vor nicht allzu langer Zeit war dieses Material von erheblichem Wert gewesen und mit größter Vorsicht behandelt worden. Jetzt lag es im Dreck. Kaum zu glauben. Es war unter beträchtlichem Aufwand in vollkommen sterilen Räumlichkeiten hergestellt worden. Bei der Produktion hätte ein einziges Staubkorn genügt, um die Syntronik wertlos zu machen.
Man hatte die einzelnen Bauteile sorgfältig verpackt und in besonders gesicherten Kisten gelagert; jeder einzelne Baustein war dazu bestimmt gewesen, die Funktionsfähigkeit eines Syntrons zu gewährleisten - jener unglaublich leistungsstarken Computersysteme, die bis auf miniaturisierte Steuerchips und Projektoren sowie ein Gehäuse keinerlei Hardware mehr benötigten, weil jedes mechanische Element durch ein hyperenergetisches ersetzt worden war. Rund 800 Jahre war diese Technologie bereits alt, so fehlerunanfällig und wartungssicher wie nichts anderes. Eysbir machte sich die Vergangenheit bewusst: Wie ein Wunder musste in der ersten Hälfte des fünften Jahrhunderts NGZ der erste Syntron gewirkt haben, Positroniken und Inpotroniken hatten plötzlich gewirkt wie Papier und Tinte gegenüber einem einfachen Elektronengehirn. Der Aufschwung der Syntrontechnologie war beinahe kometenhaft erfolgt, sie wurde immer weiter ausgebaut, erweitert, perfektioniert, bis Syntroniken das führende Computerprinzip der Milchstraße verkörpert hatten. Ein Arbeitsplatz in der Syntronbranche war in all der Zeit im Grunde unglaublich sicher gewesen. Auch Gefahren wie spontan entstehende hyperenergetisch
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