Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0119 - Der Weiße Magier

0119 - Der Weiße Magier

Titel: 0119 - Der Weiße Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
unheimliche Aura aus. Die oberen Hälften der Särge bestanden aus Glas, damit jeder hineinschauen konnte. Die unteren Teile waren aus Holz gefertigt wie bei einer normalen Totenkiste.
    Auch die Griffe wichen nicht von den üblichen ab, doch die Innenausstattung der Särge war bereits wieder mit dem Wort Luxus zu umschreiben.
    Da gab es Kissen aus rotem Samt für die Köpfe der Toten, und auch die Unterlage bestand aus Samt.
    Die Leichen lagen weich.
    Und leer waren die Särge auch nicht. Zwei Tote hatte man dort hineingelegt.
    Zwei Frauen…
    Mit ihnen wollte der Magier sein schauriges Experiment beginnen.
    Vor den Kopfenden der Särge blieb Caligro stehen. Er wandte den Blick nach rechts, schaute durch das gläserne Oberteil und in das leichenblasse Gesicht einer langhaarigen blonden Frau. Sie trug ein weißes Kleid, ein Leichenhemd der allerbesten Qualität. Diese Frau war die Tochter eines Millionärs gewesen, der eine Kreuzfahrt durch die Westindischen Inseln unternommen hatte. Beim Landgang kidnappten Caligros Leute die Frau.
    Getötet hatte der Magier sie dann selbst.
    Caligro drehte den Kopf und blickte in den zweiten Sarg. Dort lag eine dunkelhäutige Schönheit mit schwarzem Kraushaar, die einmal Miß Karibik gewesen war. Der Weiße Magier hatte sie gesehen und als Opfer auserkoren.
    Sie zu kidnappen, bereitete seinen geschulten Leuten ebenfalls keine Schwierigkeiten.
    Auch die Dunkelhäutige trug ein weißes Leichenhemd. Wie die andere Tote hatte auch sie beide Hände unter der Brust zusammengefaltet.
    Ein wissendes Lächeln umspielte den Mund des Magiers. In den nächsten Stunden würde sich zeigen, ob er mit seinem Experiment Erfolg hatte. Dann nämlich, wenn die Frauen aufstanden und als lebende Tote weiterhin existierten.
    Kerzen, die in hohen, dreieckigen Leuchtern steckten, gaben ein gespenstisches Licht ab. Sie zauberten Helligkeit und Schatten, gaben der Atmosphäre etwas noch Geheimnisvolleres.
    Hier war kein Ort, an dem ein normaler Mensch gern verweilt hätte. Dieser Keller war ein Hort des Satans, und nur pervertierte Typen konnten sich dort wohlfühlen.
    Typen wie Caligro…
    Langsam drehte er sich um. Er hatte genug gesehen, jetzt wurde es Zeit, daß er etwas unternahm.
    Dicht neben dem Ausgang hing das geflochtene Band einer Klingel. Caligro zog daran, und der Laut verwehte irgendwo im Haus.
    Er war aber vernommen worden, denn schon bald tappten nackte Füße die Treppenstufen herab.
    Die Diener erschienen.
    Ihre massigen Körper verdunkelten den Kerzenschein. Sie blieben vor ihrem Meister stehen und verbeugten sich.
    Caligro schaute die vier Insulaner an. Sie hätten überall als Bodybuilder auftreten können, so kräftig waren sie gewachsen. Unter der dunklen Haut spielten gewaltige Muskeln, und die negroiden Gesichtszüge bewiesen, daß Caligro hier Einheimische vor sich hatte.
    Nur die Augen blickten seltsam leer und stumpf. Ein Zeichen, daß die Männer unter einem Bann standen. Einem Bann, den der Weiße Magier ausgelöst hatte.
    Und nur er allein konnte sie davon befreien. Ja, er beherrschte die Kunst der Hypnose fast perfekt.
    Die nackten Oberkörper der Männer glänzten ölig. Die Diener trugen nur Lendenschurze, die von breiten Gürteln gehalten wurden, damit sie ihre Kurzschwerter darin unterbringen konnten.
    »Ihr wißt, weshalb ich euch gerufen habe?« fragte Caligro.
    Nicken.
    »Dann nehmt die beiden Särge und tragt sie zum Festplatz des Teufels. Aber seid vorsichtig, es ist ein sehr seltenes Gut, das ihr transportieren müßt.«
    Die Insulaner nickten wieder, teilten sich, und jeweils zwei von ihnen traten an die Särge.
    Sie bückten sich.
    Kräftige Fäuste umspannten die Griffe. Die Särge waren sehr schwer, doch es bereitete den Männern keine Mühe, sie hochzuhieven. Wozu normalerweise vier benötigt wurden, das schafften hier zwei.
    Caligro war zufrieden.
    Hinter seinen Vasallen schritt er die Stufen der Steintreppe hoch.
    Sie verließen den Keller, durchquerten die große Diele, und Caligro ging an den Trägern vorbei, um die Tür zu öffnen.
    Feuchte Luft schlug ihnen entgegen und der dumpfe Klang der gefährlichen Voodoo-Trommeln.
    Den Vorgarten seines Hauses hatte Caligro in eine tropische Landschaft verwandelt, die von gepflegten Wegen durchschnitten wurde. Auf den Pfaden lag der Kies. Er schimmerte hell im Mondlicht.
    Es war Vollmond, so daß nichts fehlte, um die Beschwörung in die Tat umzusetzen.
    Die Träger schritten über einen gepflegten Weg, erreichten

Weitere Kostenlose Bücher