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0119 - Marihuana ist kein blauer Dunst

0119 - Marihuana ist kein blauer Dunst

Titel: 0119 - Marihuana ist kein blauer Dunst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marihuana ist kein blauer Dunst
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Laden?«
    »Ja.«
    »Gekauft?«
    »Übernommen!«
    »Hm! Kann ich mal Ihre Papiere sehen?«
    »Wenn Sie sich in mein Büro bemühen wollen, zeige ich Ihnen alles, was Sie sehen wollen, einschließlich des Steuerbescheides.«
    Der Inspektor und der andere Zivilist folgten mir. Ich übergab ihm meine Ausweise. Ich besaß wunderbare Papiere, die samt und sonders auf den Namen Stanley Hutter lauteten. Auch ein Waffenschein befand sich darunter.
    Inspektor Kelling studierte jedes Blatt einzeln, fand aber nichts daran auszusetzen. Schließlich gab er mir die Ausweise zurück.
    »Von wem haben Sie die Bar übernommen?«, begann er das Verhör.
    »Von Reno. Er war ja der Vorgänger.«
    »Er konnte sie Ihnen nicht übergeben. Er ist tot.«
    »Nein, aber wir hatten eine alte Absprache miteinander, Inspektor. Wir haben beschlossen, uns gegenseitig als Universalerben zu betrachten. Ich gebe zu, wir waren ein bisschen blau, als wir das beschlossen, aber warum soll ich es nicht trotzdem tun. Reno würde sich freuen, wenn er es sehen könnte.«
    »Ich glaube Ihnen kein Wort«, schnitt Kelling mir das Wort ab.
    »Hat Sie Albert geschickt?«
    »Von wem sprechen Sie, Inspektor?«
    Kelling hielt mir seinen Zeigefinger unter die Nase.
    »Passen Sie mal auf, Hutter«, sagte er scharf. »Reno hat ganz hübsch mit Marihuana gehandelt, und der Chef des ganzen Ringes nennt sich Albert. Die Belbooks zogen einen Konkurrenzgang auf. Reno versuchte in Alberts Auftrag, ihnen das Geschäft zu verderben, aber sie verdarben ihm die Lebensfreude mit ein paar Kugeln. Dann schickte Albert Sie her, und Sie beeilten sich, einen von den Belbooks wegzuputzen. Die restlichen Brüder wussten, wo der Gegner zu suchen war und kamen her, um Ihnen heimzuleuchten. Aber Sie waren vorbereitet, und Ihre Leute fielen über die Belbooks her.«
    »Leider nicht, Inspektor. Meine Leute, das heißt, mein Geschäftsführer, die Kellner und der Portier, rissen aus, als die Belbooks kamen. Ich musste mir selbst helfen.«
    »Erzählen Sie keine Märchen«, schnauzte Kelling mich an. »Pete, der Boxer, würde Hackfleisch aus Ihnen machen!«
    »Schade, Inspektor, dass Sie mein Märchen nicht glauben. Es gleicht sich aus. Ich glaube Ihnen Ihr Märchen auch nicht. Albert hat mich nicht geschickt. Ich handele nicht mit Marihuana, und ich habe nie jemandem aus der Belbook-Familie mehr zuleide getan, als ihm ein paar Kinnhaken zu versetzen.«
    Kelling schob sich eine beachtliche Zigarre zwischen die Lippen.
    Ich gab ihm Feuer.
    »Wenn ich meine Theorie beweisen könnte, Hutter, so stünden Sie in zwei Wochen vor Ihrem Richter und brieten in einem Monat auf dem elektrischen Stuhl. Aber rechnen Sie nicht damit, dass nicht auch Sie mal einen Fehler machen, und dann fasse ich Sie. Verlassen Sie sich darauf! Jetzt werde ich Ihr Personal und die Belbooks verhören, und wenn ich dabei ein Häkchen finde, an dem ich Sie auf hängen kann, so werde ich es mit Wonne tun.« Er wandte sich an den Zivilisten: »Wollen Sie so freundlich sein, so lange auf den Burschen aufzupassen.« Der Zivilist nickte träge. Kelling warf mir noch einen finsteren Blick zu und schnaubte hinaus.
    Sobald sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, grinste der Zivilist: »Hallo, Jerry«, sagte mein Freund Phil Decker.
    ***
    Wir schüttelten uns die Hände.
    »Hör mal«, sagte Phil. »Du bist jetzt Barbesitzer und hast noch nicht mal einen Drink für einen alten Freund?«
    Ich holte eine Flasche aus den Privatbeständen.
    »Außer mir, Mr. High und Edgar Hoover kennt niemand deine Identität«, sagte Phil. »Ich wurde zu Kelling geschickt, um den Marihuanafall gemeinsam mit ihm zu bearbeiten, aber auch der FBI-Distrikt San Francisco stochert in der Sache herum. Du kannst fast sicher sein, dass unsere Kollegen in Kürze hier auch auftauchen. Vielleicht sind sie längst da, ohne dass du es gemerkt hast. Wie sieht’s bei dir aus?«
    »Vorläufig ganz gut. Merk dir die Namen Tockbeen, Stunt Dover, Rod Frazer!« Ich erzählte ihm, was ich über die Burschen wusste. Bei Tockbeen war es ja leider ganz besonders wenig.
    »Wie soll es weitergehen?«, fragte Phil, als ich meinen Bericht beendet hatte.
    »Abwarten und mitspielen. Irgendwann werde ich sicherlich näher an den inneren Kreis herankommen. Tockbeen müsste ich eigentlich in nächster Zeit kennenlernen. Ich denke, er wird die Geschäfte, die er mit Reno durchgeführt hat, bald mit mir aufzunehmen versuchen. Die Belbook-Geschichte passt mir wenig in den Kram. Sie

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