Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0120 - Der Planet Mechanica

Titel: 0120 - Der Planet Mechanica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
das festzustellen, fuhrwerken Sie fünfundvierzig Minuten lang in einer Konstruktion, die für die Wissenschaft unersetzlich ist? Herr - meine Zeit ist kostbar. Was haben Sie da drinnen angestellt?"
    „Kleine Kalups gefangen", warf Bully ein. „Was sonst?"
    Rhodan sah mich starr an. Dann brachen wir gleichzeitig in ein entspannendes Gelächter aus. Kalup war sprachlos, aber ich erkannte, daß sich in dem Moment die seit Tagen auf uns lastende Nervosität gelegt hatte.
    Der Wissenschaftler ging. Ich wußte, daß er innerlich mitlachte.
    Niemals jedoch hätte er sich dazu bereitgefunden, durch eine offene Heiterkeitsbezeugung seinen Ruf als Choleriker zu untergraben.
    Ich reichte Rhodan die Hand, und er richtete sich auf. Sinnend klopfte er seine verschmutzte Uniform ab.
    Ich wirkte äußerlich nicht viel besser, da auch ich den Versuch unternommen hatte, die Geheimnisse des sogenannten „Saatschiffes" zu enträtseln.
    Die Würdenträger des arkonidischen Hofes hatte ich nach meiner Ankunft entlassen. Nach ihren Auffassungen über die Rechte und Pflichten eines regierenden Herrschers wäre es für mich unmöglich gewesen, die maschinelle Anlage selbst zu untersuchen.
    „Gehen wir", entschied Rhodan nach einem Rundblick. Er zuckte mit den Schultern. „Du gibst auf?"
    „Es bleibt mir keine andere Wahl. Du bist mit deinem arkonidischen Wissen wohl auch am Ende, oder?"
    Ich musterte ihn argwöhnisch. Der kleine Barbar hatte das Wörtchen „arkonidisch" etwas seltsam ausgesprochen.
    Gewohnheitsmäßig machte ich ihn darauf aufmerksam, daß meine Vorfahren bereits den überlichtschnellen Raumflug beherrschten, als die seinen noch in Höhlen hausten.
    „Stimmt", nickte er. In seinen grauen Augen funkelte es humorvoll. „Außerdem haben wir von euch Arkoniden alles gelernt, was wir heute wissen, nicht wahr?"
    Ich verzichtete auf eine Entgegnung. Diese Probleme waren schon zu oft erörtert worden.
    „Euer Helm, Euer Erhabenheit", sagte Rhodan ironisch.
    Ich nahm die prunkvolle Kopfbedeckung entgegen und klemmte sie unter den Arm.
    Anschließend gingen wir. Die Schleusen waren geöffnet. In diesem Schiffskörper hatte es noch nie echtes Leben gegeben.
    Hier und da begegneten wir einem Forschungskommando.
    Rhodans Spezialisten waren bemüht, wenigstens die Art des Antriebs zu klären.
    Wohin wir auch schauten: Wir erblickten eine Robottechnik, wie sie in dieser Vollendung weder auf der Erde noch im arkonidischen Imperium bekannt war.
    Gedankenverloren durchschritten wir die langen Gänge, rutschten in stillgelegten Antigravschächten nach unten, um schließlich in einer Materialschleuse anzukommen.
    Hier hatten die terranischen Kybernetiker ihr Hauptquartier aufgeschlagen. Rhodan stellte einige Fragen, die jedoch nicht beantwortet werden konnten. Vor den offenstehenden Außentoren war die urweltliche Vegetation des Planeten Snarfot zu sehen. Wir wußten, daß sich in dieser feuchtheißen Atmosphäre in Kürze etwas entwickeln würde, was von den Terranern treffend „Speckmoos" genannt wurde.
    Ich hatte von den Vorgängen auf Azgola erst erfahren, als die dort lebenden Intelligenzen evakuiert werden mußten.
    Die von der natürlichen Veranlagung her spindeldürren Eingeborenen hatten sich in kurzer Zeit in fettleibige Wesen verwandelt.
    Fast zu spät war ich darüber informiert worden, daß man in der Lufthülle dieser Welt kalorienreiche Sporen entdeckt hatte, die über die Luftwege in die Körper gelangten, wo sie ihren unglaublichen Fettgehalt ablagerten.
    Experimente hatten ergeben, daß ein normaler Mensch im Zeitraum von knapp vier Wochen zu einem Koloß wurde, falls er ununterbrochen auf einer von Speckmoossporen verseuchten Welt leben mußte. Jeder Atemzug glich einer Mahlzeit, deren Nährwert je nach der Dichte des Sporenfluges zwischen zwanzig und elfhundertzehn Kalorien schwankte.
    Besorgniserregend war dabei die Tatsache, daß die nahrhaften Mikrosporen zu achtzig Prozent aus hochaktiven Fetten und nur zu zwanzig Prozent aus Kohlenhydraten und Eiweiß bestanden.
    Spurenelemente und Vitamine waren nicht entdeckt worden.
    Ich hatte Rhodans Angaben nicht eher geglaubt, bis ich persönlich einen Eingeborenen von Azgola gesehen hatte. Der Azgone hatte fast hundertfünfzig Kilogramm gewogen. Seine Verdauungsorgane hatten stillgelegen, da die Speckmoossporen ausschließlich über die Atmungswege in den Körper gelangt waren.
    Rhodan und mir war keine andere Wahl geblieben, als die gefährdeten Eingeborenen in

Weitere Kostenlose Bücher