Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0120 - Der Planet Mechanica

Titel: 0120 - Der Planet Mechanica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Arkoniden nicht gerne gesehen wird. Gehen wir. Bleibst du heute bei mir?"
    „Du bist allein, oder?"
    Ich nickte. Ja, ich war allein. „Das ist ein Herrscher sehr oft, Gucky."
    „Quatsch! Auch ein Standpunkt, den ich nie verstehen werde.
    Warum machst du nicht, was du willst? Nun gut, ich rede schon wieder zuviel. Ich bleibe bei dir, bis du deine Befehle gegeben hast. Dann bringe ich dich zur IRONDUKE hinüber. Du springst doch mit mir?"
    Ich rief einen Robotbegleiter meines Kreuzers an. Weit entfernt dröhnte ein terranisches Raumschiff in den hitzeflimmernden Himmel. Dort waren Männer und Freunde an Bord, auf die man sich verlassen konnte.
    Der Plan, das Arkonidenreich eines Tages den Menschen zu überlassen, nahm in mir immer festere Formen an. Es kam nur noch auf das Wie an. Rhodan wartete darauf; ich wußte es. Er würde jedoch nicht eher eine dahingehende Bemerkung machen, bis ich selbst davon sprach.
    „Nicht, es ist sinnlos!"
    Rhodans Hand traf meine Rechte. Die schußbereite Strahlwaffe glitt nach unten.
    Ich fühlte, daß ich nicht mehr Herr meiner Sinne war. Vor mir standen sieben Arkoniden; Angehörige des Großen Rates, der aber längst nicht mehr das war, was meine ehrwürdigen Vorfahren darunter verstanden hatten.
    Ich schaute in die Gesichter von verweichlichten Lebewesen, die ich nur widerwillig „Arkoniden" nannte. Sie dagegen glaubten in der typischen Art nichtstuerischer Hohlköpfe, alle Weisheit der Welt zu besitzen. Sie waren unfähig geworden, im Zuge ihres durch Staatsmittel finanzierten Wohllebens die elementarsten Sicherheitsvorkehrungen zu beachten. Sie empfanden es als Zumutung, ihre Luxuslager verlassen und auf den Genuß eines „schöpferischen Fiktivwerkes" verzichten zu müssen. Nie jedoch würden sie begreifen können, wie lächerlich ihr Hochmut war und wie erbärmlich sie auf Männer wie Rhodan oder mich wirkten.
    Es war aussichtslos, ihnen verständlich machen zu wollen, daß sie nicht mehr waren als geistig und moralisch ausgebrannte Hüllen mit einem Rest von Initiative.
    Diese Herren, sieben führende Mitglieder des aus Wissenschaftlern bestehenden Großen Rates von Arkon, hatten die zur Analyse bestimmten Sporenproben des Speckmooses von Azgola so nachlässig behandelt, daß Teile davon in die Atmosphäre von Arkon II gelangen konnten!
    Es mußte schon vor Wochen geschehen sein, aber wir hatten jetzt erst erkannt, was das eigentümliche Wachstum auf der wichtigsten Handels- und Industriewelt der Galaxis zu bedeuten hatte.
    Männer meines Volkes hatten sich verhalten wie terranische Schulbuben.
    Arkon II, Wohnsitz von zwei Milliarden Arkoniden und Standort planetarischer Handelsniederlassungen von etwa vierhundert raumfahrenden Völkern, wurde zur Fettkugel. Die Sporen hatten bereits die Lufthülle verseucht. Es war etwas geschehen, womit wir niemals gerechnet hatten.
    Ich hatte geschrien wie ein Irrer. Ich hatte die Verantwortlichen durch Robotkommandos zu mir bringen lassen, sämtliche Raumhäfen gesperrt und die schwersten Strafen angedroht, die mir das Gesetz der Vorfahren erlaubte. Ich wollte verhindern, daß die Speckmooskeime auf andere Welten verschleppt wurden.
    Die politischen Schwierigkeiten, die sich aus dem Startverbot ergaben, wurden von meinen „hervorragenden" Mitarbeitern nicht akzeptiert. Wenn sie die Gefahren infolge ihrer degenerativen Dummheit nicht verstanden hätten, wäre der Fall für mich erledigt gewesen. Gegen Dummheit ist kein Kraut gewachsen, sagt man auf der fernen Erde.
    So aber verniedlichte man die Folgen eines derartigen Versagens. Diesen Herren, die noch immer von einem unschlagbaren Sternenreich phantasierten, die sich wie Götter fühlten und andere Intelligenzen beleidigten, waren der Auffassung, die Sache „wäre doch wohl nicht aufregend!"
    Mir war die Geduld gerissen. Zu all meinen Sorgen um das Reich und die Kolonialwelten kam nun eine Gefahr hinzu, die nur von den Terranern und mir folgerichtig erfaßt wurde. Im Großen Rat schien man das Speckmoos als interessante Pflanze anzusehen. Das war sie auch, nur begriff man nicht, daß sie das Leben von zahllosen Geschöpfen bedrohte.
    Perry stand noch immer neben mir. Seine Hand umklammerte meinen Arm. Ich mußte mich zusammennehmen, um nicht wie ein Despot die Männer niederzuschießen.
    „Es ist sinnlos", sagte Perry nochmals. Seine Stimme klang ruhig, aber bestimmt.
    Zögernd schob ich die Waffe in die Gürteltasche zurück.
    Als ich den Chef der Wachdivision anrief, schrie ich

Weitere Kostenlose Bücher