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Asche und Schwert

Asche und Schwert

Titel: Asche und Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. M. Clements
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I  DIE IDEN DES SEPTEMBER
    I
    DIE IDEN DES SEPTEMBER
    Er nahm ein Obstmesser und klopfte damit vorsichtig ge gen einen Weinkelch. Das Geräusch vermochte kaum, sich in all dem Lärm um ihn herum zu behaupten. Dröhnendes Gelächter übertönte die kichernden jungen Frauen, die Trommeln und Flöten der Musiker und den Klang der Fingerzimbeln, die eine der wenigen Tänzerinnen trug, die sich noch immer auf den Beinen halten konnte.
    Pelorus erhob sich mühsam, indem er sich auf dem Tisch abstützte, wodurch er seinen Gästen die Sicht auf das mit doppelten Hörnern verzierte Wappenschild seines Hauses nahm, das hinter ihm an der Wand hing. Seine Finger packten das von Weinflecken übersäte Tischtuch. Mehrere Teller rutschten in Richtung seiner Hand. Eine Lampe fiel klirrend zu Boden und rollte in das flache Becken in der Mitte des Atriums, in dem bereits mehrere Schüsseln, Äpfel, Tierknochen und eine teilweise versunkene, zur Hälfte aufgegessene Portion Trauben dahintrieben. Die Lampe flackerte und er losch; zurück blieben ein aufsteigender Rauchfaden und eine immer weiter anwachsende Öllache auf dem Wasser.
    Â»Freunde! Römer! Ich beschwöre euch! Schenkt mir einen Augenblick Ruhe!«, rief Pelorus halb lachend. Jemand im Schatten sagte, er solle seine beschissene Klappe halten, was die fröhliche Ausgelassenheit nur noch mehr anfeuerte.
    Pelorus’ Finger umschlossen den Fuß des Weinkelchs, wo durch er wie ein grober Hammer wirkte, mit dem man auf den Tisch schlagen konnte. Dreimal ließ Pelorus mit der erfahrenen Zielsicherheit eines Mannes, der wusste, wie man Dinge zerstört, den Kelch nach unten krachen. Ein Schwall Rotwein schoss über den Tisch und fügte den schon vorhandenen Flecken einige neue hinzu.
    Â»Haltet eure Zungen im Zaum! Das gilt für jeden von euch!«, schrie er.
    Und dann herrschte fast so etwas wie Stille.
    Â»Ich danke euch dafür«, begann er, »dass ihr hier und heute dem Haus Pelorus mit eurer Anwesenheit die Ehre erwiesen habt, bevor jeder von uns dem Wein so ungehemmt zuge sprochen hat, dass nicht allzu viel Sinnvolles mehr zu hö ren war!«
    Das halbe Dutzend Gäste brach in Hochrufe aus, und die anwesenden Frauen applaudierten höflich, sofern ihre Hände nicht anderweitig beschäftigt waren.
    Â»Doch obwohl auch weiterhin an Wein kein Mangel herrschen soll« – erneute Hochrufe –, »solltet ihr nicht versäumen, euch dem zu widmen, was euch an Diensten aus dem Haus des Geflügelten Priapus angeboten wird, denn diese sind noch köstlicher als alle Aromen, die euren Trinkkelchen entsteigen.«
    Besonders einen der Gäste versetzte diese Neuigkeit in größte Begeisterung. Er erhob sich halb von seinem Sofa, stolperte und landete mit den Knien im flachen Becken. Wasser spritzte über die kleine Mauer auf der gegenüberliegenden Seite, während die anderen lachten und ihn mit Trauben bewarfen.
    Â»Valgus!« Pelorus lachte. »Caius Quinticus Valgus! Wir müssen dich von deinen nassen Kleidern befreien!« Unter allgemeinem Jubel zog Valgus’ Begleiterin an seiner vor Nässe triefenden Toga und entkleidete ihn mit den sicheren und geschickten Bewegungen einer Frau, die in diesen Dingen große Erfahrung hat.
    Â»Willkommen, Valgus, du alter Narr«, sagte Pelorus. »Will kommen, Marcus Porcius, willkommen all ihr anderen guten Freunde aus Pompeij. Ein herzliches Willkommen auch meinen Gästen aus Baiae und Puteoli. Willkommen, mein guter Timarchides, du alter Gauner. Deine Anwesenheit hier am Tisch ist wohlverdient und schon lange überfällig! Ich bin davon überzeugt, dass du das Haus des Marcus Pelorus höchst gastfreundlich finden wirst.«
    Pelorus hielt inne und genoss wohlig die Zustimmung, die ihm entgegenbrandete, während seine Gäste ihm im Licht der flackernden Lampen ihren Dank zuriefen. Eine Weile sonnte er sich in ihrer Zuneigung, doch schließlich hob er die Hände, um noch einmal um Ruhe zu bitten.
    Â»Wir haben uns heute versammelt, um einen Tag zu feiern, der unserer Gesellschaft von Investoren aus Campanien eine überaus glückliche Entwicklung beschert hat. Der Edelste von uns, Gaius Verres, wird schon in wenigen Tagen aus Neapel abreisen, um seinen wohlverdienten Posten als Statthalter anzutreten. Ja, als Statthalter! Von ganz Sizilien!«
    Wieder erklangen Hochrufe.
    Â»Möge das Glück

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