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0122 - Nachts, wenn der Todesbote kommt ...

0122 - Nachts, wenn der Todesbote kommt ...

Titel: 0122 - Nachts, wenn der Todesbote kommt ... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Wolf Sommer
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hatte.
    Ein Mädchen, jung, vollbusig und offenbar nicht ganz nüchtern, öffnete ihm die Tür.
    »Ah, Big Boß!« begrüßte sie ihn mit einem albernen Kichern. »Kommen Sie rein, kommen Sie rein!«
    Unangenehm berührt verzog Luke Giordano das Gesicht. Big Boß? Plant war doch wohl nicht etwa so dämlich gewesen, dieses kleine Flittchen einzuweihen?
    Kevin Plant und George Buzz Fetterman erwarteten ihn bereits. Sie lümmelten sich auf einer schon ziemlich verschlissenen Couch und waren ebenfalls leicht angetrunken. Eine halbgeleerte Bourbonflasche stand vor ihnen auf dem fleckigen Couchtisch.
    »Da bist du ja endlich«, sagte Plant und deutete einladend auf einen Sessel. »Wurde auch langsam Zeit!«
    Der Ton gefiel Giordano überhaupt nicht. Er bedachte seinen bulligen Komplizen mit einem unfreundlichen Blick und nahm in dem angebotenen Sessel Platz.
    Der hagere Fetterman, dessen schmales Gesicht unwillkürlich an einen Geier denken ließ, schob ihm die Whiskyflasche hinüber.
    »Bedien dich, alter Junge. Mit ’ner trockenen Kehle redet sich’s nicht so gut.«
    Giordano beachtete die Flasche gar nicht. Er hatte nichts gegen Alkohol. Aber der Teufel sollte ihn holen, wenn er mit diesen beiden Primitivlingen aus einer Flasche soff.
    »Ihr wolltet mit mir sprechen«, kam er gleich zur Sache. »Also, was ist?«
    »Das weißt du verdammt genau!« knurrte Plant. »Ist schließlich nicht jeder ein schwerverdienender Immobilienspekulant.« Er lachte anzüglich.
    »Ihr wollt…?« Luke Giordano unterbrach sich. Das schwarzhaarige Mädchen, das ihn hereingelassen hatte, war ins Zimmer gekommen und setzte sich wie selbstverständlich neben Plant. Der bullige Mann legte ihr den Arm um die Schulter und tätschelte ihre Brust. Die Frau ließ wieder ihr albernes Kichern hören.
    Giordanos Augen verengten sich.
    »Ich dachte, es geht um eine geschäftliche Besprechung«, sagte er ärgerlich.
    »Ganz recht«, nickte Plant.
    »In Gegenwart dieses Flittchens?«
    »Flittchen?« Die Schwarzhaarige war empört. »Kevin, muß ich mir das gefallen lassen?«
    »Schon gut, Baby«, beruhigte Plant sie. Und an Giordano gewandt fuhr er fort: »Hör mal, Luke, ich verbitte mir daß du meine Braut beleidigst, klar?«
    »Mir egal, was sie ist«, sagte Luke Giordano scharf. »Wenn wir was zu besprechen haben, dann tun wir das unter uns, verstanden?«
    Plant winkte ab. »Spiel dich nicht so auf, Luke! Elkie ist absolut vertrauenswürdig. Ich habe keine Geheimnisse vor ihr. Stimmt’s, Baby?«
    Die Schwarzhaarige hatte schon wieder vergessen, daß sie eigentlich beleidigt war. Sie bedachte Giordano mit einem einfältigen Lächeln.
    »Brauchst keine Angst zu haben, Big Boß. Ich bin schweigsam wie ein Grab.«
    Giordano platzte innerlich vor Wut. »Soll das heißen, daß sie alles weiß?«
    »Na und?« fragte Plant beinahe trotzig.
    »Du Idiot!« brüllte Giordano. »Du blutiger Amateur!« Klatschend schlug er sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. »Wie konnte ich nur so schwachsinnig sein, mich mit Dummköpfen, wie ihr es seid, einzulassen! Wem hast du noch davon erzählt, Plant? Jedem Thekensteher, mit dem du rumsäufst?«
    Kevin Plant antwortete nicht. Aber in diesem Falle war Schweigen auch eine Antwort. Giordano zweifelte nicht daran, daß Plant auch noch anderen von dem Coup bei der Eastern City Bank berichtet hatte.
    Um sich wichtig zu machen, wahrscheinlich, um zu beweisen, was für ein großartiger Kerl er war. Giordano verfluchte den Tag, an dem er Plant und Fetterman kennengelernt hatte und von seiner Gewohnheit, grundsätzlich nur allein zu arbeiten, abgegangen war.
    »Streiten wir uns nicht«, griff Buzz Fetterman erstmalig in das Gespräch ein. »Wenn dir soviel daran liegt, uns Dummköpfe endlich loszuwerden - kannst du haben, Luke. Gib uns unseren Anteil, und unsere Wege trennen sich!«
    Plant nickte eifrig. »That’s it! Wir teilen, und dann kennen wir uns nicht mehr!«
    »Nein!« sagte Luke Giordano ent-. schlossen.
    »Nein?« Plants Miene verdüsterte sich. »Hör mal gut zu, mein lieber Freund…«
    »Das Geld bleibt, wo es ist - vorläufig! Erst wenn Gras über die Sache gewachsen ist, werde ich es aus dem Versteck holen.«
    »Aber…«
    »Kein Aber«, unterbrach Giordano energisch. »Wir können mit Sicherheit davon ausgehen, daß die Nummern der Banknoten bekannt sind. Wenn wir den Zaster jetzt schon in Umlauf bringen…«
    Fetterman räusperte sich. »Wir wollen ja gar nicht die ganze Million aufteilen, Luke. Nur ein

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