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0124 - Wir entrissen den Raubtieren ihr Opfer

0124 - Wir entrissen den Raubtieren ihr Opfer

Titel: 0124 - Wir entrissen den Raubtieren ihr Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir entrissen den Raubtieren ihr Opfer
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weg. Darin daß die Rotblonde aus der Bar »Zum siebten Himmel« und neben ihr der braunlockige Junge.
    Von einem eifersüchtigen Ehemann war nichts zu sehen, dagegen argwöhnte ich, dass es der Bulle neben dem Fahrer gewesen war, mit dessen Faust mein Kinn neulich Bekanntschaft gemacht hatte. Jedenfalls war meine angeborene Neugierde geweckt.
    Ich hängte mich dahinter und merkte mir vorsichtshalber gleich die Nummer des Pontiac. Die Reise ging weiter am Central Park und dem Planatarium vorbei, bis das feudale Auto am Morningside Park in die 117ste Straße einbog. Vor dem Haus 398 stoppte es. Das eiserne Tor wurde geöffnet und schloss sich wieder, nach dem der Wagen im Garten verschwunden war.
    Ich fuhr ein paar Häuser weiter, stieg aus und schlenderte zurück. Nummer 398 war ein geräumiges Einfamilienhaus, eines von der Sorte, das sich nur Leute leisten können, die im Geld schwimmen. Über der Klingel befand sich das Mikrophon einer Sprechanlage und darunter ein blank geputztes Schild mit dem Namen Bliss. Auffällig erschien mir, dass die Gartenmauer mit eisernen Spitzen gespickt war. Auch die Torflügel waren damit versehen. Diese Spitzen waren mit Bestimmtheit erst kürzlich angebracht worden. Das ganze machte den Eindruck einer Festung.
    Jetzt war ich doppelt neugierig. Ich drückte auf die Klingel, und dann kam eine Stimme aus dem Mikrophon.
    »Was wollen Sie?«, Höflich schienen die Leute gerade nicht zu sein.
    »Ich möchte mit Mrs. Bliss sprechen«, sagte ich auf’s Geratewohl.
    »Wer sind Sie?«
    »Kommen Sie dienstlich?«
    »Nicht direkt«, antwortete ich wahrheitsgemäß und ahnte schon, was kommen würde- »Dann tut es mir Leid. Mrs. Bliss empfängt nicht.«
    »Knack« machte es, und das war das Ende. Es blieb mir nichts anderes übrig, als mich zu verziehen, aber dieses ganze Theater erschien mir so merkwürdig, dass ich mir vomahm, diese Mrs. Bliss unter die Lupe zu nehmen.
    Das tat ich denn auch, sowie ich wieder im Federal Building angekommen war. Ich setzte mich mit der Polizeistation in der Amsterdam Avenue in Verbindung und erfuhr das Folgende:
    Mrs. Stephanie Bliss war die Witwe eines vor zwei Jahren verstorbenen Geschäftsmannes aus Wallstreet, der ihr ein großes Vermögen hinterlassen hatte. Sie lebte in dem mir bekannten Haus, zusammen mit ihrem sechsjährigen Sohn Jimmy, einer Haushälterin, Köchin, Stubenmädchen, Führer und einem Diener. Ich glaubte nicht fehlzugehen, wenn ich den Bullen als eine Art Wachmann einstufte. Wie sich sehr schnell herausstellte, hatte ich mich über diesen Mann nicht getäuscht. Er heißt Sherry Berg und war Angestellter der Firma Argus, Private Investigation.
    Eine Anfrage bei dieser Firma bestätigte diese-Tatsache, aber darüber hinaus wollte man vollkommen zu Recht keine Auskunft geben. Tatsache war jedenfalls, dass diese Mrs. Bliss es für nötig gehalten hat, sich einen Beschützer zu engagieren. Das ist bekanntlich nichts Strafbares, und es gibt sehr viele wohlhabende Leute, die das tun.
    Wie sehr die Dame einen Schutz brauchte, ergab sich einige Tage später. Als ich zufällig die »Courant« las, stieß ich auf die Notiz, dass in der Nacht ein Einbruchsversuch in das Haus 117ste Straße Nummer 398 unternommen und nur durch die Aufmerksamkeit des Personals vereitelt worden war. Wieder wendete ich mich an die zuständige Polizeistation und danach an Lieutenant Evans, vom Einbruchsdezernat der City Police. Ich erfuhr, zwei Gangster seien mit Nachschlüssel eingedrungen, hätten aber dabei die Alarmanlage ausgelöst. Als der »Diener« dann, mit einer Kanone bewaffnet, auf der Bildfläche erschien, gab es einen kurzen, erfolglosen Kugelwechsel, und die maskierten Eindringlinge flüchteten.
    Mehr war nicht zu erfahren. Ich hätte zu gern gewusst, was die Kerle dort gesucht hatten, und unterhielt mich des Langen und Breiten mit meinem Freund Phil und unserem alten Kollegen Neville darüber. Der wiegte bedenklich den Kopf.
    »Frauen wie diese Bliss haben im Allgemeinen nicht die Gewohnheit, große Geldbeträge, Schmuck oder andere Dinge, die des Mitnehmens wert sind, zu Hause aufzubewahren. Derartiges legt man heute auf die Bank. Ich kann mir auch nicht denken, dass die Einbrecher es auf ihr Tafelsilber abgesehen hatten. Das ist zu schwer und nicht kostbar genug, als dass sich das Risiko lohnt. Wenn ich nun die Reaktion des privaten Tecks in Betracht ziehe, als du ganz harmlos Anschluss suchtest, so komme ich zu der Folgerung, dass die Frau Angst hat,

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