0125 - Wir stutzten ihm die Krallen
seiner Pistole auswechselte.
»Geben Sie sich keine Mühe mehr!«, rief Phil. »Das Haus ist umstellt! Sie kommen doch nicht mehr raus!«
Einen Augenblick verzog sich Consmiths Gesicht. Dann funkelten seine Augen und er rief: »Was wollt ihr von mir?«
Einen Augenblick herrschte Schweigen. Dann rief Phil langsam und mit Betonung: »Gestützt auf die Unterlagen des FBI wird der zuständige Staatsanwalt gegen Sie Anklage erheben wegen der Anstiftung zum dreifachen Mord, wegen Erpressung begangen an Porty Cell, wegen Kidnapping begangen an Johnny Clecelay, wegen der Anstiftung zur Bilderfälschung, wegen mehrfachen Betruges und wegen der Anstiftung zum Bandenverbrechen!«
Consmith hatte sich die lange Serie seiner Untaten mit bleichem Gesicht angehört.
Jetzt hob er langsam die Pistole und ging leise zur Tür.
Ich stieß die Tür mit der Fußspitze ganz auf und sprang hinein.
»Hände hoch!«, schrie ich! »Keine Bewegung!«
Ich sah, wie die Frau im Bett hochfuhr. Dass sie irgendwo sein musste, war mir klar gewesen, denn ich hatte ja ihre Stimme gehört.
Sie hielt eine Pistole in der Hand von mittelschwerem Kaliber. Trotzdem reichte es natürlich bei den kürzen Entfernungen, auf denen wir uns gegenüberstanden.
Ich hatte keine andere Wahl. Ich drückte ab und ließ mich gleichzeitig fallen.
Vom Bett her kam ein schriller Schrei. Und von Consmith her kam eine Kugel, die einen halben Meter über mir hinwegzischte.
Im gleichen Augenblick, als Consmith die Waffe senkte, um noch einmal abzudrücken, war Phil hinter ihm. Seine gestreckte Handkante dröhnte auf Consmiths Armgelenk.
Mit einem spitzen Schrei ließ er die Waffe fallen.
»Im Namen des Gesetzes erkläre ich Sie für verhaftet«, sagte Phil langsam unsere alte Formel. »Ich mache Sie darauf aufmerksam, dass alles, was Sie von jetzt ab tun oder sagen, gegen Sie verwendet werden kann!«
***
Der Rest des Falles wurde am nächsten Tag geklärt.
Consmith war seit Monaten in einer schlimmen finanziellen Bedrängnis, weil er zusammen mit der anspruchsvollen Frau wie ein Millionär lebte.
Eines Tages kam er auf den Gedanken mit den Fälschungen. Wenn er selbst ein paar lumpige Dollars dafür bezahlte, konnte er Riesengewinne einstecken. Er ließ von einem armen Maler in Chicago van Gogh fälschen. Aber nach der zweiten Fälschung weigerte sich der Maler, weiter mitzumachen. Also wurde er umgebracht, damit der Mitwisser beseitigt war.
Irgendwie kam Consmith dann mit Cammer zusammen. Er spannte die Bande für seine Zwecke ein. Als wir ihn endlich verhaftet hatten, hatte er zwei falsche Van Goghs und sechs falsche Rembrandtskizzen bereits an Leute verkauft, die allein seinem Wort vertrauten. Einen Teil der von ihnen ausgezahlten Gelder konnten wir ihnen aus Consmiths Vermögen zurückzahlen.
Johnny entdeckten wir bei einer gründlichen Haussuchung im Keller. Er war quietschvergnügt und fragte sofort, ob er uns malen dürfte. Er hätte eine völlig neue Technik entwickelt…
Cammer und Consmith gingen wegen dreifachen Mordes beziehungsweise der Anstiftung dazu auf den elektrischen Stuhl. Lydia Ray für zwanzig Jahre hinter Gitter. Das Geschäft mit den falschen Bildern war zu einem direkten Weg ins Zuchthaus oder in den Tod geworden.
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ENDE
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